– Bewahre uns vor Versuchungen! – vgl. Mt 6,9.13
Unser VATER im Himmel … lass uns nicht in Versuchung geraten!
Katechese: Die Versuchung, Böses zu tun, kommt nie von Gott, sondern immer vom Satan, der uns von Gott trennen will. Wir bitten deshalb den Himmlischen VATER demütig um Seinen Beistand, um die verdeckten Schlingen der Versuchung zu entdecken und ihnen auszuweichen. Diese Hilfe Gottes ist für uns unbedingt notwendig, da wir sonst der Raffinesse des Satans nicht gewachsen und dem Bösen hilflos ausgeliefert wären.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: ‚Wer kann ihnen entgehen?‘ Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: ‚Die Demut‘.“ (hl. Abt Antonius) – Ist mir bewusst, dass das demütige Gebet mir die Kraft schenkt, den Versuchungen zum Bösen zu widerstehen? – Bitte ich demütig den Hl. Geist um die Gabe der Unterscheidung von Gut und Böse, sowie um die Gabe der Tapferkeit und Stärke, um das Gute auch zu verwirklichen?
Gebet: „Atme in mir, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges hüte. Hüte mich, Du Hl. Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere!“ (hl. Antonius v. Padua) Amen.
– Gott versucht nicht, aber prüft – Jak 1,13
„Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.“
Katechese: Eines steht fest: Gott führt niemanden in Versuchung und kann auch nicht in Versuchung kommen, Böses zu tun, denn Er will nicht unser Verderben. Er prüft jedoch den Menschen, denn die Prüfung ist notwendig zum „Wachstum des inneren Menschen“ (KKK 2847).
Überlegung: „Gott will das Gute nicht aufzwingen, er will freie Wesen … Auch die Versuchung hat ihr Gutes. Niemand außer Gott weiß, was unsere Seele von Gott erhalten hat, nicht einmal wir. Aber die Versuchung bringt es an den Tag, um uns zu lehren, uns selbst zu erkennen und so unser Elend zu entdecken; und um uns zu verpflichten, für all das Gute zu danken, das die Versuchung uns aufgedeckt hat.“ (Origenes – KKK 2847)
Gebet: Mein Gott, Du prüfst die Herzen und hast Gefallen an Aufrichtigkeit. Mit aufrichtigem Herzen habe ich Dir alles gegeben. (vgl. 1 Chr 29,17) Amen.
– 1. Quelle der Versuchung: die Begierden – Jak 1,14
„Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.“
Katechese: Jeder Mensch wird von seiner Begierde in Versuchung geführt. Der hl. Johannes nennt diese Antriebskräfte der „Weltkinder“ beim Namen: Die Begierde des Fleisches (Sinneslust), die Begierde der Augen (Verführung durch äußeren Schein) und das Prahlen mit dem Besitz (Hochmut, der aus dem Besitz der irdischen Güter stammt). Die Kinder Gottes sollen ihnen nicht nachgeben, weil diese Begierden sehr vergänglich sind und uns von der Liebe zum VATER trennen (vgl. 1 Joh 2,16).
Überlegung: „Spät habe ich dich geliebt, du Schönheit … Siehe, Du warst in meinem Innern, und ich war draußen und suchte Dich dort. Ich stürzte mich, hässlich wie ich war, auf diese schönen Dinge, die Du geschaffen hast. Du warst bei mir, aber ich nicht bei Dir. Die Dinge hielten mich fern von Dir. … Du riefst, Du schriest, und da durchbrachst Du meine Taubheit. Du strahltest auf, Du leuchtetest und vertriebst meine Blindheit.“ (hl. Augustinus) – Bitte ich Jesus um Kraft, das Himmlische mehr zu lieben als das Irdische?
Gebet: Jesus, ohne Dich bin ich immer wieder versucht, dem Bösen zu folgen. Rühre mich an mit Deiner Kraft und hilf mir, das Böse zu besiegen! Amen.
– 2. Quelle der Versuchung: der Satan – Gen 3,1
„Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“
Katechese: Es liegt vor allem im Interesse des Satans, der auch „der große Drache, die alte Schlange“ (vgl. Offb 12,9) heißt, die ganze Welt zu verführen und von der Liebe Gottes zu trennen. Gott hat für den Menschen die Herrlichkeit des Himmels vorbereitet. Da der Teufel den Menschen dieses Glück nicht gönnt, versucht er auf verschiedenste Weise uns vom Weg, den Jesus uns gezeigt hat, abzubringen und zu Fall zu bringen.
Überlegung: Mit der Frage „Hat Gott wirklich gesagt…?“ sät der Böse Zweifel, um uns in die Irre zu führen. – Bringe ich all meine Glaubenszweifel zu Jesus und bitte ihn: „Herr, stärke meinen Glauben!“ (vgl. Lk 17,5)? – Bitte ich Gott um die Kraft, den schlechten Gedanken des Bösen abzusagen?
Gebet: Herr, wie bei einem Radio strömen pausenlos verschiedene Impulse auf mich ein. Lass mich wachsam sein und nur das Gute wählen! Amen.
– 3. Quelle der Versuchung: die Welt – Joh 16,33
„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: ich habe die Welt besiegt.“
Katechese: Jesus meint mit diesen Worten nicht die Welt als Schöpfung, sondern die Welt, in der gottwidrige Kräfte wirken, also Satan als „Fürst dieser Welt“ und gottferne Menschen. Diese Welt ist gottfeindlich und gegen die Wahrheit eingestellt. Ihre Sündhaftigkeit zeigt sich besonders in ihrem Unglauben Jesus gegenüber. Jesus ist gekommen, um uns aus dieser verdorbenen Welt zu befreien.
Überlegung: Während der Verhaftung Jesu wurde Petrus von einer Magd angesprochen, ob er zu Jesus gehöre. Doch aus Feigheit verneinte er (vgl. Mk 14,70). – Habe ich den Mut, auch in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, im Gasthaus mich zu Jesus zu bekennen? – Lehne ich gottwidrige Witze, Bräuche und Gesetze der Gesellschaft ab oder mach ich feige mit?
Gebet: Jesus hilf mir, mich nicht dieser Welt anzugleichen, sondern mein Denken zu erneuern, damit ich prüfen und erkennen kann, was Dir gefällt, was gut und vollkommen ist! (vgl. Röm 12,2) Amen.
– Ist Versuchung Sünde? – Gen 39,12
„Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.“
Katechese: Der ägyptische Josef widerstand mannhaft der Versuchung zum Ehebruch von Seiten der Frau des Potifar. Die Versuchung in sich ist noch keine Sünde. Sollte eine Versuchung zum Bösen auch das ganze Leben andauern, so missfallen wir Gott keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen, sondern verdienen Sein Lob.
Überlegung: „Jesus fragte die hl. Katharina nach ihrer Versuchung: ‚Sag mir, verursachten diese schmutzigen Gedanken Freude oder Traurigkeit, Bitterkeit oder Lust?‘ Sie antwortete: ‚Äußerste Bitterkeit und Traurigkeit‘, darauf Jesus: ‚Wer anders senkte diese Bitterkeit und Traurigkeit dir ins Herz als Ich, der verborgen inmitten deiner Seele weilte? Glaube Mir: Wäre Ich nicht dagewesen, dann hätten diese Gedanken … dich gewiss überwunden … und hätten deine Seele gemordet. Weil Ich aber in dir wohnte, legte Ich diese Ablehnung … in dein Herz, so dass es die Versuchung abwies, wo es nur konnte.‘“
Gebet: Jesus, demütig bitte ich Dich: Pass auf mich auf und stärke mich in jeder Versuchung, damit ich mich nicht von Deiner Liebe trenne! Amen.
– Selbstverschuldete Versuchung – 1 Kor 10,12
„Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.“
Katechese: Die Versuchung kann zuweilen selbst Sünde sein, wenn wir sie verursacht haben. Das kann auftreten, wenn wir uns leichtsinnig gefährlichen Gelegenheiten aussetzen oder auch, wenn wir uns zu sehr auf unsere eigenen Kräfte verlassen und Gott nicht um Hilfe bitten.
Überlegung: „Des Menschen Stolz wird zuweilen gerade durch Sünden gegen die Keuschheit gebrochen. Wer den versteckten Stolz nicht sehen will, den bringt oft genug der Unzucht Laster zur Einsicht und Scham.“ (hl. Antonius v. Padua) – Spiele ich hochmütig mit verschiedenen Versuchungen, indem ich mich in gefährliche Situationen begebe, obwohl ich weiß, dass ich dort schon oft zu Fall gekommen bin? – Im Bewusstsein meiner Schwäche, bitte ich in kleinen Stoßgebeten Gott und die Gottesmutter Maria immer wieder darum, mich vor der Sünde und allem Bösen zu bewahren?
Gebet: O Maria, Dir vertraue ich mich an. Führe mich zu Jesus und bewahre mich vor jeder Sünde, Verwirrung und jeglicher Gefahr! Amen.
– Mittel gegen schwere Versuchungen – 1 Kor 10,13
„Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet.“
Katechese: Gott respektiert unseren freien Willen und wartet auf unsere freie Entscheidung. Wenn wir uns für das Gute entschieden haben, kommt Er selbst uns zu Hilfe. Bei manchen Versuchungen ist es ratsam, nicht direkt gegen sie anzukämpfen, sondern sich mit guten Beschäftigungen abzulenken. Das gilt besonders bei Versuchungen gegen die Keuschheit. Ein Hilfsmittel ist auch, Versuchungen einem erfahrenen Beichtvater mitzuteilen und um seinen Rat zu bitten.
Überlegung: „Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“ (hl. Vinzenz von Paul) – „Sobald du die Versuchung fühlst, mache es wie die kleinen Kinder, die sofort zu Papa oder Mama laufen oder um Hilfe schreien, sobald sie einen Wolf oder Bären erblicken. So nimm auch du deine Zuflucht zu Gott; bitte Ihn, dass Er Sich deiner erbarme und dir helfe.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, stärke meinen schwachen Willen, damit ich immer dem Bösen absage und entschieden nach dem Guten verlange! Amen.
– Mittel gegen kleine Versuchungen – 1 Kor 10,13b
„Er (Gott) wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt.“
Katechese: Täglich plagen uns zahlreiche kleine Versuchungen ähnlich wie Mücken: Eitelkeit, Argwohn, Ärger, Eifersucht, Liebeleien, unanständige Gedanken etc. Wir leisten ihnen den wirksamsten Widerstand, wenn wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie können uns nämlich nicht schaden, wenn wir entschlossen sind, Gott zu dienen.
Überlegung: „Wende dein Herz dem gekreuzigten Heiland zu und küsse liebevoll Seine Hl. Fußwunden; das ist das beste Mittel, den Feind zu besiegen, bei großen wie bei kleinen Versuchungen. … Es ist dem bösen Feind so verhasst, dass er davon ablassen wird, uns zu versuchen, sobald er merkt, dass Versuchungen uns nur zur Gottesliebe aneifern.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, lass mich bei jeder Versuchung sofort mit Petrus sagen: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe!“ (Joh 21,17) Amen.
– Aufruf zur Wachsamkeit – Mt 26,41
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Katechese: Jesus wusste, dass der Teufel Seine Jünger zu sieben verlangte wie den Weizen (vgl. Lk 22,31), um sie zu erproben, ob sie wirklich zu Ihm halten. Deshalb ermahnte Er sie zu Gebet, ohne das kein Sieg gegen das Böse möglich ist, und zur Wachsamkeit. Den Wachsamen kann kein Dieb so leicht überraschen, denn er ist gut auf sein Kommen vorbereitet.
Überlegung: „Übe die entgegen gesetzten Tugenden in Friedenszeiten, also dann, wenn dich die Versuchungen nicht bedrängen, denen du ausgesetzt bist. … So wirst du dein Herz stark machen, dass es auftretenden Versuchungen standzuhalten vermag.“ (hl. Franz v. Sales) – Der hl. Franz von Sales, ein heftiger Choleriker, übte so sehr die Milde, dass er „Heiliger der Sanftmut“ genannt wird. – Welche Tugend (gute Gewohnheit) könnte ich einüben?
Gebet: „Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn beim Herrn ist die Huld und Erlösung in Fülle.“ (Ps 130,6-7) Amen.
– Der Lebenskranz für die Sieger – Jak 1,12
„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“
Katechese: Wer sich gehen lässt, wird lasterhaft und unglücklich. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und gegen die bösen Begierden ankämpft, findet schon jetzt den Frieden Gottes im Herzen und einst das Glück des Himmels. Wie froh sind die Heiligen, die ihre Lebenszeit auf Erden gut genützt haben.
Überlegung: „Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maß wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies: ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.“ (Jesus zur hl. Rosa v. Lima) – Durchkreuze ich gerne meine schlechten Wünsche und Begierden, um dadurch den Himmel zu gewinnen?
Gebet: Herr, hilf uns, der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, zu entfliehen, damit wir an der göttlichen Natur Anteil erhalten! (vgl. 2 Petr 1,4) Amen.
– Bewahre uns vor Versuchungen! – vgl. Mt 6,9.13
Unser VATER im Himmel … lass uns nicht in Versuchung geraten!
Katechese: Die Versuchung, Böses zu tun, kommt nie von Gott, sondern immer vom Satan, der uns von Gott trennen will. Wir bitten deshalb den Himmlischen VATER demütig um Seinen Beistand, um die verdeckten Schlingen der Versuchung zu entdecken und ihnen auszuweichen. Diese Hilfe Gottes ist für uns unbedingt notwendig, da wir sonst der Raffinesse des Satans nicht gewachsen und dem Bösen hilflos ausgeliefert wären.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: ‚Wer kann ihnen entgehen?‘ Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: ‚Die Demut‘.“ (hl. Abt Antonius) – Ist mir bewusst, dass das demütige Gebet mir die Kraft schenkt, den Versuchungen zum Bösen zu widerstehen? – Bitte ich demütig den Hl. Geist um die Gabe der Unterscheidung von Gut und Böse, sowie um die Gabe der Tapferkeit und Stärke, um das Gute auch zu verwirklichen?
Gebet: „Atme in mir, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges hüte. Hüte mich, Du Hl. Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere!“ (hl. Antonius v. Padua) Amen.
– Gott versucht nicht, aber prüft – Jak 1,13
„Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.“
Katechese: Eines steht fest: Gott führt niemanden in Versuchung und kann auch nicht in Versuchung kommen, Böses zu tun, denn Er will nicht unser Verderben. Er prüft jedoch den Menschen, denn die Prüfung ist notwendig zum „Wachstum des inneren Menschen“ (KKK 2847).
Überlegung: „Gott will das Gute nicht aufzwingen, er will freie Wesen … Auch die Versuchung hat ihr Gutes. Niemand außer Gott weiß, was unsere Seele von Gott erhalten hat, nicht einmal wir. Aber die Versuchung bringt es an den Tag, um uns zu lehren, uns selbst zu erkennen und so unser Elend zu entdecken; und um uns zu verpflichten, für all das Gute zu danken, das die Versuchung uns aufgedeckt hat.“ (Origenes – KKK 2847)
Gebet: Mein Gott, Du prüfst die Herzen und hast Gefallen an Aufrichtigkeit. Mit aufrichtigem Herzen habe ich Dir alles gegeben. (vgl. 1 Chr 29,17) Amen.
– 1. Quelle der Versuchung: die Begierden – Jak 1,14
„Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.“
Katechese: Jeder Mensch wird von seiner Begierde in Versuchung geführt. Der hl. Johannes nennt diese Antriebskräfte der „Weltkinder“ beim Namen: Die Begierde des Fleisches (Sinneslust), die Begierde der Augen (Verführung durch äußeren Schein) und das Prahlen mit dem Besitz (Hochmut, der aus dem Besitz der irdischen Güter stammt). Die Kinder Gottes sollen ihnen nicht nachgeben, weil diese Begierden sehr vergänglich sind und uns von der Liebe zum VATER trennen (vgl. 1 Joh 2,16).
Überlegung: „Spät habe ich dich geliebt, du Schönheit … Siehe, Du warst in meinem Innern, und ich war draußen und suchte Dich dort. Ich stürzte mich, hässlich wie ich war, auf diese schönen Dinge, die Du geschaffen hast. Du warst bei mir, aber ich nicht bei Dir. Die Dinge hielten mich fern von Dir. … Du riefst, Du schriest, und da durchbrachst Du meine Taubheit. Du strahltest auf, Du leuchtetest und vertriebst meine Blindheit.“ (hl. Augustinus) – Bitte ich Jesus um Kraft, das Himmlische mehr zu lieben als das Irdische?
Gebet: Jesus, ohne Dich bin ich immer wieder versucht, dem Bösen zu folgen. Rühre mich an mit Deiner Kraft und hilf mir, das Böse zu besiegen! Amen.
– 2. Quelle der Versuchung: der Satan – Gen 3,1
„Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“
Katechese: Es liegt vor allem im Interesse des Satans, der auch „der große Drache, die alte Schlange“ (vgl. Offb 12,9) heißt, die ganze Welt zu verführen und von der Liebe Gottes zu trennen. Gott hat für den Menschen die Herrlichkeit des Himmels vorbereitet. Da der Teufel den Menschen dieses Glück nicht gönnt, versucht er auf verschiedenste Weise uns vom Weg, den Jesus uns gezeigt hat, abzubringen und zu Fall zu bringen.
Überlegung: Mit der Frage „Hat Gott wirklich gesagt…?“ sät der Böse Zweifel, um uns in die Irre zu führen. – Bringe ich all meine Glaubenszweifel zu Jesus und bitte ihn: „Herr, stärke meinen Glauben!“ (vgl. Lk 17,5)? – Bitte ich Gott um die Kraft, den schlechten Gedanken des Bösen abzusagen?
Gebet: Herr, wie bei einem Radio strömen pausenlos verschiedene Impulse auf mich ein. Lass mich wachsam sein und nur das Gute wählen! Amen.
– 3. Quelle der Versuchung: die Welt – Joh 16,33
„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: ich habe die Welt besiegt.“
Katechese: Jesus meint mit diesen Worten nicht die Welt als Schöpfung, sondern die Welt, in der gottwidrige Kräfte wirken, also Satan als „Fürst dieser Welt“ und gottferne Menschen. Diese Welt ist gottfeindlich und gegen die Wahrheit eingestellt. Ihre Sündhaftigkeit zeigt sich besonders in ihrem Unglauben Jesus gegenüber. Jesus ist gekommen, um uns aus dieser verdorbenen Welt zu befreien.
Überlegung: Während der Verhaftung Jesu wurde Petrus von einer Magd angesprochen, ob er zu Jesus gehöre. Doch aus Feigheit verneinte er (vgl. Mk 14,70). – Habe ich den Mut, auch in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, im Gasthaus mich zu Jesus zu bekennen? – Lehne ich gottwidrige Witze, Bräuche und Gesetze der Gesellschaft ab oder mach ich feige mit?
Gebet: Jesus hilf mir, mich nicht dieser Welt anzugleichen, sondern mein Denken zu erneuern, damit ich prüfen und erkennen kann, was Dir gefällt, was gut und vollkommen ist! (vgl. Röm 12,2) Amen.
– Ist Versuchung Sünde? – Gen 39,12
„Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.“
Katechese: Der ägyptische Josef widerstand mannhaft der Versuchung zum Ehebruch von Seiten der Frau des Potifar. Die Versuchung in sich ist noch keine Sünde. Sollte eine Versuchung zum Bösen auch das ganze Leben andauern, so missfallen wir Gott keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen, sondern verdienen Sein Lob.
Überlegung: „Jesus fragte die hl. Katharina nach ihrer Versuchung: ‚Sag mir, verursachten diese schmutzigen Gedanken Freude oder Traurigkeit, Bitterkeit oder Lust?‘ Sie antwortete: ‚Äußerste Bitterkeit und Traurigkeit‘, darauf Jesus: ‚Wer anders senkte diese Bitterkeit und Traurigkeit dir ins Herz als Ich, der verborgen inmitten deiner Seele weilte? Glaube Mir: Wäre Ich nicht dagewesen, dann hätten diese Gedanken … dich gewiss überwunden … und hätten deine Seele gemordet. Weil Ich aber in dir wohnte, legte Ich diese Ablehnung … in dein Herz, so dass es die Versuchung abwies, wo es nur konnte.‘“
Gebet: Jesus, demütig bitte ich Dich: Pass auf mich auf und stärke mich in jeder Versuchung, damit ich mich nicht von Deiner Liebe trenne! Amen.
– Selbstverschuldete Versuchung – 1 Kor 10,12
„Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.“
Katechese: Die Versuchung kann zuweilen selbst Sünde sein, wenn wir sie verursacht haben. Das kann auftreten, wenn wir uns leichtsinnig gefährlichen Gelegenheiten aussetzen oder auch, wenn wir uns zu sehr auf unsere eigenen Kräfte verlassen und Gott nicht um Hilfe bitten.
Überlegung: „Des Menschen Stolz wird zuweilen gerade durch Sünden gegen die Keuschheit gebrochen. Wer den versteckten Stolz nicht sehen will, den bringt oft genug der Unzucht Laster zur Einsicht und Scham.“ (hl. Antonius v. Padua) – Spiele ich hochmütig mit verschiedenen Versuchungen, indem ich mich in gefährliche Situationen begebe, obwohl ich weiß, dass ich dort schon oft zu Fall gekommen bin? – Im Bewusstsein meiner Schwäche, bitte ich in kleinen Stoßgebeten Gott und die Gottesmutter Maria immer wieder darum, mich vor der Sünde und allem Bösen zu bewahren?
Gebet: O Maria, Dir vertraue ich mich an. Führe mich zu Jesus und bewahre mich vor jeder Sünde, Verwirrung und jeglicher Gefahr! Amen.
– Mittel gegen schwere Versuchungen – 1 Kor 10,13
„Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet.“
Katechese: Gott respektiert unseren freien Willen und wartet auf unsere freie Entscheidung. Wenn wir uns für das Gute entschieden haben, kommt Er selbst uns zu Hilfe. Bei manchen Versuchungen ist es ratsam, nicht direkt gegen sie anzukämpfen, sondern sich mit guten Beschäftigungen abzulenken. Das gilt besonders bei Versuchungen gegen die Keuschheit. Ein Hilfsmittel ist auch, Versuchungen einem erfahrenen Beichtvater mitzuteilen und um seinen Rat zu bitten.
Überlegung: „Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“ (hl. Vinzenz von Paul) – „Sobald du die Versuchung fühlst, mache es wie die kleinen Kinder, die sofort zu Papa oder Mama laufen oder um Hilfe schreien, sobald sie einen Wolf oder Bären erblicken. So nimm auch du deine Zuflucht zu Gott; bitte Ihn, dass Er Sich deiner erbarme und dir helfe.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, stärke meinen schwachen Willen, damit ich immer dem Bösen absage und entschieden nach dem Guten verlange! Amen.
– Mittel gegen kleine Versuchungen – 1 Kor 10,13b
„Er (Gott) wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt.“
Katechese: Täglich plagen uns zahlreiche kleine Versuchungen ähnlich wie Mücken: Eitelkeit, Argwohn, Ärger, Eifersucht, Liebeleien, unanständige Gedanken etc. Wir leisten ihnen den wirksamsten Widerstand, wenn wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie können uns nämlich nicht schaden, wenn wir entschlossen sind, Gott zu dienen.
Überlegung: „Wende dein Herz dem gekreuzigten Heiland zu und küsse liebevoll Seine Hl. Fußwunden; das ist das beste Mittel, den Feind zu besiegen, bei großen wie bei kleinen Versuchungen. … Es ist dem bösen Feind so verhasst, dass er davon ablassen wird, uns zu versuchen, sobald er merkt, dass Versuchungen uns nur zur Gottesliebe aneifern.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, lass mich bei jeder Versuchung sofort mit Petrus sagen: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe!“ (Joh 21,17) Amen.
– Aufruf zur Wachsamkeit – Mt 26,41
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Katechese: Jesus wusste, dass der Teufel Seine Jünger zu sieben verlangte wie den Weizen (vgl. Lk 22,31), um sie zu erproben, ob sie wirklich zu Ihm halten. Deshalb ermahnte Er sie zu Gebet, ohne das kein Sieg gegen das Böse möglich ist, und zur Wachsamkeit. Den Wachsamen kann kein Dieb so leicht überraschen, denn er ist gut auf sein Kommen vorbereitet.
Überlegung: „Übe die entgegen gesetzten Tugenden in Friedenszeiten, also dann, wenn dich die Versuchungen nicht bedrängen, denen du ausgesetzt bist. … So wirst du dein Herz stark machen, dass es auftretenden Versuchungen standzuhalten vermag.“ (hl. Franz v. Sales) – Der hl. Franz von Sales, ein heftiger Choleriker, übte so sehr die Milde, dass er „Heiliger der Sanftmut“ genannt wird. – Welche Tugend (gute Gewohnheit) könnte ich einüben?
Gebet: „Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn beim Herrn ist die Huld und Erlösung in Fülle.“ (Ps 130,6-7) Amen.
– Der Lebenskranz für die Sieger – Jak 1,12
„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“
Katechese: Wer sich gehen lässt, wird lasterhaft und unglücklich. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und gegen die bösen Begierden ankämpft, findet schon jetzt den Frieden Gottes im Herzen und einst das Glück des Himmels. Wie froh sind die Heiligen, die ihre Lebenszeit auf Erden gut genützt haben.
Überlegung: „Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maß wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies: ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.“ (Jesus zur hl. Rosa v. Lima) – Durchkreuze ich gerne meine schlechten Wünsche und Begierden, um dadurch den Himmel zu gewinnen?
Gebet: Herr, hilf uns, der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, zu entfliehen, damit wir an der göttlichen Natur Anteil erhalten! (vgl. 2 Petr 1,4) Amen.
– Bewahre uns vor Versuchungen! – vgl. Mt 6,9.13
Unser VATER im Himmel … lass uns nicht in Versuchung geraten!
Katechese: Die Versuchung, Böses zu tun, kommt nie von Gott, sondern immer vom Satan, der uns von Gott trennen will. Wir bitten deshalb den Himmlischen VATER demütig um Seinen Beistand, um die verdeckten Schlingen der Versuchung zu entdecken und ihnen auszuweichen. Diese Hilfe Gottes ist für uns unbedingt notwendig, da wir sonst der Raffinesse des Satans nicht gewachsen und dem Bösen hilflos ausgeliefert wären.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: ‚Wer kann ihnen entgehen?‘ Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: ‚Die Demut‘.“ (hl. Abt Antonius) – Ist mir bewusst, dass das demütige Gebet mir die Kraft schenkt, den Versuchungen zum Bösen zu widerstehen? – Bitte ich demütig den Hl. Geist um die Gabe der Unterscheidung von Gut und Böse, sowie um die Gabe der Tapferkeit und Stärke, um das Gute auch zu verwirklichen?
Gebet: „Atme in mir, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges hüte. Hüte mich, Du Hl. Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere!“ (hl. Antonius v. Padua) Amen.
– Gott versucht nicht, aber prüft – Jak 1,13
„Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.“
Katechese: Eines steht fest: Gott führt niemanden in Versuchung und kann auch nicht in Versuchung kommen, Böses zu tun, denn Er will nicht unser Verderben. Er prüft jedoch den Menschen, denn die Prüfung ist notwendig zum „Wachstum des inneren Menschen“ (KKK 2847).
Überlegung: „Gott will das Gute nicht aufzwingen, er will freie Wesen … Auch die Versuchung hat ihr Gutes. Niemand außer Gott weiß, was unsere Seele von Gott erhalten hat, nicht einmal wir. Aber die Versuchung bringt es an den Tag, um uns zu lehren, uns selbst zu erkennen und so unser Elend zu entdecken; und um uns zu verpflichten, für all das Gute zu danken, das die Versuchung uns aufgedeckt hat.“ (Origenes – KKK 2847)
Gebet: Mein Gott, Du prüfst die Herzen und hast Gefallen an Aufrichtigkeit. Mit aufrichtigem Herzen habe ich Dir alles gegeben. (vgl. 1 Chr 29,17) Amen.
– 1. Quelle der Versuchung: die Begierden – Jak 1,14
„Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.“
Katechese: Jeder Mensch wird von seiner Begierde in Versuchung geführt. Der hl. Johannes nennt diese Antriebskräfte der „Weltkinder“ beim Namen: Die Begierde des Fleisches (Sinneslust), die Begierde der Augen (Verführung durch äußeren Schein) und das Prahlen mit dem Besitz (Hochmut, der aus dem Besitz der irdischen Güter stammt). Die Kinder Gottes sollen ihnen nicht nachgeben, weil diese Begierden sehr vergänglich sind und uns von der Liebe zum VATER trennen (vgl. 1 Joh 2,16).
Überlegung: „Spät habe ich dich geliebt, du Schönheit … Siehe, Du warst in meinem Innern, und ich war draußen und suchte Dich dort. Ich stürzte mich, hässlich wie ich war, auf diese schönen Dinge, die Du geschaffen hast. Du warst bei mir, aber ich nicht bei Dir. Die Dinge hielten mich fern von Dir. … Du riefst, Du schriest, und da durchbrachst Du meine Taubheit. Du strahltest auf, Du leuchtetest und vertriebst meine Blindheit.“ (hl. Augustinus) – Bitte ich Jesus um Kraft, das Himmlische mehr zu lieben als das Irdische?
Gebet: Jesus, ohne Dich bin ich immer wieder versucht, dem Bösen zu folgen. Rühre mich an mit Deiner Kraft und hilf mir, das Böse zu besiegen! Amen.
– 2. Quelle der Versuchung: der Satan – Gen 3,1
„Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“
Katechese: Es liegt vor allem im Interesse des Satans, der auch „der große Drache, die alte Schlange“ (vgl. Offb 12,9) heißt, die ganze Welt zu verführen und von der Liebe Gottes zu trennen. Gott hat für den Menschen die Herrlichkeit des Himmels vorbereitet. Da der Teufel den Menschen dieses Glück nicht gönnt, versucht er auf verschiedenste Weise uns vom Weg, den Jesus uns gezeigt hat, abzubringen und zu Fall zu bringen.
Überlegung: Mit der Frage „Hat Gott wirklich gesagt…?“ sät der Böse Zweifel, um uns in die Irre zu führen. – Bringe ich all meine Glaubenszweifel zu Jesus und bitte ihn: „Herr, stärke meinen Glauben!“ (vgl. Lk 17,5)? – Bitte ich Gott um die Kraft, den schlechten Gedanken des Bösen abzusagen?
Gebet: Herr, wie bei einem Radio strömen pausenlos verschiedene Impulse auf mich ein. Lass mich wachsam sein und nur das Gute wählen! Amen.
– 3. Quelle der Versuchung: die Welt – Joh 16,33
„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: ich habe die Welt besiegt.“
Katechese: Jesus meint mit diesen Worten nicht die Welt als Schöpfung, sondern die Welt, in der gottwidrige Kräfte wirken, also Satan als „Fürst dieser Welt“ und gottferne Menschen. Diese Welt ist gottfeindlich und gegen die Wahrheit eingestellt. Ihre Sündhaftigkeit zeigt sich besonders in ihrem Unglauben Jesus gegenüber. Jesus ist gekommen, um uns aus dieser verdorbenen Welt zu befreien.
Überlegung: Während der Verhaftung Jesu wurde Petrus von einer Magd angesprochen, ob er zu Jesus gehöre. Doch aus Feigheit verneinte er (vgl. Mk 14,70). – Habe ich den Mut, auch in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, im Gasthaus mich zu Jesus zu bekennen? – Lehne ich gottwidrige Witze, Bräuche und Gesetze der Gesellschaft ab oder mach ich feige mit?
Gebet: Jesus hilf mir, mich nicht dieser Welt anzugleichen, sondern mein Denken zu erneuern, damit ich prüfen und erkennen kann, was Dir gefällt, was gut und vollkommen ist! (vgl. Röm 12,2) Amen.
– Ist Versuchung Sünde? – Gen 39,12
„Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.“
Katechese: Der ägyptische Josef widerstand mannhaft der Versuchung zum Ehebruch von Seiten der Frau des Potifar. Die Versuchung in sich ist noch keine Sünde. Sollte eine Versuchung zum Bösen auch das ganze Leben andauern, so missfallen wir Gott keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen, sondern verdienen Sein Lob.
Überlegung: „Jesus fragte die hl. Katharina nach ihrer Versuchung: ‚Sag mir, verursachten diese schmutzigen Gedanken Freude oder Traurigkeit, Bitterkeit oder Lust?‘ Sie antwortete: ‚Äußerste Bitterkeit und Traurigkeit‘, darauf Jesus: ‚Wer anders senkte diese Bitterkeit und Traurigkeit dir ins Herz als Ich, der verborgen inmitten deiner Seele weilte? Glaube Mir: Wäre Ich nicht dagewesen, dann hätten diese Gedanken … dich gewiss überwunden … und hätten deine Seele gemordet. Weil Ich aber in dir wohnte, legte Ich diese Ablehnung … in dein Herz, so dass es die Versuchung abwies, wo es nur konnte.‘“
Gebet: Jesus, demütig bitte ich Dich: Pass auf mich auf und stärke mich in jeder Versuchung, damit ich mich nicht von Deiner Liebe trenne! Amen.
– Selbstverschuldete Versuchung – 1 Kor 10,12
„Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.“
Katechese: Die Versuchung kann zuweilen selbst Sünde sein, wenn wir sie verursacht haben. Das kann auftreten, wenn wir uns leichtsinnig gefährlichen Gelegenheiten aussetzen oder auch, wenn wir uns zu sehr auf unsere eigenen Kräfte verlassen und Gott nicht um Hilfe bitten.
Überlegung: „Des Menschen Stolz wird zuweilen gerade durch Sünden gegen die Keuschheit gebrochen. Wer den versteckten Stolz nicht sehen will, den bringt oft genug der Unzucht Laster zur Einsicht und Scham.“ (hl. Antonius v. Padua) – Spiele ich hochmütig mit verschiedenen Versuchungen, indem ich mich in gefährliche Situationen begebe, obwohl ich weiß, dass ich dort schon oft zu Fall gekommen bin? – Im Bewusstsein meiner Schwäche, bitte ich in kleinen Stoßgebeten Gott und die Gottesmutter Maria immer wieder darum, mich vor der Sünde und allem Bösen zu bewahren?
Gebet: O Maria, Dir vertraue ich mich an. Führe mich zu Jesus und bewahre mich vor jeder Sünde, Verwirrung und jeglicher Gefahr! Amen.
– Mittel gegen schwere Versuchungen – 1 Kor 10,13
„Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet.“
Katechese: Gott respektiert unseren freien Willen und wartet auf unsere freie Entscheidung. Wenn wir uns für das Gute entschieden haben, kommt Er selbst uns zu Hilfe. Bei manchen Versuchungen ist es ratsam, nicht direkt gegen sie anzukämpfen, sondern sich mit guten Beschäftigungen abzulenken. Das gilt besonders bei Versuchungen gegen die Keuschheit. Ein Hilfsmittel ist auch, Versuchungen einem erfahrenen Beichtvater mitzuteilen und um seinen Rat zu bitten.
Überlegung: „Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“ (hl. Vinzenz von Paul) – „Sobald du die Versuchung fühlst, mache es wie die kleinen Kinder, die sofort zu Papa oder Mama laufen oder um Hilfe schreien, sobald sie einen Wolf oder Bären erblicken. So nimm auch du deine Zuflucht zu Gott; bitte Ihn, dass Er Sich deiner erbarme und dir helfe.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, stärke meinen schwachen Willen, damit ich immer dem Bösen absage und entschieden nach dem Guten verlange! Amen.
– Mittel gegen kleine Versuchungen – 1 Kor 10,13b
„Er (Gott) wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt.“
Katechese: Täglich plagen uns zahlreiche kleine Versuchungen ähnlich wie Mücken: Eitelkeit, Argwohn, Ärger, Eifersucht, Liebeleien, unanständige Gedanken etc. Wir leisten ihnen den wirksamsten Widerstand, wenn wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie können uns nämlich nicht schaden, wenn wir entschlossen sind, Gott zu dienen.
Überlegung: „Wende dein Herz dem gekreuzigten Heiland zu und küsse liebevoll Seine Hl. Fußwunden; das ist das beste Mittel, den Feind zu besiegen, bei großen wie bei kleinen Versuchungen. … Es ist dem bösen Feind so verhasst, dass er davon ablassen wird, uns zu versuchen, sobald er merkt, dass Versuchungen uns nur zur Gottesliebe aneifern.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, lass mich bei jeder Versuchung sofort mit Petrus sagen: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe!“ (Joh 21,17) Amen.
– Aufruf zur Wachsamkeit – Mt 26,41
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Katechese: Jesus wusste, dass der Teufel Seine Jünger zu sieben verlangte wie den Weizen (vgl. Lk 22,31), um sie zu erproben, ob sie wirklich zu Ihm halten. Deshalb ermahnte Er sie zu Gebet, ohne das kein Sieg gegen das Böse möglich ist, und zur Wachsamkeit. Den Wachsamen kann kein Dieb so leicht überraschen, denn er ist gut auf sein Kommen vorbereitet.
Überlegung: „Übe die entgegen gesetzten Tugenden in Friedenszeiten, also dann, wenn dich die Versuchungen nicht bedrängen, denen du ausgesetzt bist. … So wirst du dein Herz stark machen, dass es auftretenden Versuchungen standzuhalten vermag.“ (hl. Franz v. Sales) – Der hl. Franz von Sales, ein heftiger Choleriker, übte so sehr die Milde, dass er „Heiliger der Sanftmut“ genannt wird. – Welche Tugend (gute Gewohnheit) könnte ich einüben?
Gebet: „Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn beim Herrn ist die Huld und Erlösung in Fülle.“ (Ps 130,6-7) Amen.
– Der Lebenskranz für die Sieger – Jak 1,12
„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“
Katechese: Wer sich gehen lässt, wird lasterhaft und unglücklich. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und gegen die bösen Begierden ankämpft, findet schon jetzt den Frieden Gottes im Herzen und einst das Glück des Himmels. Wie froh sind die Heiligen, die ihre Lebenszeit auf Erden gut genützt haben.
Überlegung: „Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maß wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies: ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.“ (Jesus zur hl. Rosa v. Lima) – Durchkreuze ich gerne meine schlechten Wünsche und Begierden, um dadurch den Himmel zu gewinnen?
Gebet: Herr, hilf uns, der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, zu entfliehen, damit wir an der göttlichen Natur Anteil erhalten! (vgl. 2 Petr 1,4) Amen.
– Bewahre uns vor Versuchungen! – vgl. Mt 6,9.13
Unser VATER im Himmel … lass uns nicht in Versuchung geraten!
Katechese: Die Versuchung, Böses zu tun, kommt nie von Gott, sondern immer vom Satan, der uns von Gott trennen will. Wir bitten deshalb den Himmlischen VATER demütig um Seinen Beistand, um die verdeckten Schlingen der Versuchung zu entdecken und ihnen auszuweichen. Diese Hilfe Gottes ist für uns unbedingt notwendig, da wir sonst der Raffinesse des Satans nicht gewachsen und dem Bösen hilflos ausgeliefert wären.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: ‚Wer kann ihnen entgehen?‘ Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: ‚Die Demut‘.“ (hl. Abt Antonius) – Ist mir bewusst, dass das demütige Gebet mir die Kraft schenkt, den Versuchungen zum Bösen zu widerstehen? – Bitte ich demütig den Hl. Geist um die Gabe der Unterscheidung von Gut und Böse, sowie um die Gabe der Tapferkeit und Stärke, um das Gute auch zu verwirklichen?
Gebet: „Atme in mir, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges hüte. Hüte mich, Du Hl. Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere!“ (hl. Antonius v. Padua) Amen.
– Gott versucht nicht, aber prüft – Jak 1,13
„Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.“
Katechese: Eines steht fest: Gott führt niemanden in Versuchung und kann auch nicht in Versuchung kommen, Böses zu tun, denn Er will nicht unser Verderben. Er prüft jedoch den Menschen, denn die Prüfung ist notwendig zum „Wachstum des inneren Menschen“ (KKK 2847).
Überlegung: „Gott will das Gute nicht aufzwingen, er will freie Wesen … Auch die Versuchung hat ihr Gutes. Niemand außer Gott weiß, was unsere Seele von Gott erhalten hat, nicht einmal wir. Aber die Versuchung bringt es an den Tag, um uns zu lehren, uns selbst zu erkennen und so unser Elend zu entdecken; und um uns zu verpflichten, für all das Gute zu danken, das die Versuchung uns aufgedeckt hat.“ (Origenes – KKK 2847)
Gebet: Mein Gott, Du prüfst die Herzen und hast Gefallen an Aufrichtigkeit. Mit aufrichtigem Herzen habe ich Dir alles gegeben. (vgl. 1 Chr 29,17) Amen.
– 1. Quelle der Versuchung: die Begierden – Jak 1,14
„Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.“
Katechese: Jeder Mensch wird von seiner Begierde in Versuchung geführt. Der hl. Johannes nennt diese Antriebskräfte der „Weltkinder“ beim Namen: Die Begierde des Fleisches (Sinneslust), die Begierde der Augen (Verführung durch äußeren Schein) und das Prahlen mit dem Besitz (Hochmut, der aus dem Besitz der irdischen Güter stammt). Die Kinder Gottes sollen ihnen nicht nachgeben, weil diese Begierden sehr vergänglich sind und uns von der Liebe zum VATER trennen (vgl. 1 Joh 2,16).
Überlegung: „Spät habe ich dich geliebt, du Schönheit … Siehe, Du warst in meinem Innern, und ich war draußen und suchte Dich dort. Ich stürzte mich, hässlich wie ich war, auf diese schönen Dinge, die Du geschaffen hast. Du warst bei mir, aber ich nicht bei Dir. Die Dinge hielten mich fern von Dir. … Du riefst, Du schriest, und da durchbrachst Du meine Taubheit. Du strahltest auf, Du leuchtetest und vertriebst meine Blindheit.“ (hl. Augustinus) – Bitte ich Jesus um Kraft, das Himmlische mehr zu lieben als das Irdische?
Gebet: Jesus, ohne Dich bin ich immer wieder versucht, dem Bösen zu folgen. Rühre mich an mit Deiner Kraft und hilf mir, das Böse zu besiegen! Amen.
– 2. Quelle der Versuchung: der Satan – Gen 3,1
„Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“
Katechese: Es liegt vor allem im Interesse des Satans, der auch „der große Drache, die alte Schlange“ (vgl. Offb 12,9) heißt, die ganze Welt zu verführen und von der Liebe Gottes zu trennen. Gott hat für den Menschen die Herrlichkeit des Himmels vorbereitet. Da der Teufel den Menschen dieses Glück nicht gönnt, versucht er auf verschiedenste Weise uns vom Weg, den Jesus uns gezeigt hat, abzubringen und zu Fall zu bringen.
Überlegung: Mit der Frage „Hat Gott wirklich gesagt…?“ sät der Böse Zweifel, um uns in die Irre zu führen. – Bringe ich all meine Glaubenszweifel zu Jesus und bitte ihn: „Herr, stärke meinen Glauben!“ (vgl. Lk 17,5)? – Bitte ich Gott um die Kraft, den schlechten Gedanken des Bösen abzusagen?
Gebet: Herr, wie bei einem Radio strömen pausenlos verschiedene Impulse auf mich ein. Lass mich wachsam sein und nur das Gute wählen! Amen.
– 3. Quelle der Versuchung: die Welt – Joh 16,33
„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: ich habe die Welt besiegt.“
Katechese: Jesus meint mit diesen Worten nicht die Welt als Schöpfung, sondern die Welt, in der gottwidrige Kräfte wirken, also Satan als „Fürst dieser Welt“ und gottferne Menschen. Diese Welt ist gottfeindlich und gegen die Wahrheit eingestellt. Ihre Sündhaftigkeit zeigt sich besonders in ihrem Unglauben Jesus gegenüber. Jesus ist gekommen, um uns aus dieser verdorbenen Welt zu befreien.
Überlegung: Während der Verhaftung Jesu wurde Petrus von einer Magd angesprochen, ob er zu Jesus gehöre. Doch aus Feigheit verneinte er (vgl. Mk 14,70). – Habe ich den Mut, auch in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, im Gasthaus mich zu Jesus zu bekennen? – Lehne ich gottwidrige Witze, Bräuche und Gesetze der Gesellschaft ab oder mach ich feige mit?
Gebet: Jesus hilf mir, mich nicht dieser Welt anzugleichen, sondern mein Denken zu erneuern, damit ich prüfen und erkennen kann, was Dir gefällt, was gut und vollkommen ist! (vgl. Röm 12,2) Amen.
– Ist Versuchung Sünde? – Gen 39,12
„Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.“
Katechese: Der ägyptische Josef widerstand mannhaft der Versuchung zum Ehebruch von Seiten der Frau des Potifar. Die Versuchung in sich ist noch keine Sünde. Sollte eine Versuchung zum Bösen auch das ganze Leben andauern, so missfallen wir Gott keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen, sondern verdienen Sein Lob.
Überlegung: „Jesus fragte die hl. Katharina nach ihrer Versuchung: ‚Sag mir, verursachten diese schmutzigen Gedanken Freude oder Traurigkeit, Bitterkeit oder Lust?‘ Sie antwortete: ‚Äußerste Bitterkeit und Traurigkeit‘, darauf Jesus: ‚Wer anders senkte diese Bitterkeit und Traurigkeit dir ins Herz als Ich, der verborgen inmitten deiner Seele weilte? Glaube Mir: Wäre Ich nicht dagewesen, dann hätten diese Gedanken … dich gewiss überwunden … und hätten deine Seele gemordet. Weil Ich aber in dir wohnte, legte Ich diese Ablehnung … in dein Herz, so dass es die Versuchung abwies, wo es nur konnte.‘“
Gebet: Jesus, demütig bitte ich Dich: Pass auf mich auf und stärke mich in jeder Versuchung, damit ich mich nicht von Deiner Liebe trenne! Amen.
– Selbstverschuldete Versuchung – 1 Kor 10,12
„Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.“
Katechese: Die Versuchung kann zuweilen selbst Sünde sein, wenn wir sie verursacht haben. Das kann auftreten, wenn wir uns leichtsinnig gefährlichen Gelegenheiten aussetzen oder auch, wenn wir uns zu sehr auf unsere eigenen Kräfte verlassen und Gott nicht um Hilfe bitten.
Überlegung: „Des Menschen Stolz wird zuweilen gerade durch Sünden gegen die Keuschheit gebrochen. Wer den versteckten Stolz nicht sehen will, den bringt oft genug der Unzucht Laster zur Einsicht und Scham.“ (hl. Antonius v. Padua) – Spiele ich hochmütig mit verschiedenen Versuchungen, indem ich mich in gefährliche Situationen begebe, obwohl ich weiß, dass ich dort schon oft zu Fall gekommen bin? – Im Bewusstsein meiner Schwäche, bitte ich in kleinen Stoßgebeten Gott und die Gottesmutter Maria immer wieder darum, mich vor der Sünde und allem Bösen zu bewahren?
Gebet: O Maria, Dir vertraue ich mich an. Führe mich zu Jesus und bewahre mich vor jeder Sünde, Verwirrung und jeglicher Gefahr! Amen.
– Mittel gegen schwere Versuchungen – 1 Kor 10,13
„Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet.“
Katechese: Gott respektiert unseren freien Willen und wartet auf unsere freie Entscheidung. Wenn wir uns für das Gute entschieden haben, kommt Er selbst uns zu Hilfe. Bei manchen Versuchungen ist es ratsam, nicht direkt gegen sie anzukämpfen, sondern sich mit guten Beschäftigungen abzulenken. Das gilt besonders bei Versuchungen gegen die Keuschheit. Ein Hilfsmittel ist auch, Versuchungen einem erfahrenen Beichtvater mitzuteilen und um seinen Rat zu bitten.
Überlegung: „Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“ (hl. Vinzenz von Paul) – „Sobald du die Versuchung fühlst, mache es wie die kleinen Kinder, die sofort zu Papa oder Mama laufen oder um Hilfe schreien, sobald sie einen Wolf oder Bären erblicken. So nimm auch du deine Zuflucht zu Gott; bitte Ihn, dass Er Sich deiner erbarme und dir helfe.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, stärke meinen schwachen Willen, damit ich immer dem Bösen absage und entschieden nach dem Guten verlange! Amen.
– Mittel gegen kleine Versuchungen – 1 Kor 10,13b
„Er (Gott) wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt.“
Katechese: Täglich plagen uns zahlreiche kleine Versuchungen ähnlich wie Mücken: Eitelkeit, Argwohn, Ärger, Eifersucht, Liebeleien, unanständige Gedanken etc. Wir leisten ihnen den wirksamsten Widerstand, wenn wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie können uns nämlich nicht schaden, wenn wir entschlossen sind, Gott zu dienen.
Überlegung: „Wende dein Herz dem gekreuzigten Heiland zu und küsse liebevoll Seine Hl. Fußwunden; das ist das beste Mittel, den Feind zu besiegen, bei großen wie bei kleinen Versuchungen. … Es ist dem bösen Feind so verhasst, dass er davon ablassen wird, uns zu versuchen, sobald er merkt, dass Versuchungen uns nur zur Gottesliebe aneifern.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, lass mich bei jeder Versuchung sofort mit Petrus sagen: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe!“ (Joh 21,17) Amen.
– Aufruf zur Wachsamkeit – Mt 26,41
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Katechese: Jesus wusste, dass der Teufel Seine Jünger zu sieben verlangte wie den Weizen (vgl. Lk 22,31), um sie zu erproben, ob sie wirklich zu Ihm halten. Deshalb ermahnte Er sie zu Gebet, ohne das kein Sieg gegen das Böse möglich ist, und zur Wachsamkeit. Den Wachsamen kann kein Dieb so leicht überraschen, denn er ist gut auf sein Kommen vorbereitet.
Überlegung: „Übe die entgegen gesetzten Tugenden in Friedenszeiten, also dann, wenn dich die Versuchungen nicht bedrängen, denen du ausgesetzt bist. … So wirst du dein Herz stark machen, dass es auftretenden Versuchungen standzuhalten vermag.“ (hl. Franz v. Sales) – Der hl. Franz von Sales, ein heftiger Choleriker, übte so sehr die Milde, dass er „Heiliger der Sanftmut“ genannt wird. – Welche Tugend (gute Gewohnheit) könnte ich einüben?
Gebet: „Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn beim Herrn ist die Huld und Erlösung in Fülle.“ (Ps 130,6-7) Amen.
– Der Lebenskranz für die Sieger – Jak 1,12
„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“
Katechese: Wer sich gehen lässt, wird lasterhaft und unglücklich. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und gegen die bösen Begierden ankämpft, findet schon jetzt den Frieden Gottes im Herzen und einst das Glück des Himmels. Wie froh sind die Heiligen, die ihre Lebenszeit auf Erden gut genützt haben.
Überlegung: „Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maß wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies: ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.“ (Jesus zur hl. Rosa v. Lima) – Durchkreuze ich gerne meine schlechten Wünsche und Begierden, um dadurch den Himmel zu gewinnen?
Gebet: Herr, hilf uns, der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, zu entfliehen, damit wir an der göttlichen Natur Anteil erhalten! (vgl. 2 Petr 1,4) Amen.
– Bewahre uns vor Versuchungen! – vgl. Mt 6,9.13
Unser VATER im Himmel … lass uns nicht in Versuchung geraten!
Katechese: Die Versuchung, Böses zu tun, kommt nie von Gott, sondern immer vom Satan, der uns von Gott trennen will. Wir bitten deshalb den Himmlischen VATER demütig um Seinen Beistand, um die verdeckten Schlingen der Versuchung zu entdecken und ihnen auszuweichen. Diese Hilfe Gottes ist für uns unbedingt notwendig, da wir sonst der Raffinesse des Satans nicht gewachsen und dem Bösen hilflos ausgeliefert wären.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: ‚Wer kann ihnen entgehen?‘ Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: ‚Die Demut‘.“ (hl. Abt Antonius) – Ist mir bewusst, dass das demütige Gebet mir die Kraft schenkt, den Versuchungen zum Bösen zu widerstehen? – Bitte ich demütig den Hl. Geist um die Gabe der Unterscheidung von Gut und Böse, sowie um die Gabe der Tapferkeit und Stärke, um das Gute auch zu verwirklichen?
Gebet: „Atme in mir, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges hüte. Hüte mich, Du Hl. Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere!“ (hl. Antonius v. Padua) Amen.
– Gott versucht nicht, aber prüft – Jak 1,13
„Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.“
Katechese: Eines steht fest: Gott führt niemanden in Versuchung und kann auch nicht in Versuchung kommen, Böses zu tun, denn Er will nicht unser Verderben. Er prüft jedoch den Menschen, denn die Prüfung ist notwendig zum „Wachstum des inneren Menschen“ (KKK 2847).
Überlegung: „Gott will das Gute nicht aufzwingen, er will freie Wesen … Auch die Versuchung hat ihr Gutes. Niemand außer Gott weiß, was unsere Seele von Gott erhalten hat, nicht einmal wir. Aber die Versuchung bringt es an den Tag, um uns zu lehren, uns selbst zu erkennen und so unser Elend zu entdecken; und um uns zu verpflichten, für all das Gute zu danken, das die Versuchung uns aufgedeckt hat.“ (Origenes – KKK 2847)
Gebet: Mein Gott, Du prüfst die Herzen und hast Gefallen an Aufrichtigkeit. Mit aufrichtigem Herzen habe ich Dir alles gegeben. (vgl. 1 Chr 29,17) Amen.
– 1. Quelle der Versuchung: die Begierden – Jak 1,14
„Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.“
Katechese: Jeder Mensch wird von seiner Begierde in Versuchung geführt. Der hl. Johannes nennt diese Antriebskräfte der „Weltkinder“ beim Namen: Die Begierde des Fleisches (Sinneslust), die Begierde der Augen (Verführung durch äußeren Schein) und das Prahlen mit dem Besitz (Hochmut, der aus dem Besitz der irdischen Güter stammt). Die Kinder Gottes sollen ihnen nicht nachgeben, weil diese Begierden sehr vergänglich sind und uns von der Liebe zum VATER trennen (vgl. 1 Joh 2,16).
Überlegung: „Spät habe ich dich geliebt, du Schönheit … Siehe, Du warst in meinem Innern, und ich war draußen und suchte Dich dort. Ich stürzte mich, hässlich wie ich war, auf diese schönen Dinge, die Du geschaffen hast. Du warst bei mir, aber ich nicht bei Dir. Die Dinge hielten mich fern von Dir. … Du riefst, Du schriest, und da durchbrachst Du meine Taubheit. Du strahltest auf, Du leuchtetest und vertriebst meine Blindheit.“ (hl. Augustinus) – Bitte ich Jesus um Kraft, das Himmlische mehr zu lieben als das Irdische?
Gebet: Jesus, ohne Dich bin ich immer wieder versucht, dem Bösen zu folgen. Rühre mich an mit Deiner Kraft und hilf mir, das Böse zu besiegen! Amen.
– 2. Quelle der Versuchung: der Satan – Gen 3,1
„Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“
Katechese: Es liegt vor allem im Interesse des Satans, der auch „der große Drache, die alte Schlange“ (vgl. Offb 12,9) heißt, die ganze Welt zu verführen und von der Liebe Gottes zu trennen. Gott hat für den Menschen die Herrlichkeit des Himmels vorbereitet. Da der Teufel den Menschen dieses Glück nicht gönnt, versucht er auf verschiedenste Weise uns vom Weg, den Jesus uns gezeigt hat, abzubringen und zu Fall zu bringen.
Überlegung: Mit der Frage „Hat Gott wirklich gesagt…?“ sät der Böse Zweifel, um uns in die Irre zu führen. – Bringe ich all meine Glaubenszweifel zu Jesus und bitte ihn: „Herr, stärke meinen Glauben!“ (vgl. Lk 17,5)? – Bitte ich Gott um die Kraft, den schlechten Gedanken des Bösen abzusagen?
Gebet: Herr, wie bei einem Radio strömen pausenlos verschiedene Impulse auf mich ein. Lass mich wachsam sein und nur das Gute wählen! Amen.
– 3. Quelle der Versuchung: die Welt – Joh 16,33
„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: ich habe die Welt besiegt.“
Katechese: Jesus meint mit diesen Worten nicht die Welt als Schöpfung, sondern die Welt, in der gottwidrige Kräfte wirken, also Satan als „Fürst dieser Welt“ und gottferne Menschen. Diese Welt ist gottfeindlich und gegen die Wahrheit eingestellt. Ihre Sündhaftigkeit zeigt sich besonders in ihrem Unglauben Jesus gegenüber. Jesus ist gekommen, um uns aus dieser verdorbenen Welt zu befreien.
Überlegung: Während der Verhaftung Jesu wurde Petrus von einer Magd angesprochen, ob er zu Jesus gehöre. Doch aus Feigheit verneinte er (vgl. Mk 14,70). – Habe ich den Mut, auch in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, im Gasthaus mich zu Jesus zu bekennen? – Lehne ich gottwidrige Witze, Bräuche und Gesetze der Gesellschaft ab oder mach ich feige mit?
Gebet: Jesus hilf mir, mich nicht dieser Welt anzugleichen, sondern mein Denken zu erneuern, damit ich prüfen und erkennen kann, was Dir gefällt, was gut und vollkommen ist! (vgl. Röm 12,2) Amen.
– Ist Versuchung Sünde? – Gen 39,12
„Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.“
Katechese: Der ägyptische Josef widerstand mannhaft der Versuchung zum Ehebruch von Seiten der Frau des Potifar. Die Versuchung in sich ist noch keine Sünde. Sollte eine Versuchung zum Bösen auch das ganze Leben andauern, so missfallen wir Gott keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen, sondern verdienen Sein Lob.
Überlegung: „Jesus fragte die hl. Katharina nach ihrer Versuchung: ‚Sag mir, verursachten diese schmutzigen Gedanken Freude oder Traurigkeit, Bitterkeit oder Lust?‘ Sie antwortete: ‚Äußerste Bitterkeit und Traurigkeit‘, darauf Jesus: ‚Wer anders senkte diese Bitterkeit und Traurigkeit dir ins Herz als Ich, der verborgen inmitten deiner Seele weilte? Glaube Mir: Wäre Ich nicht dagewesen, dann hätten diese Gedanken … dich gewiss überwunden … und hätten deine Seele gemordet. Weil Ich aber in dir wohnte, legte Ich diese Ablehnung … in dein Herz, so dass es die Versuchung abwies, wo es nur konnte.‘“
Gebet: Jesus, demütig bitte ich Dich: Pass auf mich auf und stärke mich in jeder Versuchung, damit ich mich nicht von Deiner Liebe trenne! Amen.
– Selbstverschuldete Versuchung – 1 Kor 10,12
„Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.“
Katechese: Die Versuchung kann zuweilen selbst Sünde sein, wenn wir sie verursacht haben. Das kann auftreten, wenn wir uns leichtsinnig gefährlichen Gelegenheiten aussetzen oder auch, wenn wir uns zu sehr auf unsere eigenen Kräfte verlassen und Gott nicht um Hilfe bitten.
Überlegung: „Des Menschen Stolz wird zuweilen gerade durch Sünden gegen die Keuschheit gebrochen. Wer den versteckten Stolz nicht sehen will, den bringt oft genug der Unzucht Laster zur Einsicht und Scham.“ (hl. Antonius v. Padua) – Spiele ich hochmütig mit verschiedenen Versuchungen, indem ich mich in gefährliche Situationen begebe, obwohl ich weiß, dass ich dort schon oft zu Fall gekommen bin? – Im Bewusstsein meiner Schwäche, bitte ich in kleinen Stoßgebeten Gott und die Gottesmutter Maria immer wieder darum, mich vor der Sünde und allem Bösen zu bewahren?
Gebet: O Maria, Dir vertraue ich mich an. Führe mich zu Jesus und bewahre mich vor jeder Sünde, Verwirrung und jeglicher Gefahr! Amen.
– Mittel gegen schwere Versuchungen – 1 Kor 10,13
„Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet.“
Katechese: Gott respektiert unseren freien Willen und wartet auf unsere freie Entscheidung. Wenn wir uns für das Gute entschieden haben, kommt Er selbst uns zu Hilfe. Bei manchen Versuchungen ist es ratsam, nicht direkt gegen sie anzukämpfen, sondern sich mit guten Beschäftigungen abzulenken. Das gilt besonders bei Versuchungen gegen die Keuschheit. Ein Hilfsmittel ist auch, Versuchungen einem erfahrenen Beichtvater mitzuteilen und um seinen Rat zu bitten.
Überlegung: „Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“ (hl. Vinzenz von Paul) – „Sobald du die Versuchung fühlst, mache es wie die kleinen Kinder, die sofort zu Papa oder Mama laufen oder um Hilfe schreien, sobald sie einen Wolf oder Bären erblicken. So nimm auch du deine Zuflucht zu Gott; bitte Ihn, dass Er Sich deiner erbarme und dir helfe.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, stärke meinen schwachen Willen, damit ich immer dem Bösen absage und entschieden nach dem Guten verlange! Amen.
– Mittel gegen kleine Versuchungen – 1 Kor 10,13b
„Er (Gott) wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt.“
Katechese: Täglich plagen uns zahlreiche kleine Versuchungen ähnlich wie Mücken: Eitelkeit, Argwohn, Ärger, Eifersucht, Liebeleien, unanständige Gedanken etc. Wir leisten ihnen den wirksamsten Widerstand, wenn wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie können uns nämlich nicht schaden, wenn wir entschlossen sind, Gott zu dienen.
Überlegung: „Wende dein Herz dem gekreuzigten Heiland zu und küsse liebevoll Seine Hl. Fußwunden; das ist das beste Mittel, den Feind zu besiegen, bei großen wie bei kleinen Versuchungen. … Es ist dem bösen Feind so verhasst, dass er davon ablassen wird, uns zu versuchen, sobald er merkt, dass Versuchungen uns nur zur Gottesliebe aneifern.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, lass mich bei jeder Versuchung sofort mit Petrus sagen: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe!“ (Joh 21,17) Amen.
– Aufruf zur Wachsamkeit – Mt 26,41
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Katechese: Jesus wusste, dass der Teufel Seine Jünger zu sieben verlangte wie den Weizen (vgl. Lk 22,31), um sie zu erproben, ob sie wirklich zu Ihm halten. Deshalb ermahnte Er sie zu Gebet, ohne das kein Sieg gegen das Böse möglich ist, und zur Wachsamkeit. Den Wachsamen kann kein Dieb so leicht überraschen, denn er ist gut auf sein Kommen vorbereitet.
Überlegung: „Übe die entgegen gesetzten Tugenden in Friedenszeiten, also dann, wenn dich die Versuchungen nicht bedrängen, denen du ausgesetzt bist. … So wirst du dein Herz stark machen, dass es auftretenden Versuchungen standzuhalten vermag.“ (hl. Franz v. Sales) – Der hl. Franz von Sales, ein heftiger Choleriker, übte so sehr die Milde, dass er „Heiliger der Sanftmut“ genannt wird. – Welche Tugend (gute Gewohnheit) könnte ich einüben?
Gebet: „Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn beim Herrn ist die Huld und Erlösung in Fülle.“ (Ps 130,6-7) Amen.
– Der Lebenskranz für die Sieger – Jak 1,12
„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“
Katechese: Wer sich gehen lässt, wird lasterhaft und unglücklich. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und gegen die bösen Begierden ankämpft, findet schon jetzt den Frieden Gottes im Herzen und einst das Glück des Himmels. Wie froh sind die Heiligen, die ihre Lebenszeit auf Erden gut genützt haben.
Überlegung: „Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maß wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies: ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.“ (Jesus zur hl. Rosa v. Lima) – Durchkreuze ich gerne meine schlechten Wünsche und Begierden, um dadurch den Himmel zu gewinnen?
Gebet: Herr, hilf uns, der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, zu entfliehen, damit wir an der göttlichen Natur Anteil erhalten! (vgl. 2 Petr 1,4) Amen.
– Bewahre uns vor Versuchungen! – vgl. Mt 6,9.13
Unser VATER im Himmel … lass uns nicht in Versuchung geraten!
Katechese: Die Versuchung, Böses zu tun, kommt nie von Gott, sondern immer vom Satan, der uns von Gott trennen will. Wir bitten deshalb den Himmlischen VATER demütig um Seinen Beistand, um die verdeckten Schlingen der Versuchung zu entdecken und ihnen auszuweichen. Diese Hilfe Gottes ist für uns unbedingt notwendig, da wir sonst der Raffinesse des Satans nicht gewachsen und dem Bösen hilflos ausgeliefert wären.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: ‚Wer kann ihnen entgehen?‘ Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: ‚Die Demut‘.“ (hl. Abt Antonius) – Ist mir bewusst, dass das demütige Gebet mir die Kraft schenkt, den Versuchungen zum Bösen zu widerstehen? – Bitte ich demütig den Hl. Geist um die Gabe der Unterscheidung von Gut und Böse, sowie um die Gabe der Tapferkeit und Stärke, um das Gute auch zu verwirklichen?
Gebet: „Atme in mir, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges hüte. Hüte mich, Du Hl. Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere!“ (hl. Antonius v. Padua) Amen.
– Gott versucht nicht, aber prüft – Jak 1,13
„Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.“
Katechese: Eines steht fest: Gott führt niemanden in Versuchung und kann auch nicht in Versuchung kommen, Böses zu tun, denn Er will nicht unser Verderben. Er prüft jedoch den Menschen, denn die Prüfung ist notwendig zum „Wachstum des inneren Menschen“ (KKK 2847).
Überlegung: „Gott will das Gute nicht aufzwingen, er will freie Wesen … Auch die Versuchung hat ihr Gutes. Niemand außer Gott weiß, was unsere Seele von Gott erhalten hat, nicht einmal wir. Aber die Versuchung bringt es an den Tag, um uns zu lehren, uns selbst zu erkennen und so unser Elend zu entdecken; und um uns zu verpflichten, für all das Gute zu danken, das die Versuchung uns aufgedeckt hat.“ (Origenes – KKK 2847)
Gebet: Mein Gott, Du prüfst die Herzen und hast Gefallen an Aufrichtigkeit. Mit aufrichtigem Herzen habe ich Dir alles gegeben. (vgl. 1 Chr 29,17) Amen.
– 1. Quelle der Versuchung: die Begierden – Jak 1,14
„Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.“
Katechese: Jeder Mensch wird von seiner Begierde in Versuchung geführt. Der hl. Johannes nennt diese Antriebskräfte der „Weltkinder“ beim Namen: Die Begierde des Fleisches (Sinneslust), die Begierde der Augen (Verführung durch äußeren Schein) und das Prahlen mit dem Besitz (Hochmut, der aus dem Besitz der irdischen Güter stammt). Die Kinder Gottes sollen ihnen nicht nachgeben, weil diese Begierden sehr vergänglich sind und uns von der Liebe zum VATER trennen (vgl. 1 Joh 2,16).
Überlegung: „Spät habe ich dich geliebt, du Schönheit … Siehe, Du warst in meinem Innern, und ich war draußen und suchte Dich dort. Ich stürzte mich, hässlich wie ich war, auf diese schönen Dinge, die Du geschaffen hast. Du warst bei mir, aber ich nicht bei Dir. Die Dinge hielten mich fern von Dir. … Du riefst, Du schriest, und da durchbrachst Du meine Taubheit. Du strahltest auf, Du leuchtetest und vertriebst meine Blindheit.“ (hl. Augustinus) – Bitte ich Jesus um Kraft, das Himmlische mehr zu lieben als das Irdische?
Gebet: Jesus, ohne Dich bin ich immer wieder versucht, dem Bösen zu folgen. Rühre mich an mit Deiner Kraft und hilf mir, das Böse zu besiegen! Amen.
– 2. Quelle der Versuchung: der Satan – Gen 3,1
„Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“
Katechese: Es liegt vor allem im Interesse des Satans, der auch „der große Drache, die alte Schlange“ (vgl. Offb 12,9) heißt, die ganze Welt zu verführen und von der Liebe Gottes zu trennen. Gott hat für den Menschen die Herrlichkeit des Himmels vorbereitet. Da der Teufel den Menschen dieses Glück nicht gönnt, versucht er auf verschiedenste Weise uns vom Weg, den Jesus uns gezeigt hat, abzubringen und zu Fall zu bringen.
Überlegung: Mit der Frage „Hat Gott wirklich gesagt…?“ sät der Böse Zweifel, um uns in die Irre zu führen. – Bringe ich all meine Glaubenszweifel zu Jesus und bitte ihn: „Herr, stärke meinen Glauben!“ (vgl. Lk 17,5)? – Bitte ich Gott um die Kraft, den schlechten Gedanken des Bösen abzusagen?
Gebet: Herr, wie bei einem Radio strömen pausenlos verschiedene Impulse auf mich ein. Lass mich wachsam sein und nur das Gute wählen! Amen.
– 3. Quelle der Versuchung: die Welt – Joh 16,33
„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: ich habe die Welt besiegt.“
Katechese: Jesus meint mit diesen Worten nicht die Welt als Schöpfung, sondern die Welt, in der gottwidrige Kräfte wirken, also Satan als „Fürst dieser Welt“ und gottferne Menschen. Diese Welt ist gottfeindlich und gegen die Wahrheit eingestellt. Ihre Sündhaftigkeit zeigt sich besonders in ihrem Unglauben Jesus gegenüber. Jesus ist gekommen, um uns aus dieser verdorbenen Welt zu befreien.
Überlegung: Während der Verhaftung Jesu wurde Petrus von einer Magd angesprochen, ob er zu Jesus gehöre. Doch aus Feigheit verneinte er (vgl. Mk 14,70). – Habe ich den Mut, auch in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, im Gasthaus mich zu Jesus zu bekennen? – Lehne ich gottwidrige Witze, Bräuche und Gesetze der Gesellschaft ab oder mach ich feige mit?
Gebet: Jesus hilf mir, mich nicht dieser Welt anzugleichen, sondern mein Denken zu erneuern, damit ich prüfen und erkennen kann, was Dir gefällt, was gut und vollkommen ist! (vgl. Röm 12,2) Amen.
– Ist Versuchung Sünde? – Gen 39,12
„Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.“
Katechese: Der ägyptische Josef widerstand mannhaft der Versuchung zum Ehebruch von Seiten der Frau des Potifar. Die Versuchung in sich ist noch keine Sünde. Sollte eine Versuchung zum Bösen auch das ganze Leben andauern, so missfallen wir Gott keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen, sondern verdienen Sein Lob.
Überlegung: „Jesus fragte die hl. Katharina nach ihrer Versuchung: ‚Sag mir, verursachten diese schmutzigen Gedanken Freude oder Traurigkeit, Bitterkeit oder Lust?‘ Sie antwortete: ‚Äußerste Bitterkeit und Traurigkeit‘, darauf Jesus: ‚Wer anders senkte diese Bitterkeit und Traurigkeit dir ins Herz als Ich, der verborgen inmitten deiner Seele weilte? Glaube Mir: Wäre Ich nicht dagewesen, dann hätten diese Gedanken … dich gewiss überwunden … und hätten deine Seele gemordet. Weil Ich aber in dir wohnte, legte Ich diese Ablehnung … in dein Herz, so dass es die Versuchung abwies, wo es nur konnte.‘“
Gebet: Jesus, demütig bitte ich Dich: Pass auf mich auf und stärke mich in jeder Versuchung, damit ich mich nicht von Deiner Liebe trenne! Amen.
– Selbstverschuldete Versuchung – 1 Kor 10,12
„Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.“
Katechese: Die Versuchung kann zuweilen selbst Sünde sein, wenn wir sie verursacht haben. Das kann auftreten, wenn wir uns leichtsinnig gefährlichen Gelegenheiten aussetzen oder auch, wenn wir uns zu sehr auf unsere eigenen Kräfte verlassen und Gott nicht um Hilfe bitten.
Überlegung: „Des Menschen Stolz wird zuweilen gerade durch Sünden gegen die Keuschheit gebrochen. Wer den versteckten Stolz nicht sehen will, den bringt oft genug der Unzucht Laster zur Einsicht und Scham.“ (hl. Antonius v. Padua) – Spiele ich hochmütig mit verschiedenen Versuchungen, indem ich mich in gefährliche Situationen begebe, obwohl ich weiß, dass ich dort schon oft zu Fall gekommen bin? – Im Bewusstsein meiner Schwäche, bitte ich in kleinen Stoßgebeten Gott und die Gottesmutter Maria immer wieder darum, mich vor der Sünde und allem Bösen zu bewahren?
Gebet: O Maria, Dir vertraue ich mich an. Führe mich zu Jesus und bewahre mich vor jeder Sünde, Verwirrung und jeglicher Gefahr! Amen.
– Mittel gegen schwere Versuchungen – 1 Kor 10,13
„Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet.“
Katechese: Gott respektiert unseren freien Willen und wartet auf unsere freie Entscheidung. Wenn wir uns für das Gute entschieden haben, kommt Er selbst uns zu Hilfe. Bei manchen Versuchungen ist es ratsam, nicht direkt gegen sie anzukämpfen, sondern sich mit guten Beschäftigungen abzulenken. Das gilt besonders bei Versuchungen gegen die Keuschheit. Ein Hilfsmittel ist auch, Versuchungen einem erfahrenen Beichtvater mitzuteilen und um seinen Rat zu bitten.
Überlegung: „Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“ (hl. Vinzenz von Paul) – „Sobald du die Versuchung fühlst, mache es wie die kleinen Kinder, die sofort zu Papa oder Mama laufen oder um Hilfe schreien, sobald sie einen Wolf oder Bären erblicken. So nimm auch du deine Zuflucht zu Gott; bitte Ihn, dass Er Sich deiner erbarme und dir helfe.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, stärke meinen schwachen Willen, damit ich immer dem Bösen absage und entschieden nach dem Guten verlange! Amen.
– Mittel gegen kleine Versuchungen – 1 Kor 10,13b
„Er (Gott) wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt.“
Katechese: Täglich plagen uns zahlreiche kleine Versuchungen ähnlich wie Mücken: Eitelkeit, Argwohn, Ärger, Eifersucht, Liebeleien, unanständige Gedanken etc. Wir leisten ihnen den wirksamsten Widerstand, wenn wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie können uns nämlich nicht schaden, wenn wir entschlossen sind, Gott zu dienen.
Überlegung: „Wende dein Herz dem gekreuzigten Heiland zu und küsse liebevoll Seine Hl. Fußwunden; das ist das beste Mittel, den Feind zu besiegen, bei großen wie bei kleinen Versuchungen. … Es ist dem bösen Feind so verhasst, dass er davon ablassen wird, uns zu versuchen, sobald er merkt, dass Versuchungen uns nur zur Gottesliebe aneifern.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, lass mich bei jeder Versuchung sofort mit Petrus sagen: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe!“ (Joh 21,17) Amen.
– Aufruf zur Wachsamkeit – Mt 26,41
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Katechese: Jesus wusste, dass der Teufel Seine Jünger zu sieben verlangte wie den Weizen (vgl. Lk 22,31), um sie zu erproben, ob sie wirklich zu Ihm halten. Deshalb ermahnte Er sie zu Gebet, ohne das kein Sieg gegen das Böse möglich ist, und zur Wachsamkeit. Den Wachsamen kann kein Dieb so leicht überraschen, denn er ist gut auf sein Kommen vorbereitet.
Überlegung: „Übe die entgegen gesetzten Tugenden in Friedenszeiten, also dann, wenn dich die Versuchungen nicht bedrängen, denen du ausgesetzt bist. … So wirst du dein Herz stark machen, dass es auftretenden Versuchungen standzuhalten vermag.“ (hl. Franz v. Sales) – Der hl. Franz von Sales, ein heftiger Choleriker, übte so sehr die Milde, dass er „Heiliger der Sanftmut“ genannt wird. – Welche Tugend (gute Gewohnheit) könnte ich einüben?
Gebet: „Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn beim Herrn ist die Huld und Erlösung in Fülle.“ (Ps 130,6-7) Amen.
– Der Lebenskranz für die Sieger – Jak 1,12
„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“
Katechese: Wer sich gehen lässt, wird lasterhaft und unglücklich. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und gegen die bösen Begierden ankämpft, findet schon jetzt den Frieden Gottes im Herzen und einst das Glück des Himmels. Wie froh sind die Heiligen, die ihre Lebenszeit auf Erden gut genützt haben.
Überlegung: „Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maß wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies: ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.“ (Jesus zur hl. Rosa v. Lima) – Durchkreuze ich gerne meine schlechten Wünsche und Begierden, um dadurch den Himmel zu gewinnen?
Gebet: Herr, hilf uns, der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, zu entfliehen, damit wir an der göttlichen Natur Anteil erhalten! (vgl. 2 Petr 1,4) Amen.
– Bewahre uns vor Versuchungen! – vgl. Mt 6,9.13
Unser VATER im Himmel … lass uns nicht in Versuchung geraten!
Katechese: Die Versuchung, Böses zu tun, kommt nie von Gott, sondern immer vom Satan, der uns von Gott trennen will. Wir bitten deshalb den Himmlischen VATER demütig um Seinen Beistand, um die verdeckten Schlingen der Versuchung zu entdecken und ihnen auszuweichen. Diese Hilfe Gottes ist für uns unbedingt notwendig, da wir sonst der Raffinesse des Satans nicht gewachsen und dem Bösen hilflos ausgeliefert wären.
Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: ‚Wer kann ihnen entgehen?‘ Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: ‚Die Demut‘.“ (hl. Abt Antonius) – Ist mir bewusst, dass das demütige Gebet mir die Kraft schenkt, den Versuchungen zum Bösen zu widerstehen? – Bitte ich demütig den Hl. Geist um die Gabe der Unterscheidung von Gut und Böse, sowie um die Gabe der Tapferkeit und Stärke, um das Gute auch zu verwirklichen?
Gebet: „Atme in mir, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, Du Hl. Geist, dass ich Heiliges hüte. Hüte mich, Du Hl. Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere!“ (hl. Antonius v. Padua) Amen.
– Gott versucht nicht, aber prüft – Jak 1,13
„Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.“
Katechese: Eines steht fest: Gott führt niemanden in Versuchung und kann auch nicht in Versuchung kommen, Böses zu tun, denn Er will nicht unser Verderben. Er prüft jedoch den Menschen, denn die Prüfung ist notwendig zum „Wachstum des inneren Menschen“ (KKK 2847).
Überlegung: „Gott will das Gute nicht aufzwingen, er will freie Wesen … Auch die Versuchung hat ihr Gutes. Niemand außer Gott weiß, was unsere Seele von Gott erhalten hat, nicht einmal wir. Aber die Versuchung bringt es an den Tag, um uns zu lehren, uns selbst zu erkennen und so unser Elend zu entdecken; und um uns zu verpflichten, für all das Gute zu danken, das die Versuchung uns aufgedeckt hat.“ (Origenes – KKK 2847)
Gebet: Mein Gott, Du prüfst die Herzen und hast Gefallen an Aufrichtigkeit. Mit aufrichtigem Herzen habe ich Dir alles gegeben. (vgl. 1 Chr 29,17) Amen.
– 1. Quelle der Versuchung: die Begierden – Jak 1,14
„Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.“
Katechese: Jeder Mensch wird von seiner Begierde in Versuchung geführt. Der hl. Johannes nennt diese Antriebskräfte der „Weltkinder“ beim Namen: Die Begierde des Fleisches (Sinneslust), die Begierde der Augen (Verführung durch äußeren Schein) und das Prahlen mit dem Besitz (Hochmut, der aus dem Besitz der irdischen Güter stammt). Die Kinder Gottes sollen ihnen nicht nachgeben, weil diese Begierden sehr vergänglich sind und uns von der Liebe zum VATER trennen (vgl. 1 Joh 2,16).
Überlegung: „Spät habe ich dich geliebt, du Schönheit … Siehe, Du warst in meinem Innern, und ich war draußen und suchte Dich dort. Ich stürzte mich, hässlich wie ich war, auf diese schönen Dinge, die Du geschaffen hast. Du warst bei mir, aber ich nicht bei Dir. Die Dinge hielten mich fern von Dir. … Du riefst, Du schriest, und da durchbrachst Du meine Taubheit. Du strahltest auf, Du leuchtetest und vertriebst meine Blindheit.“ (hl. Augustinus) – Bitte ich Jesus um Kraft, das Himmlische mehr zu lieben als das Irdische?
Gebet: Jesus, ohne Dich bin ich immer wieder versucht, dem Bösen zu folgen. Rühre mich an mit Deiner Kraft und hilf mir, das Böse zu besiegen! Amen.
– 2. Quelle der Versuchung: der Satan – Gen 3,1
„Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“
Katechese: Es liegt vor allem im Interesse des Satans, der auch „der große Drache, die alte Schlange“ (vgl. Offb 12,9) heißt, die ganze Welt zu verführen und von der Liebe Gottes zu trennen. Gott hat für den Menschen die Herrlichkeit des Himmels vorbereitet. Da der Teufel den Menschen dieses Glück nicht gönnt, versucht er auf verschiedenste Weise uns vom Weg, den Jesus uns gezeigt hat, abzubringen und zu Fall zu bringen.
Überlegung: Mit der Frage „Hat Gott wirklich gesagt…?“ sät der Böse Zweifel, um uns in die Irre zu führen. – Bringe ich all meine Glaubenszweifel zu Jesus und bitte ihn: „Herr, stärke meinen Glauben!“ (vgl. Lk 17,5)? – Bitte ich Gott um die Kraft, den schlechten Gedanken des Bösen abzusagen?
Gebet: Herr, wie bei einem Radio strömen pausenlos verschiedene Impulse auf mich ein. Lass mich wachsam sein und nur das Gute wählen! Amen.
– 3. Quelle der Versuchung: die Welt – Joh 16,33
„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: ich habe die Welt besiegt.“
Katechese: Jesus meint mit diesen Worten nicht die Welt als Schöpfung, sondern die Welt, in der gottwidrige Kräfte wirken, also Satan als „Fürst dieser Welt“ und gottferne Menschen. Diese Welt ist gottfeindlich und gegen die Wahrheit eingestellt. Ihre Sündhaftigkeit zeigt sich besonders in ihrem Unglauben Jesus gegenüber. Jesus ist gekommen, um uns aus dieser verdorbenen Welt zu befreien.
Überlegung: Während der Verhaftung Jesu wurde Petrus von einer Magd angesprochen, ob er zu Jesus gehöre. Doch aus Feigheit verneinte er (vgl. Mk 14,70). – Habe ich den Mut, auch in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, im Gasthaus mich zu Jesus zu bekennen? – Lehne ich gottwidrige Witze, Bräuche und Gesetze der Gesellschaft ab oder mach ich feige mit?
Gebet: Jesus hilf mir, mich nicht dieser Welt anzugleichen, sondern mein Denken zu erneuern, damit ich prüfen und erkennen kann, was Dir gefällt, was gut und vollkommen ist! (vgl. Röm 12,2) Amen.
– Ist Versuchung Sünde? – Gen 39,12
„Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte: Schlaf mit mir! Er ließ sein Gewand in ihrer Hand und lief hinaus.“
Katechese: Der ägyptische Josef widerstand mannhaft der Versuchung zum Ehebruch von Seiten der Frau des Potifar. Die Versuchung in sich ist noch keine Sünde. Sollte eine Versuchung zum Bösen auch das ganze Leben andauern, so missfallen wir Gott keineswegs, solange sie uns nicht gefällt und wir ihr nicht zustimmen, sondern verdienen Sein Lob.
Überlegung: „Jesus fragte die hl. Katharina nach ihrer Versuchung: ‚Sag mir, verursachten diese schmutzigen Gedanken Freude oder Traurigkeit, Bitterkeit oder Lust?‘ Sie antwortete: ‚Äußerste Bitterkeit und Traurigkeit‘, darauf Jesus: ‚Wer anders senkte diese Bitterkeit und Traurigkeit dir ins Herz als Ich, der verborgen inmitten deiner Seele weilte? Glaube Mir: Wäre Ich nicht dagewesen, dann hätten diese Gedanken … dich gewiss überwunden … und hätten deine Seele gemordet. Weil Ich aber in dir wohnte, legte Ich diese Ablehnung … in dein Herz, so dass es die Versuchung abwies, wo es nur konnte.‘“
Gebet: Jesus, demütig bitte ich Dich: Pass auf mich auf und stärke mich in jeder Versuchung, damit ich mich nicht von Deiner Liebe trenne! Amen.
– Selbstverschuldete Versuchung – 1 Kor 10,12
„Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.“
Katechese: Die Versuchung kann zuweilen selbst Sünde sein, wenn wir sie verursacht haben. Das kann auftreten, wenn wir uns leichtsinnig gefährlichen Gelegenheiten aussetzen oder auch, wenn wir uns zu sehr auf unsere eigenen Kräfte verlassen und Gott nicht um Hilfe bitten.
Überlegung: „Des Menschen Stolz wird zuweilen gerade durch Sünden gegen die Keuschheit gebrochen. Wer den versteckten Stolz nicht sehen will, den bringt oft genug der Unzucht Laster zur Einsicht und Scham.“ (hl. Antonius v. Padua) – Spiele ich hochmütig mit verschiedenen Versuchungen, indem ich mich in gefährliche Situationen begebe, obwohl ich weiß, dass ich dort schon oft zu Fall gekommen bin? – Im Bewusstsein meiner Schwäche, bitte ich in kleinen Stoßgebeten Gott und die Gottesmutter Maria immer wieder darum, mich vor der Sünde und allem Bösen zu bewahren?
Gebet: O Maria, Dir vertraue ich mich an. Führe mich zu Jesus und bewahre mich vor jeder Sünde, Verwirrung und jeglicher Gefahr! Amen.
– Mittel gegen schwere Versuchungen – 1 Kor 10,13
„Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet.“
Katechese: Gott respektiert unseren freien Willen und wartet auf unsere freie Entscheidung. Wenn wir uns für das Gute entschieden haben, kommt Er selbst uns zu Hilfe. Bei manchen Versuchungen ist es ratsam, nicht direkt gegen sie anzukämpfen, sondern sich mit guten Beschäftigungen abzulenken. Das gilt besonders bei Versuchungen gegen die Keuschheit. Ein Hilfsmittel ist auch, Versuchungen einem erfahrenen Beichtvater mitzuteilen und um seinen Rat zu bitten.
Überlegung: „Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“ (hl. Vinzenz von Paul) – „Sobald du die Versuchung fühlst, mache es wie die kleinen Kinder, die sofort zu Papa oder Mama laufen oder um Hilfe schreien, sobald sie einen Wolf oder Bären erblicken. So nimm auch du deine Zuflucht zu Gott; bitte Ihn, dass Er Sich deiner erbarme und dir helfe.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, stärke meinen schwachen Willen, damit ich immer dem Bösen absage und entschieden nach dem Guten verlange! Amen.
– Mittel gegen kleine Versuchungen – 1 Kor 10,13b
„Er (Gott) wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so dass ihr sie bestehen könnt.“
Katechese: Täglich plagen uns zahlreiche kleine Versuchungen ähnlich wie Mücken: Eitelkeit, Argwohn, Ärger, Eifersucht, Liebeleien, unanständige Gedanken etc. Wir leisten ihnen den wirksamsten Widerstand, wenn wir uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie können uns nämlich nicht schaden, wenn wir entschlossen sind, Gott zu dienen.
Überlegung: „Wende dein Herz dem gekreuzigten Heiland zu und küsse liebevoll Seine Hl. Fußwunden; das ist das beste Mittel, den Feind zu besiegen, bei großen wie bei kleinen Versuchungen. … Es ist dem bösen Feind so verhasst, dass er davon ablassen wird, uns zu versuchen, sobald er merkt, dass Versuchungen uns nur zur Gottesliebe aneifern.“ (hl. Franz v. Sales)
Gebet: Herr, lass mich bei jeder Versuchung sofort mit Petrus sagen: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe!“ (Joh 21,17) Amen.
– Aufruf zur Wachsamkeit – Mt 26,41
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Katechese: Jesus wusste, dass der Teufel Seine Jünger zu sieben verlangte wie den Weizen (vgl. Lk 22,31), um sie zu erproben, ob sie wirklich zu Ihm halten. Deshalb ermahnte Er sie zu Gebet, ohne das kein Sieg gegen das Böse möglich ist, und zur Wachsamkeit. Den Wachsamen kann kein Dieb so leicht überraschen, denn er ist gut auf sein Kommen vorbereitet.
Überlegung: „Übe die entgegen gesetzten Tugenden in Friedenszeiten, also dann, wenn dich die Versuchungen nicht bedrängen, denen du ausgesetzt bist. … So wirst du dein Herz stark machen, dass es auftretenden Versuchungen standzuhalten vermag.“ (hl. Franz v. Sales) – Der hl. Franz von Sales, ein heftiger Choleriker, übte so sehr die Milde, dass er „Heiliger der Sanftmut“ genannt wird. – Welche Tugend (gute Gewohnheit) könnte ich einüben?
Gebet: „Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn beim Herrn ist die Huld und Erlösung in Fülle.“ (Ps 130,6-7) Amen.
– Der Lebenskranz für die Sieger – Jak 1,12
„Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.“
Katechese: Wer sich gehen lässt, wird lasterhaft und unglücklich. Wer aber die Mühe auf sich nimmt und gegen die bösen Begierden ankämpft, findet schon jetzt den Frieden Gottes im Herzen und einst das Glück des Himmels. Wie froh sind die Heiligen, die ihre Lebenszeit auf Erden gut genützt haben.
Überlegung: „Alle sollen wissen, dass auf die Anfechtung die Gnade folgt; sie sollen einsehen, dass die Größe der Gnadengaben in dem gleichen Maß wächst, wie die Mühsale zunehmen; sie sollen erkennen, dass wir ohne die Last der Bedrängnis nicht zum Gipfel der Gnade gelangen können. Die Menschen sollen sich vor Irrtum und Selbsttäuschung hüten. Das ist die einzige Leiter zum Paradies: ohne Kreuz findet niemand den Aufstieg zum Himmel.“ (Jesus zur hl. Rosa v. Lima) – Durchkreuze ich gerne meine schlechten Wünsche und Begierden, um dadurch den Himmel zu gewinnen?
Gebet: Herr, hilf uns, der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, zu entfliehen, damit wir an der göttlichen Natur Anteil erhalten! (vgl. 2 Petr 1,4) Amen.