Es reicht nicht, die Sünden nur zu bereuen,
sondern nach Möglichkeit soll man sie wiedergutmachen
und Buße tun für das angerichtete Übel.
– Umkehr zu Jesus – Apg 3,19
„Kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden.“
Katechese: Oftmals riefen die Propheten die Menschen zur Umkehr und Buße auf. Ein Bußprediger war Jonas, der Ninive den Untergang predigen musste. Doch die Bewohner von Ninive hörten auf seine Mahnung und kehrten um von ihren bösen Taten. Später rief Petrus die Juden, die Jesus gekreuzigt hatten, zur Buße auf. Viele nahmen Jesus als Erlöser an; ihre Bußwerke bestanden aus Gebet, Fasten und Werken der Nächstenliebe.
Überlegung: „Oh, wie liebe ich diese kleinen Opfer, die von niemandem gesehen werden, wie zum Beispiel eine Viertelstunde eher aufstehen, oder sogar in der Nacht für einen kurzen Augenblick das Bett verlassen, um zu beten. … Man kann auch manchen Leckerbissen bei Mahlzeiten entbehren oder auf dem Weg durch die Stadt darauf verzichten, seinen Blick auf alles attraktiv Schöne zu richten. Lasst uns stattdessen unseren Herrn betrachten, wie Er vor uns Sein Kreuz trägt, die hl. Jungfrau, die uns anblickt, und unseren Schutzengel, der uns begleitet.“ (hl. Pfarrer v. Ars)
Gebet: O Herr, wir haben wirklich viel gesündigt und es fällt uns schwer, alles Böse wieder gutzumachen. Schenk uns wahre Bußgesinnung! Amen.
– Die Buße der Dankbarkeit – Gal 6,14
„Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“
Katechese: Jesus Christus hat all unsere Sünden ans Holz des Kreuzes getragen und damit fast unsere ganze Buße übernommen. Unser Anteil ist der dankbare Glaube an Ihn, unseren Erlöser und Heiland. Mit ergriffener Dankbarkeit dürfen wir immer wieder auf Seine Erlösungstat schauen und Ihm zuliebe der Welt der Gottlosigkeit absagen.
Überlegung: „Eine Stunde lang Meine schmerzlichen Leiden zu betrachten ist größerer Verdienst, als sich ein Jahr lang bis aufs Blut zu geißeln.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Könnte ich als Bußwerk dankbar die Leiden Jesu betrachten, indem ich den schmerzhaften Rosenkranz bete, den Kreuzweg gehe oder ergriffen auf das Kreuz Jesu schaue? – Meide ich die gottlosen Umtriebe dieser Welt, um Jesus nicht erneut zu kreuzigen?
Gebet: O Jesus, all Dein Kreuz und Pein lass an mir doch nicht vergebens gewesen sein. Schenke mir Reue und Umkehr! Amen.
– Die Buße des Kreuztragens – Mt 16,24
„Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“
Katechese: Jesus verlangt von Seinen Jüngern, dass sie das Kreuz tragen, so wie Er es getragen hat. Als Christen „kreuzigen“ wir also unseren Egoismus, indem wir sogar unsere Feinde lieben. Das Kreuz sollen wir uns jedoch nicht selbst suchen, sondern einfach das, was im Alltag auf uns zukommt, aus Liebe zu Jesus annehmen, auch alle Demütigungen, Kränkungen und Leiden. Das ist die beste Buße für unsere Sünden!
Überlegung: „Alle haben ihr Kreuz; alle bitten darum, es möge ihnen abgenommen werden. Doch wenn sie wüssten, wie kostbar es ist, würden sie nach dem Kreuz verlangen.“ (hl. P. Pio) – „Wenn du die alltäglichen Widerwärtigkeiten annimmst und bejahst, das ist Mir das Liebste!“ (Jesus zur hl. Gertrud v. Helfta) – Vereine ich meine täglichen Leiden mit den Leiden Jesu und opfere sie Ihm auf als Buße für meine zahlreichen Sünden?
Gebet: Jesus, am Kreuz erhöht, wolltest Du alle an Dich ziehen. Lass uns Dir freudig nachfolgen und die Leiden geduldig mit Dir tragen! Amen.
– Die Buße der Wiedergutmachung – Lk 19,8
„Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.“
Katechese: Jesus bewegte den Zöllner Zachäus, der durch Betrug reich geworden war, zur Umkehr und Buße. Sie bestand darin, seinen Reichtum mit den Armen zu teilen und den Betrogenen das gestohlene Gut zurückzugeben. Bei Diebstahl besteht die Pflicht der Rückerstattung.
Überlegung: Einer Frau, die jemanden verleumdet hat, trug der hl. Philipp Neri als Buße auf, die Federn eines Huhnes in der Stadt zu zerstreuen. Danach sollte sie diese wieder einsammeln. Dabei merkte sie, dass dies nicht mehr möglich war. – Ist mir bewusst, dass ich mit allen Bußwerken den angerichteten Schaden nicht vollständig wiedergutmachen kann? – Bitte ich Jesus, den Menschen zu helfen, denen ich geschadet habe?
Gebet: Herr, die Liebe deckt viele Sünden zu. Zeige mir Möglichkeiten gutzumachen, was ich Schlechtes getan habe! Amen.
– Das Geschenk des Ablasses – 1 Joh 2,2
„Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.“
Katechese: Mit all unseren Bußwerken können wir den angerichteten Schaden oft nicht wiedergutmachen. Denn sogar unser Gebet und Fasten ist durchdrungen von unserer Unvollkommenheit. Es gibt aber in der Kirche viele Heilige, angefangen mit Jesus, die in ihrem heiligen Leben sehr viel Buße getan haben. Es ist wie ein Schatz, welcher der Kirche anvertraut ist. Aus diesem Schatz kann jeder den Nachlass seiner Sündenstrafen schöpfen durch das Geschenk des Ablasses.
Überlegung: „Die Menschen gehen achtlos über die Ablässe hinweg.“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Weiß ich, dass ich täglich einen vollkommenen Ablass gewinnen kann, wenn ich 30 Minuten die Hl. Schrift lese, Anbetung halte, den Rosenkranz betrachte oder den Kreuzweg gehe? – Vermittle ich den Sterbenden den päpstlichen Segen, den jeder Priester spenden kann?
Gebet: Herr, wir danken Dir für das aufopfernde Leben Deiner Heiligen. Lass die Frucht ihrer Gebete und Opfer auch uns zugute kommen! Amen.