Gott wurde Mensch um uns zu erlösen;
Gott wird selbst zum Eucharistischen Brot,
um uns zu stärken
auf dem Pilgerweg in den Himmel.
– Bitte um das Himmelsbrot – vgl. Mt 6,11
Unser überwesentliches Brot gib uns heute!
Katechese: In dieser VATER-Unser-Bitte lehrt uns Jesus eigentlich, um das geistige Brot zu bitten. Dieses Wort (grch. epiousion) kommt in der Bibel nur einmal vor und bezeichnet unmittelbar das Brot des Lebens, den Leib Christi, die Arznei für die Unsterblichkeit der Seele.
Überlegung: Eucharistische Wunder bestätigen die Gegenwart Jesu in der Hl. Hostie, wie zum Beispiel das Wunder von Lanciano, wo die hl. Hostie sich verwandelt hat. Die Hälfte der hl. Hostie blieb unverändert, die andere Hälfte verwandelte sich in Fleischfasern. Wissenschaftler stellten fest, dass es Fasern aus einem menschlichen Herzen sind. Jesus macht sich also selbst zum Brot, das uns stärkt auf dem Weg zu Gott. – Nehme ich in Demut und Glauben diese Wahrheit an und bitte täglich um das Himmelsbrot? – Danke ich Jesus für Seine Liebe zu mir?
Gebet: Gottheit tief verborgen, betend nah ich Dir. Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier. Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich Dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin. (GL 546)
– Ströme Lebendigen Wassers – Joh 7,37-38
„Wer Durst hat, komme zu Mir, und es trinke, wer an Mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus Seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen.“
Katechese: In der Begegnung mit der Samariterin beim Jakobsbrunnen vergleicht sich Jesus mit einer Quelle lebendigen Wassers. Die Frau, die in ihrer Schwäche fünf Männer hatte, durfte von Jesus die Kraft zur Umkehr erfahren. Nur in Jesus schöpfen wir die Kraft, treu nach der Ordnung der Liebe Gottes zu leben.
Überlegung: Ein Katholik ist dazu verpflichtet, wenigstens am Sonntag die Einladung zur Sonntagsmesse anzunehmen, um sich von der Liebe Jesu beschenken zu lassen. – Folge ich gerne der Einladung Jesu? – Wenn ich nicht in die Kirche gehen kann, bitte ich Jesus demütig, auf geistige Weise kommunizieren zu dürfen, damit er mich im Guten stärkt? – Nehme ich mir Zeit, um Jesus in der Hl. Hostie anzubeten?
Gebet: Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach Dir. (Ps 42,2) Komm und stärke meine Seele! Amen.
– Jesus ist selbst das Brot – Joh 6,35
„Ich bin das Brot des Lebens; wer zu Mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an Mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“
Katechese: In Seiner großen eucharistischen Rede kündigte Jesus den Juden das tiefe Geheimnis an, dass Er als Gottmensch selbst Brot werden will. Wer zu Jesus in der Gestalt des Brotes, der Hl. Hostie kommt und Ihn gläubig empfängt, wird in den Tugenden gestärkt.
Überlegung: Kenne ich die 15 glücklichsten Minuten des Tages? So wird die Zeit nach der Hl. Kommunion genannt, in der Jesus im Menschen gegenwärtig ist, bis sich die Hl. Hostie im Körper aufgelöst hat. – Nütze ich diese kostbare Zeit, um Jesus zu danken und Ihn um Kraft zu bitten, in all meinen Sorgen, Nöten und Anliegen? Schöpfe ich von Ihm viele Gnaden mit dem Gefäß des Glaubens und Vertrauens?
Gebet: Augen, Mund und Hände täuschen sich in Dir, doch des Wortes Botschaft offenbart Dich mir. Was Gott Sohn gesprochen, nehm’ ich glaubend an; Er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann. (GL 546)
– Der Leib Christi – Lk 22,19
„Er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist Mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu Meinem Gedächtnis!“
Katechese: Am Abend vor Seinem Leiden und Sterben am Kreuz nahm Jesus Sein Erlösungsopfer bereits voraus und setzte es zugleich gegenwärtig für alle kommenden Zeiten. Den Auftrag dazu erteilte er mit diesen Worten Seinen Jüngern und somit allen Priestern.
Überlegung: Durch die schwere Sünde war die Menschheit von Gott getrennt und der Satan, ihr Verführer, hatte Anrecht auf sie. Doch Jesus nimmt ihre Schuld auf sich und bietet allen die Erlösung an. – Nehme ich die Erlösung Jesu dankbar an? – Empfange ich Jesus, das Brot des Lebens, um in Ihm ein neues Leben der Liebe zu leben? – Bete ich um gute Priester, die uns das Erlösungsopfer gegenwärtig setzen?
Gebet: Einst am Kreuz verhüllte sich der Gottheit Glanz, hier ist auch verborgen Deine Menschheit ganz. Beide sieht mein Glaube in dem Brote hier; wie der Schächer ruf ich, Herr, um Gnad zu Dir. (GL 546)
– Das Blut Christi – Lk 22,20
„Ebenso nahm Jesus nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in Meinem Blut, das für euch vergossen wird.“
Katechese: Die Trennung von Leib und Blut vollzog sich im Sterben Jesu, wo er den letzten Blutstropfen am Kreuz vergossen hat. Das Blut war im Alten Testament der Sitz des Lebens. So gibt Jesus Sein Leben hin, damit wir, die wir geistig tot waren, in Ihm das neue Leben erhalten.
Überlegung: Die Zeichen des Leidens Jesu werden zum Siegeszeichen. Der Satan ist besiegt! – Nehme ich am Sieg Jesu teil, indem ich dem Bösen absage und mit Glauben Jesus als meinen Herrn annehme? – Bitte ich Jesus, dass Er mich mit Seinem Kostbaren Blut von allen Sünden rein waschen, im Guten stärken, von Verletzungen heilen und vor dem Bösen und der Sünde beschützen möge?
Gebet: Gleich dem Pelikane starbst Du, Jesu mein; wasch in Deinem Blute mich von Sünden rein. Schon ein kleiner Tropfen sühnet alle Schuld, bringt der ganzen Erde Gottes Heil und Huld. (GL 546)
– Erneuerung des Kreuzesopfers – 1 Kor 11,26
„Sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“
Katechese: Der hl. Paulus schreibt, dass die Ältesten (= Priester) den Auftrag Jesu ernst nahmen und sich am ersten Tag der Woche (= Sonntag) versammelten, um gemeinsam das Brot zu brechen (= die Feier der hl. Messe) und den Leib Christi zu empfangen.
Überlegung: Der hl. Pater Pio wurde gefragt, wie man die hl. Messe feiern soll. Er antwortete: „Wie die Hl. Jungfrau und die frommen Frauen, mit Liebe und Mitleid, wie der hl. Johannes dem Eucharistieopfer und dem blutigen Kreuzesopfer beiwohnte.“ – Bin ich mir bewusst, dass ich bei der hl. Messe beim Kreuz Jesu stehe und das Wandlungsglöcklein Seinen Tod anzeigt? – Weiß ich, dass ich in der Hl. Kommunion die Auferstehung Jesu erlebe und dabei allen Segen des Himmels empfangen kann, wenn ich Ihn mit Glauben darum bitte?
Gebet: Deinen Tod, o Herr, verkündigen wir und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit. Amen.
– Ohne Jesus kein Leben – Joh 6,53
„Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und Sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“
Katechese: Jesus verglich sich mit einem Weinstock, an dem wir die Rebzweige sind. Abgetrennte Rebzweige jedoch verdorren. Genauso verdorren wir und können keine Früchte der Liebe bringen, wenn wir von Jesus getrennt sind und Seine Nähe nicht suchen.
Überlegung: „Eine im Leben mitgefeierte hl. Messe wird dir mehr nützen, als viele nach deinem Tod für dich gefeierte hl. Messen.“ (Joh. Chrysostomus) – Kenne ich als Katholik die „Pflicht“ wenigstens einmal im Jahr die Hl. Kommunion zu empfangen und zwar in der Osterzeit? – Bin ich mir bewusst, dass meine Seele ohne Jesus tot ist und meine Werke vor Gott keinen großen Wert besitzen? – Bete ich um eine gute Sterbestunde, versehen mit den hl. Sakramenten der Kirche?
Gebet: Denkmal, das uns mahnet an des Herren Tod! Du gibst uns das Leben, o lebendig Brot. Werde gnädig Nahrung meinem Geiste Du, dass er Deine Wonnen koste immerzu. (GL 546)
– Jesus stärkt die Liebe in uns – Joh 6,56
„Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir, und ich bleibe in ihm.“
Katechese: „Damit das christliche Leben wächst, muss es durch die eucharistische Kommunion bis zur Todesstunde genährt werden. Wie die leibliche Nahrung dazu dient, die verbrauchten Kräfte wiederherzustellen, so stärkt die Eucharistie die Liebe, die im täglichen Leben zu erlahmen droht.“ (KKK 2835)
Überlegung: Eine Bekannte hatte Knochenkrebs und litt unsagbare Schmerzen. Ihr Mann probierte alles Mögliche aus, was ihr Kraft und Linderung verschaffen könnte. Das Einzige, was ihr sichtlich half, war der Empfang Jesu in der Hl. Hostie. – Bitte ich Jesus in der Hl. Kommunion um die Liebe: Um Geduld, Vergebungsbereitschaft, Selbstbeherrschung, Reinheit usw.? – Rufe ich einen Priester zu den Kranken, um sie mit der liebenden Gegenwart Jesu zu trösten und zu stärken?
Gebet: Denk Du in mir o Jesus, dann denk ich licht und klar; sprich Du aus mir o Jesus, dann sprech’ ich mild und wahr. Amen.
– Kraft zur Einheit – 1 Kor 10,17
„Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.“
Katechese: Die Eucharistie ist das Sakrament der Einheit. Sie bildet die Kirche. Jesus kommt in der Hl. Kommunion zu den Menschen, um sie zu Seinem geheimnisvollen Leib zu formen. Er ist das Haupt, wir alle sollen die Glieder sein, die sich gegenseitig ergänzen und helfen.
Überlegung: Wir sollen nicht im Streit vor Jesus treten. Jesus fordert uns auf, uns zuerst mit dem Mitmenschen zu versöhnen, bevor wir Ihn in der Hl. Kommunion empfangen. – Habe ich mein Möglichstes getan, um Frieden zu stiften? – Bitte ich Jesus um die Kraft, von ganzem Herzen vergeben zu können und mich über das Glück der Anderen zu freuen? – Bete ich um die Einheit der zerrissenen Christenheit?
Gebet: Jesus, den verborgen, jetzt mein Auge sieht, stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht: Lass die Schleier fallen einst in Deinem Licht, dass ich selig schaue, Herr, dein Angesicht. (GL 546)
– Unwürdigkeit – 1 Kor 11,27
„Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn.“
Katechese: Unwürdigkeit ist kein Gefühl. Unwürdig sind wir alle, diesen hohen Gast – Gott selbst – in der Hl. Kommunion zu empfangen. Würdig macht uns Jesus selbst, wenn wir in der hl. Beichte reuevoll unsere Sünden bekennen. Wer nicht im Zustand der schweren Sünde ist, darf Jesus empfangen, um von Ihm allen Segen des Himmels zu erhalten.
Überlegung: „Kommt zur Kommunion, meine Brüder, kommt zu Jesus. Kommt, um von Ihm zu leben, damit ihr mit Ihm leben könnt. … Es stimmt, dass ihr dessen nicht würdig seid, aber ihr habt es nötig!“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Bereite ich mich mit einstündiger Nüchternheit auf den Empfang Jesu in der Hl. Kommunion vor? – Bereue ich zuvor all meine Lieblosigkeit, Unbarmherzigkeit und Übertretung der Ordnung Gottes?
Gebet: Herr, der Empfang Deines Leibes und Blutes gereiche mir nicht zum Gericht und Verdammnis, sondern zum Segen und Heil. Amen.