Our desire is it, especially in the families that
Daily joint prayer
With the consideration of the word of God.
We invite you to the word of God family.
Here also a word of God calendar with impulses to the daily gospel. (currently only in German)
– Demut vor Gott – Mt 5,3
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: In den Seligpreisungen lehrt uns Jesus die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Als erste Stufe der Gottesliebe können wir die Armut im Geiste bezeichnen. Der Mensch erkennt sein Nichts, seine Hilflosigkeit, Schwäche, Kleinheit, Sündhaftigkeit und streckt voll Vertrauen seine Hände zu Gott aus wie ein Bettler. Die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, die der Mensch vor Gott bringt, zieht Seine allmächtige Hilfe auf ihn herab.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ (hl. Abt Antonius) – Wende ich mich mit all meinen Problemen, Versuchungen und Plänen im vertrauensvollen Gebet an den Herrn? – Bitte ich den Herrn, dass er mich vor allem Bösen bewahren möge?
Gebet: Himmlischer Vater, von meiner Schwäche fürchte ich alles, von Deiner Allmacht aber erhoffe ich alles. Alles lege ich voll Vertrauen in Deine Hände. Amen.
– Trauer über die Sünde – Mt 5,4
„Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“
Katechese: Es geht hier nicht um die weltliche Traurigkeit über den Verlust von Menschen und Dingen, oder wenn Wünsche und Pläne nicht erfüllt werden, sondern um eine tiefe Reue über die eigenen Sünden. Sie drückt sich aus im tiefen Schmerz der Seele, dass man Gott, die Unendliche Liebe, beleidigt hat. Sie wird begleitet vom Abscheu über die begangenen Sünden und dem festen Vorsatz, Gott nicht mehr zu beleidigen, auch nicht mit der kleinsten Sünde.
Überlegung: „So viele Beichten sind ungültig wegen der fehlenden Reue“, klagte die hl. Teresa von Avila. – Bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Sünden Jesus geißle, mit Dornen kröne und kreuzige? – Bitte ich vor der Beichte um eine tiefe Reue über meine Sünden?
Gebet: Was Du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad. (GL 178)
– Gottes Wille – Mt 5,6
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“
Katechese: Nach der Reue besteht die Gottesliebe im Verlangen, nicht mehr den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des über alles geliebten Herrn. Die Menschen, die sich wirklich lieben, warten nicht erst auf einen Befehl. Sie lesen die Wünsche des Geliebten von seinen Augen ab. Jesus selbst sah immer auf den Himmlischen Vater und war von großem Verlangen erfüllt in allem Ihm zu gefallen.
Überlegung: Die modernen Medien stacheln die Sinne und somit unsere schlechten Begierden und Leidenschaften an. Die Folge davon ist eine Flut von Gewalt, Ausleben der Sexualität und des Egoismus. Die Betrachtung des Wortes Gottes zeigt uns die wahren Werte, nach denen wir streben sollten: Wahrheit, Demut, Liebe, Barmherzigkeit. – Wie viel Zeit verwende ich täglich, um meinen Sinnen zu huldigen durch seichte und schlechte Fernseh- oder Internetprogramme? – Ist mir bewusst, dass ich meine Zeit für Gott und die Erfüllung Seines Willens investieren sollte?
Gebet: Herr, schenke uns Hunger nach einem Wort von Dir (Am 8,11). Denn Dein Wort schenkt Glück und Herzensfreude (Jer 15,16). Amen.
– Reines Herz – Mt 5,8
„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“
Katechese: Die vierte Stufe der Gottesliebe besteht darin, den Willen Gottes nicht nur äußerlich zu erfüllen, sondern innerlich mit ganzem Herzen und allen Gedanken. Das Herz ist das Zentrum des Menschen, dem Ursprung allen Denkens, Wollens und Fühlens. Diese Mitte soll rein sein und mit Gott und Seinem Willen übereinstimmen.
Überlegung: „Die Gelegenheit macht Diebe!“ sagt ein Sprichwort. Bevor etwas durch die äußere Tat verwirklicht wird, wird es im Herzen überlegt und angestrebt. Unrein macht, was gegen Gottes Gebot gerichtet ist. Rein ist das, was mit dem Willen Gottes übereinstimmt. – Kontrolliere und wache ich über meine Gedanken, damit ich nicht mit dem Bösen liebäugele? – Ist mir bewusst, dass das Lebendige Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert einst über die Regungen und Gedanken meines Herzens richten wird (vgl. Hebr 4,12)?
Gebet: Herr, mein Gott, erschaffe mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist, der Dich über alles liebt (vgl. Ps 51,12). Amen.
– Leiden für den Willen Gottes – Mt 5,10
„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: Die fünfte Stufe der Gottesliebe besteht darin, nicht nur für Gott da zu sein, sondern auch bereit zu sein, für Seinen Willen zu leiden. Wer den Willen Gottes tut, darf nicht damit rechnen, dass er von allen Menschen dafür gelobt wird. Er muss sich einstellen auf Ablehnung, Spott, Verfolgung, Leiden, ja sogar auf den Martertod.
Überlegung: Der hl. Johannes der Täufer tadelte den König Herodes, weil er im Ehebruch mit Herodias lebte und wegen anderer Schandtaten, die er verübt hatte. So trat er mutig für den Willen Gottes ein, wurde dafür von Herodes gefangen genommen und enthauptet (vgl. Mt 14,3-12). – Bin ich bereit, Spott und Leid zu ertragen, weil ich für die Zehn Gebote Gottes eintrete? – Bezeuge ich mutig meine Glaubensüberzeugungen, auch wenn ich scheinbar alleine da stehe?
Gebet: Herr, gib mir Kraft, die Heiligen nachzuahmen, die mutig Deinen Willen gelebt, verkündet und auch dafür gelitten haben. Amen.
– Sanftmut – Mt 5,5
„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.“
Katechese: In der ersten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, bei zwischenmenschlichen Spannungen und Konflikten die Emotionen wie Wut, Zorn, Neid, Überheblichkeit, Ablehnung usw. zu beherrschen und dem Nächsten mit Ruhe, Wohlwollen und Anerkennung zu begegnen. Sanftmut bedeutet nicht, alles teilnahmslos mit sich geschehen zu lassen, sondern sein Temperament zu zügeln und in der Hand zu haben.
Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten seiner Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Gehe ich mit allem Frust und Ärger sofort zu Jesus und erzähle Ihm alles, um von Ihm Kraft zu schöpfen? – Versuche ich, wie die kleine hl. Therese, Jesus im Nächsten zu sehen und ihn trotz seiner Schwächen in Liebe anzunehmen?
Gebet: Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig. Schenke mir die Gnade Dich auch im letzten meiner Brüder zu lieben. Amen.
– Barmherzigkeit – Mt 5,7
„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
Katechese: In der zweiten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, offene Augen und Mitleid für die Not des anderen zu haben, eigennützige Überlegungen zurückzustellen und wirksam zu helfen wie der barmherzige Samariter. Die barmherzige Liebe ist die wichtigste Anforderung, die Gott in Seiner Liebe uns stellt und nach deren Ausübung Er uns einst richten wird.
Überlegung: Eine Form der Barmherzigkeit, die von Jesus besonders betont wird, ist das Verzeihen. Der Mitmensch, der mir Unrecht getan hat und der bei mir in Schuld ist, hängt ab von meiner Vergebung. Ohne sie kann ein harmonisches Zusammenleben nicht wiederhergestellt werden. – Segne und vergebe ich dem, der mich verletzt hat? – Bin ich täglich barmherzig in Worten, Taten und Gebeten?
Gebet: Jesus, bewahre mich vor der Unbarmherzigkeit eines Pharisäers und somit vor Kritiksucht, Lieblosigkeit und Trägheit. Amen.
– Frieden stiften – Mt 5,9
„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Katechese: Jesus Christus ist selbst der Friede. Er stiftete Frieden zwischen Gott und den Menschen. In der dritten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, wie Er zum Friedenstifter zu werden. Der Friede ist eine Frucht der gelebten Sanftmut und Barmherzigkeit. So wird aus dem erbitterten Gegeneinander und dem kühlen Nebeneinander das lebendige Miteinander.
Überlegung: Jesus stiftete den Frieden am Kreuz durch Seine Leiden. So kostet auch uns das Friedenstiften oft Mühe und Leiden und verlangt von uns das Aufgeben jeglicher Rechthaberei. – Lass ich mich sofort entmutigen, wenn ich jemand die Versöhnung anbiete, dieser sie aber ausschlägt? – Überlege ich, wen ich selbst um Verzeihung bitten sollte? – Vergebe ich beim Friedensgruß in der Kirche allen, die mir weh getan und mich zutiefst verletzt haben?
Gebet: Herr, Du bist der Friedensfürst! Hilf uns, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. (Ps 34,15) Amen.
– Leiden für Jesus – Mt 5,11-12
„Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“
Katechese: Jesus beschließt die Seligpreisungen mit der Freude und dem Jubel im Himmel all derer, die im Leben auf der Erde treu zu Ihm und Seinem Wort gestanden sind, sowohl in Freud als auch in Leid.
Überlegung: „Leiden oder Sterben für Christus!“ war der Leitsatz der großen hl. Teresa von Avila. Die ersten Jünger, die ausgepeitscht wurden, freuten sich darüber, dass sie gewürdigt worden waren für den Namen Jesu Schmach zu erleiden (vgl. Apg 5,41). – Ist mir bewusst, dass der größte Ausdruck der Liebe die Treue im Leid ist? – Weiß ich, dass Jesus sich vor Seinem Vater nur dann zu mir bekennen wird, wenn ich mich jetzt vor den Menschen zu Ihm bekenne und Ihn nicht verrate? (vgl. Mt 10,33)
Gebet: Herr, schenke mir den Mut der Veronika, die nicht auf den Spott der Menge achtete, sondern Dich auf dem Kreuzweg begleitete und Dir mit großer Liebe das Schweißtuch reichte. Amen.
– Gesinnung der Kinder Gottes – Mt 5,48
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist.“
Katechese: Gott ist ohne jeglichen Fehler, ganz und gar gut. So will Jesus auch von den Kindern Gottes, dass sie durch und durch gut werden. Das geschieht, wenn sie die Gebote Gottes nicht halbherzig, rein äußerlich, sondern mit dem Herzen leben. Darum ergänzt Jesus die Gebote und führt uns in ihre wunderbare Tiefe.
Überlegung: „Ich habe niemanden getötet, nicht die Ehe gebrochen, nicht gestohlen!“ so hört man oft Menschen reden. – Folge ich der Einladung Jesu die Gebote innerlich zu leben: keinen Groll zu haben, nicht lüstern auf das andere Geschlecht zu schauen, wahrhaftig zu sein im Reden, sofort Frieden zu schließen, sich nicht zu rächen und sogar seinen Feinden Gutes zu tun und sie zu segnen?
Gebet: Herr, Deine Weisung ist vollkommen und erquickt den Menschen, der danach lebt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (Ps 19,8) Amen.
– Gesinnung der rechten Erfüllung der Gebote – Mt 6,1
„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“
Katechese: Das Grundproblem des Menschen ist sein Hochmut. Leicht vergisst er, dass Gott die Quelle allen Gutes ist und eignet sich den Ruhm an, der nur Gott gebührt. So wird selbst das Gute, das er tut – wie Fasten, Beten, Almosengeben – seiner Schönheit beraubt, weil das Ziel nicht mehr Gott ist, sondern die eigene Ruhmsucht. Durch die Sünde verliert das gute Werk auch seinen Ewigkeitswert.
Überlegung: Nach der ersten Umkehr von den schweren Sünden hin zu Gott beginnt die zweite Umkehr vom Stolz hin zu Gott. Es ist der Weg der Demut, der in der Wahrheit gründet, dass Gott der Geber alles Guten ist. – Versuche ich das Gute im Verborgenen zu tun, allein zur Ehre Gottes? – Wenn die Menschen meine guten Werke loben, gebe ich dann Gott die Ehre ab? – Sehe ich mich als unnützen Knecht, der nur seine Schuldigkeit getan hat?
Gebet: Herr, der Hochmut ist dir verhasst (Sir 10,7). Schenke mir ein demütiges Herz, das Dich immer lobt und preist. Amen.
– Loslösung vom Reichtum – Mt 6,19-21
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Katechese: Jesus erinnert uns an den eigentlichen Schatz des Lebens: Es ist Gott selbst, Sein lebendiges Wort und das kommende Himmelreich. Doch die Anhäufung irdischer Güter verdunkelt unseren Verstand, schwächt unseren Willen und lässt uns Gott vergessen.
Überlegung: „In unserem Herzen wäre mehr Himmel, wenn sich darin nicht so viel Erde befände.“ (hl. Vinzenz Pallotti). Deshalb fragte ein Einsiedler alle Neuankömmlinge: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es Gott füllen kann?“
– Beschränke ich mich auf das Wesentliche, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren? – Von welcher ungesunden Anhänglichkeit an Personen oder Dinge sollte ich mich loslösen? – Könnte ich den Notleidenden helfen?
Gebet: Herr, „Du allein genügst!“, denn wenn wir Dich im Herzen haben, erfüllst Du uns mit der vollkommenen Freude. Amen.
– Verhältnis zum Nächsten – Mt 7,5
„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“
Katechese: Jesus verurteilt aufs Schärfste das hochmütige Verhalten zum Nächsten und lädt ein zur demütigen und barmherzigen Liebe. Denn der Mensch erhebt sich oft wie ein Pharisäer unbarmherzig über den anderen, verachtet und kritisiert ihn und übersieht dabei seine eigenen groben Fehler und schweren Versagen.
Überlegung: Kritiksucht, Ironie, Spott und Verachtung: In uns allen lebt ein großes Stück dieses Pharisäers, der sich selbst erhöht und andere verachtet, sogar während dem Gebet („Ich danke dir, dass ich nicht bin wie der da!“). – Könnte ich Gott bei jedem lieblosen Wort um Vergebung für meinen Stolz bitten? – Bitte ich um die Gnade der Selbsterkenntnis, damit ich meine eigenen Fehler sehe?
Gebet: Herr bewahre uns vor Kritiksucht; denn Du wirst einst das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen, die Absichten der Herzen aufdecken und jedem nach seinen Taten vergelten (vgl. 1 Kor 4,5). Amen.
– Tatbereite Entschiedenheit – Mt 7,13-14
„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.“
Katechese: Jesus beendet die Bergpredigt mit der Einladung uns klar zu entscheiden. Der Weg zum Leben ist eng und schmal: Er ist Jesus Christus selbst. Unser Leben sollen wir auf den Felsen bauen, nicht auf Sand: Der Fels ist das Wort Gottes selbst. Alle Menschen, die uns einen leichten und bequemen Weg vorgaukeln, der in den Himmel führen soll, sind leider „falsche Propheten“.
Überlegung: „Hier ist mein Leben, dort ist mein Glaube“, sagte eine krebskranke Frau. In ihrem Leid lernte sie Jesus immer mehr kennen und Ihm zu vertrauen. In ihren unerträglichen Schmerzen nahm sie das Bild vom Barmherzigen Heiland in die Hand und fand so Kraft und Mut. – Ist der Glaube an Jesus fester Bestandteil meines Lebens? – Nehme ich Jesus demütig an wie ein kleines Kind?
Gebet: Herr, erst wenn uns die Not drückt suchen wir Dich. Doch ab heute will ich Dich für immer in mein Leben einladen; sei Du mein ständiger Begleiter zum Vater. Amen.
– Demut vor Gott – Mt 5,3
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: In den Seligpreisungen lehrt uns Jesus die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Als erste Stufe der Gottesliebe können wir die Armut im Geiste bezeichnen. Der Mensch erkennt sein Nichts, seine Hilflosigkeit, Schwäche, Kleinheit, Sündhaftigkeit und streckt voll Vertrauen seine Hände zu Gott aus wie ein Bettler. Die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, die der Mensch vor Gott bringt, zieht Seine allmächtige Hilfe auf ihn herab.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ (hl. Abt Antonius) – Wende ich mich mit all meinen Problemen, Versuchungen und Plänen im vertrauensvollen Gebet an den Herrn? – Bitte ich den Herrn, dass er mich vor allem Bösen bewahren möge?
Gebet: Himmlischer Vater, von meiner Schwäche fürchte ich alles, von Deiner Allmacht aber erhoffe ich alles. Alles lege ich voll Vertrauen in Deine Hände. Amen.
– Trauer über die Sünde – Mt 5,4
„Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“
Katechese: Es geht hier nicht um die weltliche Traurigkeit über den Verlust von Menschen und Dingen, oder wenn Wünsche und Pläne nicht erfüllt werden, sondern um eine tiefe Reue über die eigenen Sünden. Sie drückt sich aus im tiefen Schmerz der Seele, dass man Gott, die Unendliche Liebe, beleidigt hat. Sie wird begleitet vom Abscheu über die begangenen Sünden und dem festen Vorsatz, Gott nicht mehr zu beleidigen, auch nicht mit der kleinsten Sünde.
Überlegung: „So viele Beichten sind ungültig wegen der fehlenden Reue“, klagte die hl. Teresa von Avila. – Bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Sünden Jesus geißle, mit Dornen kröne und kreuzige? – Bitte ich vor der Beichte um eine tiefe Reue über meine Sünden?
Gebet: Was Du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad. (GL 178)
– Gottes Wille – Mt 5,6
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“
Katechese: Nach der Reue besteht die Gottesliebe im Verlangen, nicht mehr den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des über alles geliebten Herrn. Die Menschen, die sich wirklich lieben, warten nicht erst auf einen Befehl. Sie lesen die Wünsche des Geliebten von seinen Augen ab. Jesus selbst sah immer auf den Himmlischen Vater und war von großem Verlangen erfüllt in allem Ihm zu gefallen.
Überlegung: Die modernen Medien stacheln die Sinne und somit unsere schlechten Begierden und Leidenschaften an. Die Folge davon ist eine Flut von Gewalt, Ausleben der Sexualität und des Egoismus. Die Betrachtung des Wortes Gottes zeigt uns die wahren Werte, nach denen wir streben sollten: Wahrheit, Demut, Liebe, Barmherzigkeit. – Wie viel Zeit verwende ich täglich, um meinen Sinnen zu huldigen durch seichte und schlechte Fernseh- oder Internetprogramme? – Ist mir bewusst, dass ich meine Zeit für Gott und die Erfüllung Seines Willens investieren sollte?
Gebet: Herr, schenke uns Hunger nach einem Wort von Dir (Am 8,11). Denn Dein Wort schenkt Glück und Herzensfreude (Jer 15,16). Amen.
– Reines Herz – Mt 5,8
„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“
Katechese: Die vierte Stufe der Gottesliebe besteht darin, den Willen Gottes nicht nur äußerlich zu erfüllen, sondern innerlich mit ganzem Herzen und allen Gedanken. Das Herz ist das Zentrum des Menschen, dem Ursprung allen Denkens, Wollens und Fühlens. Diese Mitte soll rein sein und mit Gott und Seinem Willen übereinstimmen.
Überlegung: „Die Gelegenheit macht Diebe!“ sagt ein Sprichwort. Bevor etwas durch die äußere Tat verwirklicht wird, wird es im Herzen überlegt und angestrebt. Unrein macht, was gegen Gottes Gebot gerichtet ist. Rein ist das, was mit dem Willen Gottes übereinstimmt. – Kontrolliere und wache ich über meine Gedanken, damit ich nicht mit dem Bösen liebäugele? – Ist mir bewusst, dass das Lebendige Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert einst über die Regungen und Gedanken meines Herzens richten wird (vgl. Hebr 4,12)?
Gebet: Herr, mein Gott, erschaffe mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist, der Dich über alles liebt (vgl. Ps 51,12). Amen.
– Leiden für den Willen Gottes – Mt 5,10
„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: Die fünfte Stufe der Gottesliebe besteht darin, nicht nur für Gott da zu sein, sondern auch bereit zu sein, für Seinen Willen zu leiden. Wer den Willen Gottes tut, darf nicht damit rechnen, dass er von allen Menschen dafür gelobt wird. Er muss sich einstellen auf Ablehnung, Spott, Verfolgung, Leiden, ja sogar auf den Martertod.
Überlegung: Der hl. Johannes der Täufer tadelte den König Herodes, weil er im Ehebruch mit Herodias lebte und wegen anderer Schandtaten, die er verübt hatte. So trat er mutig für den Willen Gottes ein, wurde dafür von Herodes gefangen genommen und enthauptet (vgl. Mt 14,3-12). – Bin ich bereit, Spott und Leid zu ertragen, weil ich für die Zehn Gebote Gottes eintrete? – Bezeuge ich mutig meine Glaubensüberzeugungen, auch wenn ich scheinbar alleine da stehe?
Gebet: Herr, gib mir Kraft, die Heiligen nachzuahmen, die mutig Deinen Willen gelebt, verkündet und auch dafür gelitten haben. Amen.
– Sanftmut – Mt 5,5
„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.“
Katechese: In der ersten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, bei zwischenmenschlichen Spannungen und Konflikten die Emotionen wie Wut, Zorn, Neid, Überheblichkeit, Ablehnung usw. zu beherrschen und dem Nächsten mit Ruhe, Wohlwollen und Anerkennung zu begegnen. Sanftmut bedeutet nicht, alles teilnahmslos mit sich geschehen zu lassen, sondern sein Temperament zu zügeln und in der Hand zu haben.
Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten seiner Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Gehe ich mit allem Frust und Ärger sofort zu Jesus und erzähle Ihm alles, um von Ihm Kraft zu schöpfen? – Versuche ich, wie die kleine hl. Therese, Jesus im Nächsten zu sehen und ihn trotz seiner Schwächen in Liebe anzunehmen?
Gebet: Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig. Schenke mir die Gnade Dich auch im letzten meiner Brüder zu lieben. Amen.
– Barmherzigkeit – Mt 5,7
„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
Katechese: In der zweiten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, offene Augen und Mitleid für die Not des anderen zu haben, eigennützige Überlegungen zurückzustellen und wirksam zu helfen wie der barmherzige Samariter. Die barmherzige Liebe ist die wichtigste Anforderung, die Gott in Seiner Liebe uns stellt und nach deren Ausübung Er uns einst richten wird.
Überlegung: Eine Form der Barmherzigkeit, die von Jesus besonders betont wird, ist das Verzeihen. Der Mitmensch, der mir Unrecht getan hat und der bei mir in Schuld ist, hängt ab von meiner Vergebung. Ohne sie kann ein harmonisches Zusammenleben nicht wiederhergestellt werden. – Segne und vergebe ich dem, der mich verletzt hat? – Bin ich täglich barmherzig in Worten, Taten und Gebeten?
Gebet: Jesus, bewahre mich vor der Unbarmherzigkeit eines Pharisäers und somit vor Kritiksucht, Lieblosigkeit und Trägheit. Amen.
– Frieden stiften – Mt 5,9
„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Katechese: Jesus Christus ist selbst der Friede. Er stiftete Frieden zwischen Gott und den Menschen. In der dritten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, wie Er zum Friedenstifter zu werden. Der Friede ist eine Frucht der gelebten Sanftmut und Barmherzigkeit. So wird aus dem erbitterten Gegeneinander und dem kühlen Nebeneinander das lebendige Miteinander.
Überlegung: Jesus stiftete den Frieden am Kreuz durch Seine Leiden. So kostet auch uns das Friedenstiften oft Mühe und Leiden und verlangt von uns das Aufgeben jeglicher Rechthaberei. – Lass ich mich sofort entmutigen, wenn ich jemand die Versöhnung anbiete, dieser sie aber ausschlägt? – Überlege ich, wen ich selbst um Verzeihung bitten sollte? – Vergebe ich beim Friedensgruß in der Kirche allen, die mir weh getan und mich zutiefst verletzt haben?
Gebet: Herr, Du bist der Friedensfürst! Hilf uns, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. (Ps 34,15) Amen.
– Leiden für Jesus – Mt 5,11-12
„Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“
Katechese: Jesus beschließt die Seligpreisungen mit der Freude und dem Jubel im Himmel all derer, die im Leben auf der Erde treu zu Ihm und Seinem Wort gestanden sind, sowohl in Freud als auch in Leid.
Überlegung: „Leiden oder Sterben für Christus!“ war der Leitsatz der großen hl. Teresa von Avila. Die ersten Jünger, die ausgepeitscht wurden, freuten sich darüber, dass sie gewürdigt worden waren für den Namen Jesu Schmach zu erleiden (vgl. Apg 5,41). – Ist mir bewusst, dass der größte Ausdruck der Liebe die Treue im Leid ist? – Weiß ich, dass Jesus sich vor Seinem Vater nur dann zu mir bekennen wird, wenn ich mich jetzt vor den Menschen zu Ihm bekenne und Ihn nicht verrate? (vgl. Mt 10,33)
Gebet: Herr, schenke mir den Mut der Veronika, die nicht auf den Spott der Menge achtete, sondern Dich auf dem Kreuzweg begleitete und Dir mit großer Liebe das Schweißtuch reichte. Amen.
– Gesinnung der Kinder Gottes – Mt 5,48
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist.“
Katechese: Gott ist ohne jeglichen Fehler, ganz und gar gut. So will Jesus auch von den Kindern Gottes, dass sie durch und durch gut werden. Das geschieht, wenn sie die Gebote Gottes nicht halbherzig, rein äußerlich, sondern mit dem Herzen leben. Darum ergänzt Jesus die Gebote und führt uns in ihre wunderbare Tiefe.
Überlegung: „Ich habe niemanden getötet, nicht die Ehe gebrochen, nicht gestohlen!“ so hört man oft Menschen reden. – Folge ich der Einladung Jesu die Gebote innerlich zu leben: keinen Groll zu haben, nicht lüstern auf das andere Geschlecht zu schauen, wahrhaftig zu sein im Reden, sofort Frieden zu schließen, sich nicht zu rächen und sogar seinen Feinden Gutes zu tun und sie zu segnen?
Gebet: Herr, Deine Weisung ist vollkommen und erquickt den Menschen, der danach lebt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (Ps 19,8) Amen.
– Gesinnung der rechten Erfüllung der Gebote – Mt 6,1
„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“
Katechese: Das Grundproblem des Menschen ist sein Hochmut. Leicht vergisst er, dass Gott die Quelle allen Gutes ist und eignet sich den Ruhm an, der nur Gott gebührt. So wird selbst das Gute, das er tut – wie Fasten, Beten, Almosengeben – seiner Schönheit beraubt, weil das Ziel nicht mehr Gott ist, sondern die eigene Ruhmsucht. Durch die Sünde verliert das gute Werk auch seinen Ewigkeitswert.
Überlegung: Nach der ersten Umkehr von den schweren Sünden hin zu Gott beginnt die zweite Umkehr vom Stolz hin zu Gott. Es ist der Weg der Demut, der in der Wahrheit gründet, dass Gott der Geber alles Guten ist. – Versuche ich das Gute im Verborgenen zu tun, allein zur Ehre Gottes? – Wenn die Menschen meine guten Werke loben, gebe ich dann Gott die Ehre ab? – Sehe ich mich als unnützen Knecht, der nur seine Schuldigkeit getan hat?
Gebet: Herr, der Hochmut ist dir verhasst (Sir 10,7). Schenke mir ein demütiges Herz, das Dich immer lobt und preist. Amen.
– Loslösung vom Reichtum – Mt 6,19-21
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Katechese: Jesus erinnert uns an den eigentlichen Schatz des Lebens: Es ist Gott selbst, Sein lebendiges Wort und das kommende Himmelreich. Doch die Anhäufung irdischer Güter verdunkelt unseren Verstand, schwächt unseren Willen und lässt uns Gott vergessen.
Überlegung: „In unserem Herzen wäre mehr Himmel, wenn sich darin nicht so viel Erde befände.“ (hl. Vinzenz Pallotti). Deshalb fragte ein Einsiedler alle Neuankömmlinge: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es Gott füllen kann?“
– Beschränke ich mich auf das Wesentliche, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren? – Von welcher ungesunden Anhänglichkeit an Personen oder Dinge sollte ich mich loslösen? – Könnte ich den Notleidenden helfen?
Gebet: Herr, „Du allein genügst!“, denn wenn wir Dich im Herzen haben, erfüllst Du uns mit der vollkommenen Freude. Amen.
– Verhältnis zum Nächsten – Mt 7,5
„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“
Katechese: Jesus verurteilt aufs Schärfste das hochmütige Verhalten zum Nächsten und lädt ein zur demütigen und barmherzigen Liebe. Denn der Mensch erhebt sich oft wie ein Pharisäer unbarmherzig über den anderen, verachtet und kritisiert ihn und übersieht dabei seine eigenen groben Fehler und schweren Versagen.
Überlegung: Kritiksucht, Ironie, Spott und Verachtung: In uns allen lebt ein großes Stück dieses Pharisäers, der sich selbst erhöht und andere verachtet, sogar während dem Gebet („Ich danke dir, dass ich nicht bin wie der da!“). – Könnte ich Gott bei jedem lieblosen Wort um Vergebung für meinen Stolz bitten? – Bitte ich um die Gnade der Selbsterkenntnis, damit ich meine eigenen Fehler sehe?
Gebet: Herr bewahre uns vor Kritiksucht; denn Du wirst einst das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen, die Absichten der Herzen aufdecken und jedem nach seinen Taten vergelten (vgl. 1 Kor 4,5). Amen.
– Tatbereite Entschiedenheit – Mt 7,13-14
„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.“
Katechese: Jesus beendet die Bergpredigt mit der Einladung uns klar zu entscheiden. Der Weg zum Leben ist eng und schmal: Er ist Jesus Christus selbst. Unser Leben sollen wir auf den Felsen bauen, nicht auf Sand: Der Fels ist das Wort Gottes selbst. Alle Menschen, die uns einen leichten und bequemen Weg vorgaukeln, der in den Himmel führen soll, sind leider „falsche Propheten“.
Überlegung: „Hier ist mein Leben, dort ist mein Glaube“, sagte eine krebskranke Frau. In ihrem Leid lernte sie Jesus immer mehr kennen und Ihm zu vertrauen. In ihren unerträglichen Schmerzen nahm sie das Bild vom Barmherzigen Heiland in die Hand und fand so Kraft und Mut. – Ist der Glaube an Jesus fester Bestandteil meines Lebens? – Nehme ich Jesus demütig an wie ein kleines Kind?
Gebet: Herr, erst wenn uns die Not drückt suchen wir Dich. Doch ab heute will ich Dich für immer in mein Leben einladen; sei Du mein ständiger Begleiter zum Vater. Amen.
– Demut vor Gott – Mt 5,3
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: In den Seligpreisungen lehrt uns Jesus die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Als erste Stufe der Gottesliebe können wir die Armut im Geiste bezeichnen. Der Mensch erkennt sein Nichts, seine Hilflosigkeit, Schwäche, Kleinheit, Sündhaftigkeit und streckt voll Vertrauen seine Hände zu Gott aus wie ein Bettler. Die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, die der Mensch vor Gott bringt, zieht Seine allmächtige Hilfe auf ihn herab.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ (hl. Abt Antonius) – Wende ich mich mit all meinen Problemen, Versuchungen und Plänen im vertrauensvollen Gebet an den Herrn? – Bitte ich den Herrn, dass er mich vor allem Bösen bewahren möge?
Gebet: Himmlischer Vater, von meiner Schwäche fürchte ich alles, von Deiner Allmacht aber erhoffe ich alles. Alles lege ich voll Vertrauen in Deine Hände. Amen.
– Trauer über die Sünde – Mt 5,4
„Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“
Katechese: Es geht hier nicht um die weltliche Traurigkeit über den Verlust von Menschen und Dingen, oder wenn Wünsche und Pläne nicht erfüllt werden, sondern um eine tiefe Reue über die eigenen Sünden. Sie drückt sich aus im tiefen Schmerz der Seele, dass man Gott, die Unendliche Liebe, beleidigt hat. Sie wird begleitet vom Abscheu über die begangenen Sünden und dem festen Vorsatz, Gott nicht mehr zu beleidigen, auch nicht mit der kleinsten Sünde.
Überlegung: „So viele Beichten sind ungültig wegen der fehlenden Reue“, klagte die hl. Teresa von Avila. – Bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Sünden Jesus geißle, mit Dornen kröne und kreuzige? – Bitte ich vor der Beichte um eine tiefe Reue über meine Sünden?
Gebet: Was Du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad. (GL 178)
– Gottes Wille – Mt 5,6
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“
Katechese: Nach der Reue besteht die Gottesliebe im Verlangen, nicht mehr den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des über alles geliebten Herrn. Die Menschen, die sich wirklich lieben, warten nicht erst auf einen Befehl. Sie lesen die Wünsche des Geliebten von seinen Augen ab. Jesus selbst sah immer auf den Himmlischen Vater und war von großem Verlangen erfüllt in allem Ihm zu gefallen.
Überlegung: Die modernen Medien stacheln die Sinne und somit unsere schlechten Begierden und Leidenschaften an. Die Folge davon ist eine Flut von Gewalt, Ausleben der Sexualität und des Egoismus. Die Betrachtung des Wortes Gottes zeigt uns die wahren Werte, nach denen wir streben sollten: Wahrheit, Demut, Liebe, Barmherzigkeit. – Wie viel Zeit verwende ich täglich, um meinen Sinnen zu huldigen durch seichte und schlechte Fernseh- oder Internetprogramme? – Ist mir bewusst, dass ich meine Zeit für Gott und die Erfüllung Seines Willens investieren sollte?
Gebet: Herr, schenke uns Hunger nach einem Wort von Dir (Am 8,11). Denn Dein Wort schenkt Glück und Herzensfreude (Jer 15,16). Amen.
– Reines Herz – Mt 5,8
„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“
Katechese: Die vierte Stufe der Gottesliebe besteht darin, den Willen Gottes nicht nur äußerlich zu erfüllen, sondern innerlich mit ganzem Herzen und allen Gedanken. Das Herz ist das Zentrum des Menschen, dem Ursprung allen Denkens, Wollens und Fühlens. Diese Mitte soll rein sein und mit Gott und Seinem Willen übereinstimmen.
Überlegung: „Die Gelegenheit macht Diebe!“ sagt ein Sprichwort. Bevor etwas durch die äußere Tat verwirklicht wird, wird es im Herzen überlegt und angestrebt. Unrein macht, was gegen Gottes Gebot gerichtet ist. Rein ist das, was mit dem Willen Gottes übereinstimmt. – Kontrolliere und wache ich über meine Gedanken, damit ich nicht mit dem Bösen liebäugele? – Ist mir bewusst, dass das Lebendige Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert einst über die Regungen und Gedanken meines Herzens richten wird (vgl. Hebr 4,12)?
Gebet: Herr, mein Gott, erschaffe mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist, der Dich über alles liebt (vgl. Ps 51,12). Amen.
– Leiden für den Willen Gottes – Mt 5,10
„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: Die fünfte Stufe der Gottesliebe besteht darin, nicht nur für Gott da zu sein, sondern auch bereit zu sein, für Seinen Willen zu leiden. Wer den Willen Gottes tut, darf nicht damit rechnen, dass er von allen Menschen dafür gelobt wird. Er muss sich einstellen auf Ablehnung, Spott, Verfolgung, Leiden, ja sogar auf den Martertod.
Überlegung: Der hl. Johannes der Täufer tadelte den König Herodes, weil er im Ehebruch mit Herodias lebte und wegen anderer Schandtaten, die er verübt hatte. So trat er mutig für den Willen Gottes ein, wurde dafür von Herodes gefangen genommen und enthauptet (vgl. Mt 14,3-12). – Bin ich bereit, Spott und Leid zu ertragen, weil ich für die Zehn Gebote Gottes eintrete? – Bezeuge ich mutig meine Glaubensüberzeugungen, auch wenn ich scheinbar alleine da stehe?
Gebet: Herr, gib mir Kraft, die Heiligen nachzuahmen, die mutig Deinen Willen gelebt, verkündet und auch dafür gelitten haben. Amen.
– Sanftmut – Mt 5,5
„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.“
Katechese: In der ersten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, bei zwischenmenschlichen Spannungen und Konflikten die Emotionen wie Wut, Zorn, Neid, Überheblichkeit, Ablehnung usw. zu beherrschen und dem Nächsten mit Ruhe, Wohlwollen und Anerkennung zu begegnen. Sanftmut bedeutet nicht, alles teilnahmslos mit sich geschehen zu lassen, sondern sein Temperament zu zügeln und in der Hand zu haben.
Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten seiner Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Gehe ich mit allem Frust und Ärger sofort zu Jesus und erzähle Ihm alles, um von Ihm Kraft zu schöpfen? – Versuche ich, wie die kleine hl. Therese, Jesus im Nächsten zu sehen und ihn trotz seiner Schwächen in Liebe anzunehmen?
Gebet: Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig. Schenke mir die Gnade Dich auch im letzten meiner Brüder zu lieben. Amen.
– Barmherzigkeit – Mt 5,7
„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
Katechese: In der zweiten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, offene Augen und Mitleid für die Not des anderen zu haben, eigennützige Überlegungen zurückzustellen und wirksam zu helfen wie der barmherzige Samariter. Die barmherzige Liebe ist die wichtigste Anforderung, die Gott in Seiner Liebe uns stellt und nach deren Ausübung Er uns einst richten wird.
Überlegung: Eine Form der Barmherzigkeit, die von Jesus besonders betont wird, ist das Verzeihen. Der Mitmensch, der mir Unrecht getan hat und der bei mir in Schuld ist, hängt ab von meiner Vergebung. Ohne sie kann ein harmonisches Zusammenleben nicht wiederhergestellt werden. – Segne und vergebe ich dem, der mich verletzt hat? – Bin ich täglich barmherzig in Worten, Taten und Gebeten?
Gebet: Jesus, bewahre mich vor der Unbarmherzigkeit eines Pharisäers und somit vor Kritiksucht, Lieblosigkeit und Trägheit. Amen.
– Frieden stiften – Mt 5,9
„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Katechese: Jesus Christus ist selbst der Friede. Er stiftete Frieden zwischen Gott und den Menschen. In der dritten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, wie Er zum Friedenstifter zu werden. Der Friede ist eine Frucht der gelebten Sanftmut und Barmherzigkeit. So wird aus dem erbitterten Gegeneinander und dem kühlen Nebeneinander das lebendige Miteinander.
Überlegung: Jesus stiftete den Frieden am Kreuz durch Seine Leiden. So kostet auch uns das Friedenstiften oft Mühe und Leiden und verlangt von uns das Aufgeben jeglicher Rechthaberei. – Lass ich mich sofort entmutigen, wenn ich jemand die Versöhnung anbiete, dieser sie aber ausschlägt? – Überlege ich, wen ich selbst um Verzeihung bitten sollte? – Vergebe ich beim Friedensgruß in der Kirche allen, die mir weh getan und mich zutiefst verletzt haben?
Gebet: Herr, Du bist der Friedensfürst! Hilf uns, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. (Ps 34,15) Amen.
– Leiden für Jesus – Mt 5,11-12
„Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“
Katechese: Jesus beschließt die Seligpreisungen mit der Freude und dem Jubel im Himmel all derer, die im Leben auf der Erde treu zu Ihm und Seinem Wort gestanden sind, sowohl in Freud als auch in Leid.
Überlegung: „Leiden oder Sterben für Christus!“ war der Leitsatz der großen hl. Teresa von Avila. Die ersten Jünger, die ausgepeitscht wurden, freuten sich darüber, dass sie gewürdigt worden waren für den Namen Jesu Schmach zu erleiden (vgl. Apg 5,41). – Ist mir bewusst, dass der größte Ausdruck der Liebe die Treue im Leid ist? – Weiß ich, dass Jesus sich vor Seinem Vater nur dann zu mir bekennen wird, wenn ich mich jetzt vor den Menschen zu Ihm bekenne und Ihn nicht verrate? (vgl. Mt 10,33)
Gebet: Herr, schenke mir den Mut der Veronika, die nicht auf den Spott der Menge achtete, sondern Dich auf dem Kreuzweg begleitete und Dir mit großer Liebe das Schweißtuch reichte. Amen.
– Gesinnung der Kinder Gottes – Mt 5,48
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist.“
Katechese: Gott ist ohne jeglichen Fehler, ganz und gar gut. So will Jesus auch von den Kindern Gottes, dass sie durch und durch gut werden. Das geschieht, wenn sie die Gebote Gottes nicht halbherzig, rein äußerlich, sondern mit dem Herzen leben. Darum ergänzt Jesus die Gebote und führt uns in ihre wunderbare Tiefe.
Überlegung: „Ich habe niemanden getötet, nicht die Ehe gebrochen, nicht gestohlen!“ so hört man oft Menschen reden. – Folge ich der Einladung Jesu die Gebote innerlich zu leben: keinen Groll zu haben, nicht lüstern auf das andere Geschlecht zu schauen, wahrhaftig zu sein im Reden, sofort Frieden zu schließen, sich nicht zu rächen und sogar seinen Feinden Gutes zu tun und sie zu segnen?
Gebet: Herr, Deine Weisung ist vollkommen und erquickt den Menschen, der danach lebt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (Ps 19,8) Amen.
– Gesinnung der rechten Erfüllung der Gebote – Mt 6,1
„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“
Katechese: Das Grundproblem des Menschen ist sein Hochmut. Leicht vergisst er, dass Gott die Quelle allen Gutes ist und eignet sich den Ruhm an, der nur Gott gebührt. So wird selbst das Gute, das er tut – wie Fasten, Beten, Almosengeben – seiner Schönheit beraubt, weil das Ziel nicht mehr Gott ist, sondern die eigene Ruhmsucht. Durch die Sünde verliert das gute Werk auch seinen Ewigkeitswert.
Überlegung: Nach der ersten Umkehr von den schweren Sünden hin zu Gott beginnt die zweite Umkehr vom Stolz hin zu Gott. Es ist der Weg der Demut, der in der Wahrheit gründet, dass Gott der Geber alles Guten ist. – Versuche ich das Gute im Verborgenen zu tun, allein zur Ehre Gottes? – Wenn die Menschen meine guten Werke loben, gebe ich dann Gott die Ehre ab? – Sehe ich mich als unnützen Knecht, der nur seine Schuldigkeit getan hat?
Gebet: Herr, der Hochmut ist dir verhasst (Sir 10,7). Schenke mir ein demütiges Herz, das Dich immer lobt und preist. Amen.
– Loslösung vom Reichtum – Mt 6,19-21
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Katechese: Jesus erinnert uns an den eigentlichen Schatz des Lebens: Es ist Gott selbst, Sein lebendiges Wort und das kommende Himmelreich. Doch die Anhäufung irdischer Güter verdunkelt unseren Verstand, schwächt unseren Willen und lässt uns Gott vergessen.
Überlegung: „In unserem Herzen wäre mehr Himmel, wenn sich darin nicht so viel Erde befände.“ (hl. Vinzenz Pallotti). Deshalb fragte ein Einsiedler alle Neuankömmlinge: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es Gott füllen kann?“
– Beschränke ich mich auf das Wesentliche, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren? – Von welcher ungesunden Anhänglichkeit an Personen oder Dinge sollte ich mich loslösen? – Könnte ich den Notleidenden helfen?
Gebet: Herr, „Du allein genügst!“, denn wenn wir Dich im Herzen haben, erfüllst Du uns mit der vollkommenen Freude. Amen.
– Verhältnis zum Nächsten – Mt 7,5
„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“
Katechese: Jesus verurteilt aufs Schärfste das hochmütige Verhalten zum Nächsten und lädt ein zur demütigen und barmherzigen Liebe. Denn der Mensch erhebt sich oft wie ein Pharisäer unbarmherzig über den anderen, verachtet und kritisiert ihn und übersieht dabei seine eigenen groben Fehler und schweren Versagen.
Überlegung: Kritiksucht, Ironie, Spott und Verachtung: In uns allen lebt ein großes Stück dieses Pharisäers, der sich selbst erhöht und andere verachtet, sogar während dem Gebet („Ich danke dir, dass ich nicht bin wie der da!“). – Könnte ich Gott bei jedem lieblosen Wort um Vergebung für meinen Stolz bitten? – Bitte ich um die Gnade der Selbsterkenntnis, damit ich meine eigenen Fehler sehe?
Gebet: Herr bewahre uns vor Kritiksucht; denn Du wirst einst das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen, die Absichten der Herzen aufdecken und jedem nach seinen Taten vergelten (vgl. 1 Kor 4,5). Amen.
– Tatbereite Entschiedenheit – Mt 7,13-14
„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.“
Katechese: Jesus beendet die Bergpredigt mit der Einladung uns klar zu entscheiden. Der Weg zum Leben ist eng und schmal: Er ist Jesus Christus selbst. Unser Leben sollen wir auf den Felsen bauen, nicht auf Sand: Der Fels ist das Wort Gottes selbst. Alle Menschen, die uns einen leichten und bequemen Weg vorgaukeln, der in den Himmel führen soll, sind leider „falsche Propheten“.
Überlegung: „Hier ist mein Leben, dort ist mein Glaube“, sagte eine krebskranke Frau. In ihrem Leid lernte sie Jesus immer mehr kennen und Ihm zu vertrauen. In ihren unerträglichen Schmerzen nahm sie das Bild vom Barmherzigen Heiland in die Hand und fand so Kraft und Mut. – Ist der Glaube an Jesus fester Bestandteil meines Lebens? – Nehme ich Jesus demütig an wie ein kleines Kind?
Gebet: Herr, erst wenn uns die Not drückt suchen wir Dich. Doch ab heute will ich Dich für immer in mein Leben einladen; sei Du mein ständiger Begleiter zum Vater. Amen.
– Demut vor Gott – Mt 5,3
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: In den Seligpreisungen lehrt uns Jesus die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Als erste Stufe der Gottesliebe können wir die Armut im Geiste bezeichnen. Der Mensch erkennt sein Nichts, seine Hilflosigkeit, Schwäche, Kleinheit, Sündhaftigkeit und streckt voll Vertrauen seine Hände zu Gott aus wie ein Bettler. Die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, die der Mensch vor Gott bringt, zieht Seine allmächtige Hilfe auf ihn herab.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ (hl. Abt Antonius) – Wende ich mich mit all meinen Problemen, Versuchungen und Plänen im vertrauensvollen Gebet an den Herrn? – Bitte ich den Herrn, dass er mich vor allem Bösen bewahren möge?
Gebet: Himmlischer Vater, von meiner Schwäche fürchte ich alles, von Deiner Allmacht aber erhoffe ich alles. Alles lege ich voll Vertrauen in Deine Hände. Amen.
– Trauer über die Sünde – Mt 5,4
„Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“
Katechese: Es geht hier nicht um die weltliche Traurigkeit über den Verlust von Menschen und Dingen, oder wenn Wünsche und Pläne nicht erfüllt werden, sondern um eine tiefe Reue über die eigenen Sünden. Sie drückt sich aus im tiefen Schmerz der Seele, dass man Gott, die Unendliche Liebe, beleidigt hat. Sie wird begleitet vom Abscheu über die begangenen Sünden und dem festen Vorsatz, Gott nicht mehr zu beleidigen, auch nicht mit der kleinsten Sünde.
Überlegung: „So viele Beichten sind ungültig wegen der fehlenden Reue“, klagte die hl. Teresa von Avila. – Bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Sünden Jesus geißle, mit Dornen kröne und kreuzige? – Bitte ich vor der Beichte um eine tiefe Reue über meine Sünden?
Gebet: Was Du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad. (GL 178)
– Gottes Wille – Mt 5,6
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“
Katechese: Nach der Reue besteht die Gottesliebe im Verlangen, nicht mehr den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des über alles geliebten Herrn. Die Menschen, die sich wirklich lieben, warten nicht erst auf einen Befehl. Sie lesen die Wünsche des Geliebten von seinen Augen ab. Jesus selbst sah immer auf den Himmlischen Vater und war von großem Verlangen erfüllt in allem Ihm zu gefallen.
Überlegung: Die modernen Medien stacheln die Sinne und somit unsere schlechten Begierden und Leidenschaften an. Die Folge davon ist eine Flut von Gewalt, Ausleben der Sexualität und des Egoismus. Die Betrachtung des Wortes Gottes zeigt uns die wahren Werte, nach denen wir streben sollten: Wahrheit, Demut, Liebe, Barmherzigkeit. – Wie viel Zeit verwende ich täglich, um meinen Sinnen zu huldigen durch seichte und schlechte Fernseh- oder Internetprogramme? – Ist mir bewusst, dass ich meine Zeit für Gott und die Erfüllung Seines Willens investieren sollte?
Gebet: Herr, schenke uns Hunger nach einem Wort von Dir (Am 8,11). Denn Dein Wort schenkt Glück und Herzensfreude (Jer 15,16). Amen.
– Reines Herz – Mt 5,8
„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“
Katechese: Die vierte Stufe der Gottesliebe besteht darin, den Willen Gottes nicht nur äußerlich zu erfüllen, sondern innerlich mit ganzem Herzen und allen Gedanken. Das Herz ist das Zentrum des Menschen, dem Ursprung allen Denkens, Wollens und Fühlens. Diese Mitte soll rein sein und mit Gott und Seinem Willen übereinstimmen.
Überlegung: „Die Gelegenheit macht Diebe!“ sagt ein Sprichwort. Bevor etwas durch die äußere Tat verwirklicht wird, wird es im Herzen überlegt und angestrebt. Unrein macht, was gegen Gottes Gebot gerichtet ist. Rein ist das, was mit dem Willen Gottes übereinstimmt. – Kontrolliere und wache ich über meine Gedanken, damit ich nicht mit dem Bösen liebäugele? – Ist mir bewusst, dass das Lebendige Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert einst über die Regungen und Gedanken meines Herzens richten wird (vgl. Hebr 4,12)?
Gebet: Herr, mein Gott, erschaffe mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist, der Dich über alles liebt (vgl. Ps 51,12). Amen.
– Leiden für den Willen Gottes – Mt 5,10
„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: Die fünfte Stufe der Gottesliebe besteht darin, nicht nur für Gott da zu sein, sondern auch bereit zu sein, für Seinen Willen zu leiden. Wer den Willen Gottes tut, darf nicht damit rechnen, dass er von allen Menschen dafür gelobt wird. Er muss sich einstellen auf Ablehnung, Spott, Verfolgung, Leiden, ja sogar auf den Martertod.
Überlegung: Der hl. Johannes der Täufer tadelte den König Herodes, weil er im Ehebruch mit Herodias lebte und wegen anderer Schandtaten, die er verübt hatte. So trat er mutig für den Willen Gottes ein, wurde dafür von Herodes gefangen genommen und enthauptet (vgl. Mt 14,3-12). – Bin ich bereit, Spott und Leid zu ertragen, weil ich für die Zehn Gebote Gottes eintrete? – Bezeuge ich mutig meine Glaubensüberzeugungen, auch wenn ich scheinbar alleine da stehe?
Gebet: Herr, gib mir Kraft, die Heiligen nachzuahmen, die mutig Deinen Willen gelebt, verkündet und auch dafür gelitten haben. Amen.
– Sanftmut – Mt 5,5
„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.“
Katechese: In der ersten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, bei zwischenmenschlichen Spannungen und Konflikten die Emotionen wie Wut, Zorn, Neid, Überheblichkeit, Ablehnung usw. zu beherrschen und dem Nächsten mit Ruhe, Wohlwollen und Anerkennung zu begegnen. Sanftmut bedeutet nicht, alles teilnahmslos mit sich geschehen zu lassen, sondern sein Temperament zu zügeln und in der Hand zu haben.
Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten seiner Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Gehe ich mit allem Frust und Ärger sofort zu Jesus und erzähle Ihm alles, um von Ihm Kraft zu schöpfen? – Versuche ich, wie die kleine hl. Therese, Jesus im Nächsten zu sehen und ihn trotz seiner Schwächen in Liebe anzunehmen?
Gebet: Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig. Schenke mir die Gnade Dich auch im letzten meiner Brüder zu lieben. Amen.
– Barmherzigkeit – Mt 5,7
„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
Katechese: In der zweiten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, offene Augen und Mitleid für die Not des anderen zu haben, eigennützige Überlegungen zurückzustellen und wirksam zu helfen wie der barmherzige Samariter. Die barmherzige Liebe ist die wichtigste Anforderung, die Gott in Seiner Liebe uns stellt und nach deren Ausübung Er uns einst richten wird.
Überlegung: Eine Form der Barmherzigkeit, die von Jesus besonders betont wird, ist das Verzeihen. Der Mitmensch, der mir Unrecht getan hat und der bei mir in Schuld ist, hängt ab von meiner Vergebung. Ohne sie kann ein harmonisches Zusammenleben nicht wiederhergestellt werden. – Segne und vergebe ich dem, der mich verletzt hat? – Bin ich täglich barmherzig in Worten, Taten und Gebeten?
Gebet: Jesus, bewahre mich vor der Unbarmherzigkeit eines Pharisäers und somit vor Kritiksucht, Lieblosigkeit und Trägheit. Amen.
– Frieden stiften – Mt 5,9
„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Katechese: Jesus Christus ist selbst der Friede. Er stiftete Frieden zwischen Gott und den Menschen. In der dritten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, wie Er zum Friedenstifter zu werden. Der Friede ist eine Frucht der gelebten Sanftmut und Barmherzigkeit. So wird aus dem erbitterten Gegeneinander und dem kühlen Nebeneinander das lebendige Miteinander.
Überlegung: Jesus stiftete den Frieden am Kreuz durch Seine Leiden. So kostet auch uns das Friedenstiften oft Mühe und Leiden und verlangt von uns das Aufgeben jeglicher Rechthaberei. – Lass ich mich sofort entmutigen, wenn ich jemand die Versöhnung anbiete, dieser sie aber ausschlägt? – Überlege ich, wen ich selbst um Verzeihung bitten sollte? – Vergebe ich beim Friedensgruß in der Kirche allen, die mir weh getan und mich zutiefst verletzt haben?
Gebet: Herr, Du bist der Friedensfürst! Hilf uns, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. (Ps 34,15) Amen.
– Leiden für Jesus – Mt 5,11-12
„Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“
Katechese: Jesus beschließt die Seligpreisungen mit der Freude und dem Jubel im Himmel all derer, die im Leben auf der Erde treu zu Ihm und Seinem Wort gestanden sind, sowohl in Freud als auch in Leid.
Überlegung: „Leiden oder Sterben für Christus!“ war der Leitsatz der großen hl. Teresa von Avila. Die ersten Jünger, die ausgepeitscht wurden, freuten sich darüber, dass sie gewürdigt worden waren für den Namen Jesu Schmach zu erleiden (vgl. Apg 5,41). – Ist mir bewusst, dass der größte Ausdruck der Liebe die Treue im Leid ist? – Weiß ich, dass Jesus sich vor Seinem Vater nur dann zu mir bekennen wird, wenn ich mich jetzt vor den Menschen zu Ihm bekenne und Ihn nicht verrate? (vgl. Mt 10,33)
Gebet: Herr, schenke mir den Mut der Veronika, die nicht auf den Spott der Menge achtete, sondern Dich auf dem Kreuzweg begleitete und Dir mit großer Liebe das Schweißtuch reichte. Amen.
– Gesinnung der Kinder Gottes – Mt 5,48
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist.“
Katechese: Gott ist ohne jeglichen Fehler, ganz und gar gut. So will Jesus auch von den Kindern Gottes, dass sie durch und durch gut werden. Das geschieht, wenn sie die Gebote Gottes nicht halbherzig, rein äußerlich, sondern mit dem Herzen leben. Darum ergänzt Jesus die Gebote und führt uns in ihre wunderbare Tiefe.
Überlegung: „Ich habe niemanden getötet, nicht die Ehe gebrochen, nicht gestohlen!“ so hört man oft Menschen reden. – Folge ich der Einladung Jesu die Gebote innerlich zu leben: keinen Groll zu haben, nicht lüstern auf das andere Geschlecht zu schauen, wahrhaftig zu sein im Reden, sofort Frieden zu schließen, sich nicht zu rächen und sogar seinen Feinden Gutes zu tun und sie zu segnen?
Gebet: Herr, Deine Weisung ist vollkommen und erquickt den Menschen, der danach lebt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (Ps 19,8) Amen.
– Gesinnung der rechten Erfüllung der Gebote – Mt 6,1
„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“
Katechese: Das Grundproblem des Menschen ist sein Hochmut. Leicht vergisst er, dass Gott die Quelle allen Gutes ist und eignet sich den Ruhm an, der nur Gott gebührt. So wird selbst das Gute, das er tut – wie Fasten, Beten, Almosengeben – seiner Schönheit beraubt, weil das Ziel nicht mehr Gott ist, sondern die eigene Ruhmsucht. Durch die Sünde verliert das gute Werk auch seinen Ewigkeitswert.
Überlegung: Nach der ersten Umkehr von den schweren Sünden hin zu Gott beginnt die zweite Umkehr vom Stolz hin zu Gott. Es ist der Weg der Demut, der in der Wahrheit gründet, dass Gott der Geber alles Guten ist. – Versuche ich das Gute im Verborgenen zu tun, allein zur Ehre Gottes? – Wenn die Menschen meine guten Werke loben, gebe ich dann Gott die Ehre ab? – Sehe ich mich als unnützen Knecht, der nur seine Schuldigkeit getan hat?
Gebet: Herr, der Hochmut ist dir verhasst (Sir 10,7). Schenke mir ein demütiges Herz, das Dich immer lobt und preist. Amen.
– Loslösung vom Reichtum – Mt 6,19-21
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Katechese: Jesus erinnert uns an den eigentlichen Schatz des Lebens: Es ist Gott selbst, Sein lebendiges Wort und das kommende Himmelreich. Doch die Anhäufung irdischer Güter verdunkelt unseren Verstand, schwächt unseren Willen und lässt uns Gott vergessen.
Überlegung: „In unserem Herzen wäre mehr Himmel, wenn sich darin nicht so viel Erde befände.“ (hl. Vinzenz Pallotti). Deshalb fragte ein Einsiedler alle Neuankömmlinge: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es Gott füllen kann?“
– Beschränke ich mich auf das Wesentliche, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren? – Von welcher ungesunden Anhänglichkeit an Personen oder Dinge sollte ich mich loslösen? – Könnte ich den Notleidenden helfen?
Gebet: Herr, „Du allein genügst!“, denn wenn wir Dich im Herzen haben, erfüllst Du uns mit der vollkommenen Freude. Amen.
– Verhältnis zum Nächsten – Mt 7,5
„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“
Katechese: Jesus verurteilt aufs Schärfste das hochmütige Verhalten zum Nächsten und lädt ein zur demütigen und barmherzigen Liebe. Denn der Mensch erhebt sich oft wie ein Pharisäer unbarmherzig über den anderen, verachtet und kritisiert ihn und übersieht dabei seine eigenen groben Fehler und schweren Versagen.
Überlegung: Kritiksucht, Ironie, Spott und Verachtung: In uns allen lebt ein großes Stück dieses Pharisäers, der sich selbst erhöht und andere verachtet, sogar während dem Gebet („Ich danke dir, dass ich nicht bin wie der da!“). – Könnte ich Gott bei jedem lieblosen Wort um Vergebung für meinen Stolz bitten? – Bitte ich um die Gnade der Selbsterkenntnis, damit ich meine eigenen Fehler sehe?
Gebet: Herr bewahre uns vor Kritiksucht; denn Du wirst einst das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen, die Absichten der Herzen aufdecken und jedem nach seinen Taten vergelten (vgl. 1 Kor 4,5). Amen.
– Tatbereite Entschiedenheit – Mt 7,13-14
„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.“
Katechese: Jesus beendet die Bergpredigt mit der Einladung uns klar zu entscheiden. Der Weg zum Leben ist eng und schmal: Er ist Jesus Christus selbst. Unser Leben sollen wir auf den Felsen bauen, nicht auf Sand: Der Fels ist das Wort Gottes selbst. Alle Menschen, die uns einen leichten und bequemen Weg vorgaukeln, der in den Himmel führen soll, sind leider „falsche Propheten“.
Überlegung: „Hier ist mein Leben, dort ist mein Glaube“, sagte eine krebskranke Frau. In ihrem Leid lernte sie Jesus immer mehr kennen und Ihm zu vertrauen. In ihren unerträglichen Schmerzen nahm sie das Bild vom Barmherzigen Heiland in die Hand und fand so Kraft und Mut. – Ist der Glaube an Jesus fester Bestandteil meines Lebens? – Nehme ich Jesus demütig an wie ein kleines Kind?
Gebet: Herr, erst wenn uns die Not drückt suchen wir Dich. Doch ab heute will ich Dich für immer in mein Leben einladen; sei Du mein ständiger Begleiter zum Vater. Amen.
– Demut vor Gott – Mt 5,3
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: In den Seligpreisungen lehrt uns Jesus die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Als erste Stufe der Gottesliebe können wir die Armut im Geiste bezeichnen. Der Mensch erkennt sein Nichts, seine Hilflosigkeit, Schwäche, Kleinheit, Sündhaftigkeit und streckt voll Vertrauen seine Hände zu Gott aus wie ein Bettler. Die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, die der Mensch vor Gott bringt, zieht Seine allmächtige Hilfe auf ihn herab.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ (hl. Abt Antonius) – Wende ich mich mit all meinen Problemen, Versuchungen und Plänen im vertrauensvollen Gebet an den Herrn? – Bitte ich den Herrn, dass er mich vor allem Bösen bewahren möge?
Gebet: Himmlischer Vater, von meiner Schwäche fürchte ich alles, von Deiner Allmacht aber erhoffe ich alles. Alles lege ich voll Vertrauen in Deine Hände. Amen.
– Trauer über die Sünde – Mt 5,4
„Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“
Katechese: Es geht hier nicht um die weltliche Traurigkeit über den Verlust von Menschen und Dingen, oder wenn Wünsche und Pläne nicht erfüllt werden, sondern um eine tiefe Reue über die eigenen Sünden. Sie drückt sich aus im tiefen Schmerz der Seele, dass man Gott, die Unendliche Liebe, beleidigt hat. Sie wird begleitet vom Abscheu über die begangenen Sünden und dem festen Vorsatz, Gott nicht mehr zu beleidigen, auch nicht mit der kleinsten Sünde.
Überlegung: „So viele Beichten sind ungültig wegen der fehlenden Reue“, klagte die hl. Teresa von Avila. – Bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Sünden Jesus geißle, mit Dornen kröne und kreuzige? – Bitte ich vor der Beichte um eine tiefe Reue über meine Sünden?
Gebet: Was Du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad. (GL 178)
– Gottes Wille – Mt 5,6
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“
Katechese: Nach der Reue besteht die Gottesliebe im Verlangen, nicht mehr den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des über alles geliebten Herrn. Die Menschen, die sich wirklich lieben, warten nicht erst auf einen Befehl. Sie lesen die Wünsche des Geliebten von seinen Augen ab. Jesus selbst sah immer auf den Himmlischen Vater und war von großem Verlangen erfüllt in allem Ihm zu gefallen.
Überlegung: Die modernen Medien stacheln die Sinne und somit unsere schlechten Begierden und Leidenschaften an. Die Folge davon ist eine Flut von Gewalt, Ausleben der Sexualität und des Egoismus. Die Betrachtung des Wortes Gottes zeigt uns die wahren Werte, nach denen wir streben sollten: Wahrheit, Demut, Liebe, Barmherzigkeit. – Wie viel Zeit verwende ich täglich, um meinen Sinnen zu huldigen durch seichte und schlechte Fernseh- oder Internetprogramme? – Ist mir bewusst, dass ich meine Zeit für Gott und die Erfüllung Seines Willens investieren sollte?
Gebet: Herr, schenke uns Hunger nach einem Wort von Dir (Am 8,11). Denn Dein Wort schenkt Glück und Herzensfreude (Jer 15,16). Amen.
– Reines Herz – Mt 5,8
„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“
Katechese: Die vierte Stufe der Gottesliebe besteht darin, den Willen Gottes nicht nur äußerlich zu erfüllen, sondern innerlich mit ganzem Herzen und allen Gedanken. Das Herz ist das Zentrum des Menschen, dem Ursprung allen Denkens, Wollens und Fühlens. Diese Mitte soll rein sein und mit Gott und Seinem Willen übereinstimmen.
Überlegung: „Die Gelegenheit macht Diebe!“ sagt ein Sprichwort. Bevor etwas durch die äußere Tat verwirklicht wird, wird es im Herzen überlegt und angestrebt. Unrein macht, was gegen Gottes Gebot gerichtet ist. Rein ist das, was mit dem Willen Gottes übereinstimmt. – Kontrolliere und wache ich über meine Gedanken, damit ich nicht mit dem Bösen liebäugele? – Ist mir bewusst, dass das Lebendige Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert einst über die Regungen und Gedanken meines Herzens richten wird (vgl. Hebr 4,12)?
Gebet: Herr, mein Gott, erschaffe mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist, der Dich über alles liebt (vgl. Ps 51,12). Amen.
– Leiden für den Willen Gottes – Mt 5,10
„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: Die fünfte Stufe der Gottesliebe besteht darin, nicht nur für Gott da zu sein, sondern auch bereit zu sein, für Seinen Willen zu leiden. Wer den Willen Gottes tut, darf nicht damit rechnen, dass er von allen Menschen dafür gelobt wird. Er muss sich einstellen auf Ablehnung, Spott, Verfolgung, Leiden, ja sogar auf den Martertod.
Überlegung: Der hl. Johannes der Täufer tadelte den König Herodes, weil er im Ehebruch mit Herodias lebte und wegen anderer Schandtaten, die er verübt hatte. So trat er mutig für den Willen Gottes ein, wurde dafür von Herodes gefangen genommen und enthauptet (vgl. Mt 14,3-12). – Bin ich bereit, Spott und Leid zu ertragen, weil ich für die Zehn Gebote Gottes eintrete? – Bezeuge ich mutig meine Glaubensüberzeugungen, auch wenn ich scheinbar alleine da stehe?
Gebet: Herr, gib mir Kraft, die Heiligen nachzuahmen, die mutig Deinen Willen gelebt, verkündet und auch dafür gelitten haben. Amen.
– Sanftmut – Mt 5,5
„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.“
Katechese: In der ersten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, bei zwischenmenschlichen Spannungen und Konflikten die Emotionen wie Wut, Zorn, Neid, Überheblichkeit, Ablehnung usw. zu beherrschen und dem Nächsten mit Ruhe, Wohlwollen und Anerkennung zu begegnen. Sanftmut bedeutet nicht, alles teilnahmslos mit sich geschehen zu lassen, sondern sein Temperament zu zügeln und in der Hand zu haben.
Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten seiner Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Gehe ich mit allem Frust und Ärger sofort zu Jesus und erzähle Ihm alles, um von Ihm Kraft zu schöpfen? – Versuche ich, wie die kleine hl. Therese, Jesus im Nächsten zu sehen und ihn trotz seiner Schwächen in Liebe anzunehmen?
Gebet: Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig. Schenke mir die Gnade Dich auch im letzten meiner Brüder zu lieben. Amen.
– Barmherzigkeit – Mt 5,7
„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
Katechese: In der zweiten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, offene Augen und Mitleid für die Not des anderen zu haben, eigennützige Überlegungen zurückzustellen und wirksam zu helfen wie der barmherzige Samariter. Die barmherzige Liebe ist die wichtigste Anforderung, die Gott in Seiner Liebe uns stellt und nach deren Ausübung Er uns einst richten wird.
Überlegung: Eine Form der Barmherzigkeit, die von Jesus besonders betont wird, ist das Verzeihen. Der Mitmensch, der mir Unrecht getan hat und der bei mir in Schuld ist, hängt ab von meiner Vergebung. Ohne sie kann ein harmonisches Zusammenleben nicht wiederhergestellt werden. – Segne und vergebe ich dem, der mich verletzt hat? – Bin ich täglich barmherzig in Worten, Taten und Gebeten?
Gebet: Jesus, bewahre mich vor der Unbarmherzigkeit eines Pharisäers und somit vor Kritiksucht, Lieblosigkeit und Trägheit. Amen.
– Frieden stiften – Mt 5,9
„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Katechese: Jesus Christus ist selbst der Friede. Er stiftete Frieden zwischen Gott und den Menschen. In der dritten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, wie Er zum Friedenstifter zu werden. Der Friede ist eine Frucht der gelebten Sanftmut und Barmherzigkeit. So wird aus dem erbitterten Gegeneinander und dem kühlen Nebeneinander das lebendige Miteinander.
Überlegung: Jesus stiftete den Frieden am Kreuz durch Seine Leiden. So kostet auch uns das Friedenstiften oft Mühe und Leiden und verlangt von uns das Aufgeben jeglicher Rechthaberei. – Lass ich mich sofort entmutigen, wenn ich jemand die Versöhnung anbiete, dieser sie aber ausschlägt? – Überlege ich, wen ich selbst um Verzeihung bitten sollte? – Vergebe ich beim Friedensgruß in der Kirche allen, die mir weh getan und mich zutiefst verletzt haben?
Gebet: Herr, Du bist der Friedensfürst! Hilf uns, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. (Ps 34,15) Amen.
– Leiden für Jesus – Mt 5,11-12
„Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“
Katechese: Jesus beschließt die Seligpreisungen mit der Freude und dem Jubel im Himmel all derer, die im Leben auf der Erde treu zu Ihm und Seinem Wort gestanden sind, sowohl in Freud als auch in Leid.
Überlegung: „Leiden oder Sterben für Christus!“ war der Leitsatz der großen hl. Teresa von Avila. Die ersten Jünger, die ausgepeitscht wurden, freuten sich darüber, dass sie gewürdigt worden waren für den Namen Jesu Schmach zu erleiden (vgl. Apg 5,41). – Ist mir bewusst, dass der größte Ausdruck der Liebe die Treue im Leid ist? – Weiß ich, dass Jesus sich vor Seinem Vater nur dann zu mir bekennen wird, wenn ich mich jetzt vor den Menschen zu Ihm bekenne und Ihn nicht verrate? (vgl. Mt 10,33)
Gebet: Herr, schenke mir den Mut der Veronika, die nicht auf den Spott der Menge achtete, sondern Dich auf dem Kreuzweg begleitete und Dir mit großer Liebe das Schweißtuch reichte. Amen.
– Gesinnung der Kinder Gottes – Mt 5,48
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist.“
Katechese: Gott ist ohne jeglichen Fehler, ganz und gar gut. So will Jesus auch von den Kindern Gottes, dass sie durch und durch gut werden. Das geschieht, wenn sie die Gebote Gottes nicht halbherzig, rein äußerlich, sondern mit dem Herzen leben. Darum ergänzt Jesus die Gebote und führt uns in ihre wunderbare Tiefe.
Überlegung: „Ich habe niemanden getötet, nicht die Ehe gebrochen, nicht gestohlen!“ so hört man oft Menschen reden. – Folge ich der Einladung Jesu die Gebote innerlich zu leben: keinen Groll zu haben, nicht lüstern auf das andere Geschlecht zu schauen, wahrhaftig zu sein im Reden, sofort Frieden zu schließen, sich nicht zu rächen und sogar seinen Feinden Gutes zu tun und sie zu segnen?
Gebet: Herr, Deine Weisung ist vollkommen und erquickt den Menschen, der danach lebt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (Ps 19,8) Amen.
– Gesinnung der rechten Erfüllung der Gebote – Mt 6,1
„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“
Katechese: Das Grundproblem des Menschen ist sein Hochmut. Leicht vergisst er, dass Gott die Quelle allen Gutes ist und eignet sich den Ruhm an, der nur Gott gebührt. So wird selbst das Gute, das er tut – wie Fasten, Beten, Almosengeben – seiner Schönheit beraubt, weil das Ziel nicht mehr Gott ist, sondern die eigene Ruhmsucht. Durch die Sünde verliert das gute Werk auch seinen Ewigkeitswert.
Überlegung: Nach der ersten Umkehr von den schweren Sünden hin zu Gott beginnt die zweite Umkehr vom Stolz hin zu Gott. Es ist der Weg der Demut, der in der Wahrheit gründet, dass Gott der Geber alles Guten ist. – Versuche ich das Gute im Verborgenen zu tun, allein zur Ehre Gottes? – Wenn die Menschen meine guten Werke loben, gebe ich dann Gott die Ehre ab? – Sehe ich mich als unnützen Knecht, der nur seine Schuldigkeit getan hat?
Gebet: Herr, der Hochmut ist dir verhasst (Sir 10,7). Schenke mir ein demütiges Herz, das Dich immer lobt und preist. Amen.
– Loslösung vom Reichtum – Mt 6,19-21
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Katechese: Jesus erinnert uns an den eigentlichen Schatz des Lebens: Es ist Gott selbst, Sein lebendiges Wort und das kommende Himmelreich. Doch die Anhäufung irdischer Güter verdunkelt unseren Verstand, schwächt unseren Willen und lässt uns Gott vergessen.
Überlegung: „In unserem Herzen wäre mehr Himmel, wenn sich darin nicht so viel Erde befände.“ (hl. Vinzenz Pallotti). Deshalb fragte ein Einsiedler alle Neuankömmlinge: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es Gott füllen kann?“
– Beschränke ich mich auf das Wesentliche, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren? – Von welcher ungesunden Anhänglichkeit an Personen oder Dinge sollte ich mich loslösen? – Könnte ich den Notleidenden helfen?
Gebet: Herr, „Du allein genügst!“, denn wenn wir Dich im Herzen haben, erfüllst Du uns mit der vollkommenen Freude. Amen.
– Verhältnis zum Nächsten – Mt 7,5
„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“
Katechese: Jesus verurteilt aufs Schärfste das hochmütige Verhalten zum Nächsten und lädt ein zur demütigen und barmherzigen Liebe. Denn der Mensch erhebt sich oft wie ein Pharisäer unbarmherzig über den anderen, verachtet und kritisiert ihn und übersieht dabei seine eigenen groben Fehler und schweren Versagen.
Überlegung: Kritiksucht, Ironie, Spott und Verachtung: In uns allen lebt ein großes Stück dieses Pharisäers, der sich selbst erhöht und andere verachtet, sogar während dem Gebet („Ich danke dir, dass ich nicht bin wie der da!“). – Könnte ich Gott bei jedem lieblosen Wort um Vergebung für meinen Stolz bitten? – Bitte ich um die Gnade der Selbsterkenntnis, damit ich meine eigenen Fehler sehe?
Gebet: Herr bewahre uns vor Kritiksucht; denn Du wirst einst das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen, die Absichten der Herzen aufdecken und jedem nach seinen Taten vergelten (vgl. 1 Kor 4,5). Amen.
– Tatbereite Entschiedenheit – Mt 7,13-14
„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.“
Katechese: Jesus beendet die Bergpredigt mit der Einladung uns klar zu entscheiden. Der Weg zum Leben ist eng und schmal: Er ist Jesus Christus selbst. Unser Leben sollen wir auf den Felsen bauen, nicht auf Sand: Der Fels ist das Wort Gottes selbst. Alle Menschen, die uns einen leichten und bequemen Weg vorgaukeln, der in den Himmel führen soll, sind leider „falsche Propheten“.
Überlegung: „Hier ist mein Leben, dort ist mein Glaube“, sagte eine krebskranke Frau. In ihrem Leid lernte sie Jesus immer mehr kennen und Ihm zu vertrauen. In ihren unerträglichen Schmerzen nahm sie das Bild vom Barmherzigen Heiland in die Hand und fand so Kraft und Mut. – Ist der Glaube an Jesus fester Bestandteil meines Lebens? – Nehme ich Jesus demütig an wie ein kleines Kind?
Gebet: Herr, erst wenn uns die Not drückt suchen wir Dich. Doch ab heute will ich Dich für immer in mein Leben einladen; sei Du mein ständiger Begleiter zum Vater. Amen.
– Demut vor Gott – Mt 5,3
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: In den Seligpreisungen lehrt uns Jesus die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Als erste Stufe der Gottesliebe können wir die Armut im Geiste bezeichnen. Der Mensch erkennt sein Nichts, seine Hilflosigkeit, Schwäche, Kleinheit, Sündhaftigkeit und streckt voll Vertrauen seine Hände zu Gott aus wie ein Bettler. Die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, die der Mensch vor Gott bringt, zieht Seine allmächtige Hilfe auf ihn herab.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ (hl. Abt Antonius) – Wende ich mich mit all meinen Problemen, Versuchungen und Plänen im vertrauensvollen Gebet an den Herrn? – Bitte ich den Herrn, dass er mich vor allem Bösen bewahren möge?
Gebet: Himmlischer Vater, von meiner Schwäche fürchte ich alles, von Deiner Allmacht aber erhoffe ich alles. Alles lege ich voll Vertrauen in Deine Hände. Amen.
– Trauer über die Sünde – Mt 5,4
„Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“
Katechese: Es geht hier nicht um die weltliche Traurigkeit über den Verlust von Menschen und Dingen, oder wenn Wünsche und Pläne nicht erfüllt werden, sondern um eine tiefe Reue über die eigenen Sünden. Sie drückt sich aus im tiefen Schmerz der Seele, dass man Gott, die Unendliche Liebe, beleidigt hat. Sie wird begleitet vom Abscheu über die begangenen Sünden und dem festen Vorsatz, Gott nicht mehr zu beleidigen, auch nicht mit der kleinsten Sünde.
Überlegung: „So viele Beichten sind ungültig wegen der fehlenden Reue“, klagte die hl. Teresa von Avila. – Bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Sünden Jesus geißle, mit Dornen kröne und kreuzige? – Bitte ich vor der Beichte um eine tiefe Reue über meine Sünden?
Gebet: Was Du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad. (GL 178)
– Gottes Wille – Mt 5,6
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“
Katechese: Nach der Reue besteht die Gottesliebe im Verlangen, nicht mehr den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des über alles geliebten Herrn. Die Menschen, die sich wirklich lieben, warten nicht erst auf einen Befehl. Sie lesen die Wünsche des Geliebten von seinen Augen ab. Jesus selbst sah immer auf den Himmlischen Vater und war von großem Verlangen erfüllt in allem Ihm zu gefallen.
Überlegung: Die modernen Medien stacheln die Sinne und somit unsere schlechten Begierden und Leidenschaften an. Die Folge davon ist eine Flut von Gewalt, Ausleben der Sexualität und des Egoismus. Die Betrachtung des Wortes Gottes zeigt uns die wahren Werte, nach denen wir streben sollten: Wahrheit, Demut, Liebe, Barmherzigkeit. – Wie viel Zeit verwende ich täglich, um meinen Sinnen zu huldigen durch seichte und schlechte Fernseh- oder Internetprogramme? – Ist mir bewusst, dass ich meine Zeit für Gott und die Erfüllung Seines Willens investieren sollte?
Gebet: Herr, schenke uns Hunger nach einem Wort von Dir (Am 8,11). Denn Dein Wort schenkt Glück und Herzensfreude (Jer 15,16). Amen.
– Reines Herz – Mt 5,8
„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“
Katechese: Die vierte Stufe der Gottesliebe besteht darin, den Willen Gottes nicht nur äußerlich zu erfüllen, sondern innerlich mit ganzem Herzen und allen Gedanken. Das Herz ist das Zentrum des Menschen, dem Ursprung allen Denkens, Wollens und Fühlens. Diese Mitte soll rein sein und mit Gott und Seinem Willen übereinstimmen.
Überlegung: „Die Gelegenheit macht Diebe!“ sagt ein Sprichwort. Bevor etwas durch die äußere Tat verwirklicht wird, wird es im Herzen überlegt und angestrebt. Unrein macht, was gegen Gottes Gebot gerichtet ist. Rein ist das, was mit dem Willen Gottes übereinstimmt. – Kontrolliere und wache ich über meine Gedanken, damit ich nicht mit dem Bösen liebäugele? – Ist mir bewusst, dass das Lebendige Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert einst über die Regungen und Gedanken meines Herzens richten wird (vgl. Hebr 4,12)?
Gebet: Herr, mein Gott, erschaffe mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist, der Dich über alles liebt (vgl. Ps 51,12). Amen.
– Leiden für den Willen Gottes – Mt 5,10
„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: Die fünfte Stufe der Gottesliebe besteht darin, nicht nur für Gott da zu sein, sondern auch bereit zu sein, für Seinen Willen zu leiden. Wer den Willen Gottes tut, darf nicht damit rechnen, dass er von allen Menschen dafür gelobt wird. Er muss sich einstellen auf Ablehnung, Spott, Verfolgung, Leiden, ja sogar auf den Martertod.
Überlegung: Der hl. Johannes der Täufer tadelte den König Herodes, weil er im Ehebruch mit Herodias lebte und wegen anderer Schandtaten, die er verübt hatte. So trat er mutig für den Willen Gottes ein, wurde dafür von Herodes gefangen genommen und enthauptet (vgl. Mt 14,3-12). – Bin ich bereit, Spott und Leid zu ertragen, weil ich für die Zehn Gebote Gottes eintrete? – Bezeuge ich mutig meine Glaubensüberzeugungen, auch wenn ich scheinbar alleine da stehe?
Gebet: Herr, gib mir Kraft, die Heiligen nachzuahmen, die mutig Deinen Willen gelebt, verkündet und auch dafür gelitten haben. Amen.
– Sanftmut – Mt 5,5
„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.“
Katechese: In der ersten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, bei zwischenmenschlichen Spannungen und Konflikten die Emotionen wie Wut, Zorn, Neid, Überheblichkeit, Ablehnung usw. zu beherrschen und dem Nächsten mit Ruhe, Wohlwollen und Anerkennung zu begegnen. Sanftmut bedeutet nicht, alles teilnahmslos mit sich geschehen zu lassen, sondern sein Temperament zu zügeln und in der Hand zu haben.
Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten seiner Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Gehe ich mit allem Frust und Ärger sofort zu Jesus und erzähle Ihm alles, um von Ihm Kraft zu schöpfen? – Versuche ich, wie die kleine hl. Therese, Jesus im Nächsten zu sehen und ihn trotz seiner Schwächen in Liebe anzunehmen?
Gebet: Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig. Schenke mir die Gnade Dich auch im letzten meiner Brüder zu lieben. Amen.
– Barmherzigkeit – Mt 5,7
„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
Katechese: In der zweiten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, offene Augen und Mitleid für die Not des anderen zu haben, eigennützige Überlegungen zurückzustellen und wirksam zu helfen wie der barmherzige Samariter. Die barmherzige Liebe ist die wichtigste Anforderung, die Gott in Seiner Liebe uns stellt und nach deren Ausübung Er uns einst richten wird.
Überlegung: Eine Form der Barmherzigkeit, die von Jesus besonders betont wird, ist das Verzeihen. Der Mitmensch, der mir Unrecht getan hat und der bei mir in Schuld ist, hängt ab von meiner Vergebung. Ohne sie kann ein harmonisches Zusammenleben nicht wiederhergestellt werden. – Segne und vergebe ich dem, der mich verletzt hat? – Bin ich täglich barmherzig in Worten, Taten und Gebeten?
Gebet: Jesus, bewahre mich vor der Unbarmherzigkeit eines Pharisäers und somit vor Kritiksucht, Lieblosigkeit und Trägheit. Amen.
– Frieden stiften – Mt 5,9
„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Katechese: Jesus Christus ist selbst der Friede. Er stiftete Frieden zwischen Gott und den Menschen. In der dritten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, wie Er zum Friedenstifter zu werden. Der Friede ist eine Frucht der gelebten Sanftmut und Barmherzigkeit. So wird aus dem erbitterten Gegeneinander und dem kühlen Nebeneinander das lebendige Miteinander.
Überlegung: Jesus stiftete den Frieden am Kreuz durch Seine Leiden. So kostet auch uns das Friedenstiften oft Mühe und Leiden und verlangt von uns das Aufgeben jeglicher Rechthaberei. – Lass ich mich sofort entmutigen, wenn ich jemand die Versöhnung anbiete, dieser sie aber ausschlägt? – Überlege ich, wen ich selbst um Verzeihung bitten sollte? – Vergebe ich beim Friedensgruß in der Kirche allen, die mir weh getan und mich zutiefst verletzt haben?
Gebet: Herr, Du bist der Friedensfürst! Hilf uns, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. (Ps 34,15) Amen.
– Leiden für Jesus – Mt 5,11-12
„Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“
Katechese: Jesus beschließt die Seligpreisungen mit der Freude und dem Jubel im Himmel all derer, die im Leben auf der Erde treu zu Ihm und Seinem Wort gestanden sind, sowohl in Freud als auch in Leid.
Überlegung: „Leiden oder Sterben für Christus!“ war der Leitsatz der großen hl. Teresa von Avila. Die ersten Jünger, die ausgepeitscht wurden, freuten sich darüber, dass sie gewürdigt worden waren für den Namen Jesu Schmach zu erleiden (vgl. Apg 5,41). – Ist mir bewusst, dass der größte Ausdruck der Liebe die Treue im Leid ist? – Weiß ich, dass Jesus sich vor Seinem Vater nur dann zu mir bekennen wird, wenn ich mich jetzt vor den Menschen zu Ihm bekenne und Ihn nicht verrate? (vgl. Mt 10,33)
Gebet: Herr, schenke mir den Mut der Veronika, die nicht auf den Spott der Menge achtete, sondern Dich auf dem Kreuzweg begleitete und Dir mit großer Liebe das Schweißtuch reichte. Amen.
– Gesinnung der Kinder Gottes – Mt 5,48
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist.“
Katechese: Gott ist ohne jeglichen Fehler, ganz und gar gut. So will Jesus auch von den Kindern Gottes, dass sie durch und durch gut werden. Das geschieht, wenn sie die Gebote Gottes nicht halbherzig, rein äußerlich, sondern mit dem Herzen leben. Darum ergänzt Jesus die Gebote und führt uns in ihre wunderbare Tiefe.
Überlegung: „Ich habe niemanden getötet, nicht die Ehe gebrochen, nicht gestohlen!“ so hört man oft Menschen reden. – Folge ich der Einladung Jesu die Gebote innerlich zu leben: keinen Groll zu haben, nicht lüstern auf das andere Geschlecht zu schauen, wahrhaftig zu sein im Reden, sofort Frieden zu schließen, sich nicht zu rächen und sogar seinen Feinden Gutes zu tun und sie zu segnen?
Gebet: Herr, Deine Weisung ist vollkommen und erquickt den Menschen, der danach lebt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (Ps 19,8) Amen.
– Gesinnung der rechten Erfüllung der Gebote – Mt 6,1
„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“
Katechese: Das Grundproblem des Menschen ist sein Hochmut. Leicht vergisst er, dass Gott die Quelle allen Gutes ist und eignet sich den Ruhm an, der nur Gott gebührt. So wird selbst das Gute, das er tut – wie Fasten, Beten, Almosengeben – seiner Schönheit beraubt, weil das Ziel nicht mehr Gott ist, sondern die eigene Ruhmsucht. Durch die Sünde verliert das gute Werk auch seinen Ewigkeitswert.
Überlegung: Nach der ersten Umkehr von den schweren Sünden hin zu Gott beginnt die zweite Umkehr vom Stolz hin zu Gott. Es ist der Weg der Demut, der in der Wahrheit gründet, dass Gott der Geber alles Guten ist. – Versuche ich das Gute im Verborgenen zu tun, allein zur Ehre Gottes? – Wenn die Menschen meine guten Werke loben, gebe ich dann Gott die Ehre ab? – Sehe ich mich als unnützen Knecht, der nur seine Schuldigkeit getan hat?
Gebet: Herr, der Hochmut ist dir verhasst (Sir 10,7). Schenke mir ein demütiges Herz, das Dich immer lobt und preist. Amen.
– Loslösung vom Reichtum – Mt 6,19-21
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Katechese: Jesus erinnert uns an den eigentlichen Schatz des Lebens: Es ist Gott selbst, Sein lebendiges Wort und das kommende Himmelreich. Doch die Anhäufung irdischer Güter verdunkelt unseren Verstand, schwächt unseren Willen und lässt uns Gott vergessen.
Überlegung: „In unserem Herzen wäre mehr Himmel, wenn sich darin nicht so viel Erde befände.“ (hl. Vinzenz Pallotti). Deshalb fragte ein Einsiedler alle Neuankömmlinge: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es Gott füllen kann?“
– Beschränke ich mich auf das Wesentliche, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren? – Von welcher ungesunden Anhänglichkeit an Personen oder Dinge sollte ich mich loslösen? – Könnte ich den Notleidenden helfen?
Gebet: Herr, „Du allein genügst!“, denn wenn wir Dich im Herzen haben, erfüllst Du uns mit der vollkommenen Freude. Amen.
– Verhältnis zum Nächsten – Mt 7,5
„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“
Katechese: Jesus verurteilt aufs Schärfste das hochmütige Verhalten zum Nächsten und lädt ein zur demütigen und barmherzigen Liebe. Denn der Mensch erhebt sich oft wie ein Pharisäer unbarmherzig über den anderen, verachtet und kritisiert ihn und übersieht dabei seine eigenen groben Fehler und schweren Versagen.
Überlegung: Kritiksucht, Ironie, Spott und Verachtung: In uns allen lebt ein großes Stück dieses Pharisäers, der sich selbst erhöht und andere verachtet, sogar während dem Gebet („Ich danke dir, dass ich nicht bin wie der da!“). – Könnte ich Gott bei jedem lieblosen Wort um Vergebung für meinen Stolz bitten? – Bitte ich um die Gnade der Selbsterkenntnis, damit ich meine eigenen Fehler sehe?
Gebet: Herr bewahre uns vor Kritiksucht; denn Du wirst einst das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen, die Absichten der Herzen aufdecken und jedem nach seinen Taten vergelten (vgl. 1 Kor 4,5). Amen.
– Tatbereite Entschiedenheit – Mt 7,13-14
„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.“
Katechese: Jesus beendet die Bergpredigt mit der Einladung uns klar zu entscheiden. Der Weg zum Leben ist eng und schmal: Er ist Jesus Christus selbst. Unser Leben sollen wir auf den Felsen bauen, nicht auf Sand: Der Fels ist das Wort Gottes selbst. Alle Menschen, die uns einen leichten und bequemen Weg vorgaukeln, der in den Himmel führen soll, sind leider „falsche Propheten“.
Überlegung: „Hier ist mein Leben, dort ist mein Glaube“, sagte eine krebskranke Frau. In ihrem Leid lernte sie Jesus immer mehr kennen und Ihm zu vertrauen. In ihren unerträglichen Schmerzen nahm sie das Bild vom Barmherzigen Heiland in die Hand und fand so Kraft und Mut. – Ist der Glaube an Jesus fester Bestandteil meines Lebens? – Nehme ich Jesus demütig an wie ein kleines Kind?
Gebet: Herr, erst wenn uns die Not drückt suchen wir Dich. Doch ab heute will ich Dich für immer in mein Leben einladen; sei Du mein ständiger Begleiter zum Vater. Amen.
– Demut vor Gott – Mt 5,3
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: In den Seligpreisungen lehrt uns Jesus die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Als erste Stufe der Gottesliebe können wir die Armut im Geiste bezeichnen. Der Mensch erkennt sein Nichts, seine Hilflosigkeit, Schwäche, Kleinheit, Sündhaftigkeit und streckt voll Vertrauen seine Hände zu Gott aus wie ein Bettler. Die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, die der Mensch vor Gott bringt, zieht Seine allmächtige Hilfe auf ihn herab.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ (hl. Abt Antonius) – Wende ich mich mit all meinen Problemen, Versuchungen und Plänen im vertrauensvollen Gebet an den Herrn? – Bitte ich den Herrn, dass er mich vor allem Bösen bewahren möge?
Gebet: Himmlischer Vater, von meiner Schwäche fürchte ich alles, von Deiner Allmacht aber erhoffe ich alles. Alles lege ich voll Vertrauen in Deine Hände. Amen.
– Trauer über die Sünde – Mt 5,4
„Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“
Katechese: Es geht hier nicht um die weltliche Traurigkeit über den Verlust von Menschen und Dingen, oder wenn Wünsche und Pläne nicht erfüllt werden, sondern um eine tiefe Reue über die eigenen Sünden. Sie drückt sich aus im tiefen Schmerz der Seele, dass man Gott, die Unendliche Liebe, beleidigt hat. Sie wird begleitet vom Abscheu über die begangenen Sünden und dem festen Vorsatz, Gott nicht mehr zu beleidigen, auch nicht mit der kleinsten Sünde.
Überlegung: „So viele Beichten sind ungültig wegen der fehlenden Reue“, klagte die hl. Teresa von Avila. – Bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Sünden Jesus geißle, mit Dornen kröne und kreuzige? – Bitte ich vor der Beichte um eine tiefe Reue über meine Sünden?
Gebet: Was Du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad. (GL 178)
– Gottes Wille – Mt 5,6
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“
Katechese: Nach der Reue besteht die Gottesliebe im Verlangen, nicht mehr den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des über alles geliebten Herrn. Die Menschen, die sich wirklich lieben, warten nicht erst auf einen Befehl. Sie lesen die Wünsche des Geliebten von seinen Augen ab. Jesus selbst sah immer auf den Himmlischen Vater und war von großem Verlangen erfüllt in allem Ihm zu gefallen.
Überlegung: Die modernen Medien stacheln die Sinne und somit unsere schlechten Begierden und Leidenschaften an. Die Folge davon ist eine Flut von Gewalt, Ausleben der Sexualität und des Egoismus. Die Betrachtung des Wortes Gottes zeigt uns die wahren Werte, nach denen wir streben sollten: Wahrheit, Demut, Liebe, Barmherzigkeit. – Wie viel Zeit verwende ich täglich, um meinen Sinnen zu huldigen durch seichte und schlechte Fernseh- oder Internetprogramme? – Ist mir bewusst, dass ich meine Zeit für Gott und die Erfüllung Seines Willens investieren sollte?
Gebet: Herr, schenke uns Hunger nach einem Wort von Dir (Am 8,11). Denn Dein Wort schenkt Glück und Herzensfreude (Jer 15,16). Amen.
– Reines Herz – Mt 5,8
„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“
Katechese: Die vierte Stufe der Gottesliebe besteht darin, den Willen Gottes nicht nur äußerlich zu erfüllen, sondern innerlich mit ganzem Herzen und allen Gedanken. Das Herz ist das Zentrum des Menschen, dem Ursprung allen Denkens, Wollens und Fühlens. Diese Mitte soll rein sein und mit Gott und Seinem Willen übereinstimmen.
Überlegung: „Die Gelegenheit macht Diebe!“ sagt ein Sprichwort. Bevor etwas durch die äußere Tat verwirklicht wird, wird es im Herzen überlegt und angestrebt. Unrein macht, was gegen Gottes Gebot gerichtet ist. Rein ist das, was mit dem Willen Gottes übereinstimmt. – Kontrolliere und wache ich über meine Gedanken, damit ich nicht mit dem Bösen liebäugele? – Ist mir bewusst, dass das Lebendige Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert einst über die Regungen und Gedanken meines Herzens richten wird (vgl. Hebr 4,12)?
Gebet: Herr, mein Gott, erschaffe mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist, der Dich über alles liebt (vgl. Ps 51,12). Amen.
– Leiden für den Willen Gottes – Mt 5,10
„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Katechese: Die fünfte Stufe der Gottesliebe besteht darin, nicht nur für Gott da zu sein, sondern auch bereit zu sein, für Seinen Willen zu leiden. Wer den Willen Gottes tut, darf nicht damit rechnen, dass er von allen Menschen dafür gelobt wird. Er muss sich einstellen auf Ablehnung, Spott, Verfolgung, Leiden, ja sogar auf den Martertod.
Überlegung: Der hl. Johannes der Täufer tadelte den König Herodes, weil er im Ehebruch mit Herodias lebte und wegen anderer Schandtaten, die er verübt hatte. So trat er mutig für den Willen Gottes ein, wurde dafür von Herodes gefangen genommen und enthauptet (vgl. Mt 14,3-12). – Bin ich bereit, Spott und Leid zu ertragen, weil ich für die Zehn Gebote Gottes eintrete? – Bezeuge ich mutig meine Glaubensüberzeugungen, auch wenn ich scheinbar alleine da stehe?
Gebet: Herr, gib mir Kraft, die Heiligen nachzuahmen, die mutig Deinen Willen gelebt, verkündet und auch dafür gelitten haben. Amen.
– Sanftmut – Mt 5,5
„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.“
Katechese: In der ersten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, bei zwischenmenschlichen Spannungen und Konflikten die Emotionen wie Wut, Zorn, Neid, Überheblichkeit, Ablehnung usw. zu beherrschen und dem Nächsten mit Ruhe, Wohlwollen und Anerkennung zu begegnen. Sanftmut bedeutet nicht, alles teilnahmslos mit sich geschehen zu lassen, sondern sein Temperament zu zügeln und in der Hand zu haben.
Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten seiner Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Gehe ich mit allem Frust und Ärger sofort zu Jesus und erzähle Ihm alles, um von Ihm Kraft zu schöpfen? – Versuche ich, wie die kleine hl. Therese, Jesus im Nächsten zu sehen und ihn trotz seiner Schwächen in Liebe anzunehmen?
Gebet: Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig. Schenke mir die Gnade Dich auch im letzten meiner Brüder zu lieben. Amen.
– Barmherzigkeit – Mt 5,7
„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
Katechese: In der zweiten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, offene Augen und Mitleid für die Not des anderen zu haben, eigennützige Überlegungen zurückzustellen und wirksam zu helfen wie der barmherzige Samariter. Die barmherzige Liebe ist die wichtigste Anforderung, die Gott in Seiner Liebe uns stellt und nach deren Ausübung Er uns einst richten wird.
Überlegung: Eine Form der Barmherzigkeit, die von Jesus besonders betont wird, ist das Verzeihen. Der Mitmensch, der mir Unrecht getan hat und der bei mir in Schuld ist, hängt ab von meiner Vergebung. Ohne sie kann ein harmonisches Zusammenleben nicht wiederhergestellt werden. – Segne und vergebe ich dem, der mich verletzt hat? – Bin ich täglich barmherzig in Worten, Taten und Gebeten?
Gebet: Jesus, bewahre mich vor der Unbarmherzigkeit eines Pharisäers und somit vor Kritiksucht, Lieblosigkeit und Trägheit. Amen.
– Frieden stiften – Mt 5,9
„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Katechese: Jesus Christus ist selbst der Friede. Er stiftete Frieden zwischen Gott und den Menschen. In der dritten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, wie Er zum Friedenstifter zu werden. Der Friede ist eine Frucht der gelebten Sanftmut und Barmherzigkeit. So wird aus dem erbitterten Gegeneinander und dem kühlen Nebeneinander das lebendige Miteinander.
Überlegung: Jesus stiftete den Frieden am Kreuz durch Seine Leiden. So kostet auch uns das Friedenstiften oft Mühe und Leiden und verlangt von uns das Aufgeben jeglicher Rechthaberei. – Lass ich mich sofort entmutigen, wenn ich jemand die Versöhnung anbiete, dieser sie aber ausschlägt? – Überlege ich, wen ich selbst um Verzeihung bitten sollte? – Vergebe ich beim Friedensgruß in der Kirche allen, die mir weh getan und mich zutiefst verletzt haben?
Gebet: Herr, Du bist der Friedensfürst! Hilf uns, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. (Ps 34,15) Amen.
– Leiden für Jesus – Mt 5,11-12
„Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“
Katechese: Jesus beschließt die Seligpreisungen mit der Freude und dem Jubel im Himmel all derer, die im Leben auf der Erde treu zu Ihm und Seinem Wort gestanden sind, sowohl in Freud als auch in Leid.
Überlegung: „Leiden oder Sterben für Christus!“ war der Leitsatz der großen hl. Teresa von Avila. Die ersten Jünger, die ausgepeitscht wurden, freuten sich darüber, dass sie gewürdigt worden waren für den Namen Jesu Schmach zu erleiden (vgl. Apg 5,41). – Ist mir bewusst, dass der größte Ausdruck der Liebe die Treue im Leid ist? – Weiß ich, dass Jesus sich vor Seinem Vater nur dann zu mir bekennen wird, wenn ich mich jetzt vor den Menschen zu Ihm bekenne und Ihn nicht verrate? (vgl. Mt 10,33)
Gebet: Herr, schenke mir den Mut der Veronika, die nicht auf den Spott der Menge achtete, sondern Dich auf dem Kreuzweg begleitete und Dir mit großer Liebe das Schweißtuch reichte. Amen.
– Gesinnung der Kinder Gottes – Mt 5,48
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist.“
Katechese: Gott ist ohne jeglichen Fehler, ganz und gar gut. So will Jesus auch von den Kindern Gottes, dass sie durch und durch gut werden. Das geschieht, wenn sie die Gebote Gottes nicht halbherzig, rein äußerlich, sondern mit dem Herzen leben. Darum ergänzt Jesus die Gebote und führt uns in ihre wunderbare Tiefe.
Überlegung: „Ich habe niemanden getötet, nicht die Ehe gebrochen, nicht gestohlen!“ so hört man oft Menschen reden. – Folge ich der Einladung Jesu die Gebote innerlich zu leben: keinen Groll zu haben, nicht lüstern auf das andere Geschlecht zu schauen, wahrhaftig zu sein im Reden, sofort Frieden zu schließen, sich nicht zu rächen und sogar seinen Feinden Gutes zu tun und sie zu segnen?
Gebet: Herr, Deine Weisung ist vollkommen und erquickt den Menschen, der danach lebt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (Ps 19,8) Amen.
– Gesinnung der rechten Erfüllung der Gebote – Mt 6,1
„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“
Katechese: Das Grundproblem des Menschen ist sein Hochmut. Leicht vergisst er, dass Gott die Quelle allen Gutes ist und eignet sich den Ruhm an, der nur Gott gebührt. So wird selbst das Gute, das er tut – wie Fasten, Beten, Almosengeben – seiner Schönheit beraubt, weil das Ziel nicht mehr Gott ist, sondern die eigene Ruhmsucht. Durch die Sünde verliert das gute Werk auch seinen Ewigkeitswert.
Überlegung: Nach der ersten Umkehr von den schweren Sünden hin zu Gott beginnt die zweite Umkehr vom Stolz hin zu Gott. Es ist der Weg der Demut, der in der Wahrheit gründet, dass Gott der Geber alles Guten ist. – Versuche ich das Gute im Verborgenen zu tun, allein zur Ehre Gottes? – Wenn die Menschen meine guten Werke loben, gebe ich dann Gott die Ehre ab? – Sehe ich mich als unnützen Knecht, der nur seine Schuldigkeit getan hat?
Gebet: Herr, der Hochmut ist dir verhasst (Sir 10,7). Schenke mir ein demütiges Herz, das Dich immer lobt und preist. Amen.
– Loslösung vom Reichtum – Mt 6,19-21
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Katechese: Jesus erinnert uns an den eigentlichen Schatz des Lebens: Es ist Gott selbst, Sein lebendiges Wort und das kommende Himmelreich. Doch die Anhäufung irdischer Güter verdunkelt unseren Verstand, schwächt unseren Willen und lässt uns Gott vergessen.
Überlegung: „In unserem Herzen wäre mehr Himmel, wenn sich darin nicht so viel Erde befände.“ (hl. Vinzenz Pallotti). Deshalb fragte ein Einsiedler alle Neuankömmlinge: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es Gott füllen kann?“
– Beschränke ich mich auf das Wesentliche, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren? – Von welcher ungesunden Anhänglichkeit an Personen oder Dinge sollte ich mich loslösen? – Könnte ich den Notleidenden helfen?
Gebet: Herr, „Du allein genügst!“, denn wenn wir Dich im Herzen haben, erfüllst Du uns mit der vollkommenen Freude. Amen.
– Verhältnis zum Nächsten – Mt 7,5
„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“
Katechese: Jesus verurteilt aufs Schärfste das hochmütige Verhalten zum Nächsten und lädt ein zur demütigen und barmherzigen Liebe. Denn der Mensch erhebt sich oft wie ein Pharisäer unbarmherzig über den anderen, verachtet und kritisiert ihn und übersieht dabei seine eigenen groben Fehler und schweren Versagen.
Überlegung: Kritiksucht, Ironie, Spott und Verachtung: In uns allen lebt ein großes Stück dieses Pharisäers, der sich selbst erhöht und andere verachtet, sogar während dem Gebet („Ich danke dir, dass ich nicht bin wie der da!“). – Könnte ich Gott bei jedem lieblosen Wort um Vergebung für meinen Stolz bitten? – Bitte ich um die Gnade der Selbsterkenntnis, damit ich meine eigenen Fehler sehe?
Gebet: Herr bewahre uns vor Kritiksucht; denn Du wirst einst das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen, die Absichten der Herzen aufdecken und jedem nach seinen Taten vergelten (vgl. 1 Kor 4,5). Amen.
– Tatbereite Entschiedenheit – Mt 7,13-14
„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.“
Katechese: Jesus beendet die Bergpredigt mit der Einladung uns klar zu entscheiden. Der Weg zum Leben ist eng und schmal: Er ist Jesus Christus selbst. Unser Leben sollen wir auf den Felsen bauen, nicht auf Sand: Der Fels ist das Wort Gottes selbst. Alle Menschen, die uns einen leichten und bequemen Weg vorgaukeln, der in den Himmel führen soll, sind leider „falsche Propheten“.
Überlegung: „Hier ist mein Leben, dort ist mein Glaube“, sagte eine krebskranke Frau. In ihrem Leid lernte sie Jesus immer mehr kennen und Ihm zu vertrauen. In ihren unerträglichen Schmerzen nahm sie das Bild vom Barmherzigen Heiland in die Hand und fand so Kraft und Mut. – Ist der Glaube an Jesus fester Bestandteil meines Lebens? – Nehme ich Jesus demütig an wie ein kleines Kind?
Gebet: Herr, erst wenn uns die Not drückt suchen wir Dich. Doch ab heute will ich Dich für immer in mein Leben einladen; sei Du mein ständiger Begleiter zum Vater. Amen.
All names, terms, signs and graphics used here can be brand or trademarks in the possession of their legal owners. The rights of all mentioned and used brand and trademarks are exclusively in their owners.
read more ...
Bank account owner: |
Brüder Samariter FLUHM - Österreich Bank: Raiffeisenkasse Baden bei Wien IBAN: AT29 3204 5002 0251 8264 BIC: RLNWATWWBAD |