Word of God Calender (in German)

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– 9. Gebot – Dtn 5,21

     9. Gebot      Dtn 5,21

„Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen.“

Katechese: Der Ehebruch beginnt bereits im Herzen des Menschen, wenn dieser der unreinen Begierde nachgibt und lüstern auf das andere Geschlecht schaut (vgl. Mt 5,28). So führte der lüsterne Blick auf die schöne Batseba den König David nicht nur zum Ehebruch, sondern auch zur Lüge und zum Mord an ihrem Ehemann Urija.

Überlegung: „Einen Bund schloss ich mit meinen Augen, nie eine Jung­frau lüstern anzusehen!“ (Hi 31,1) – Ist es mir bewusst, dass ich durch meine schlechte Begierde den anderen zum Objekt herabwürdige?
– Weiß ich, dass ich, um keusch zu bleiben, meine Sinne beherrschen und alles meiden muss, was mich in Gefahr bringen könnte, wie z.B. gefährliche Freundschaften und Partys, schlechte Bilder, Internetseiten, Kinofilme, Zeitschriften, Liebeleien, Trägheit und Trunk­sucht? – Kleide ich mich anständig, um nicht mitschuldig zu werden an Sünden, zu denen andere dadurch verleitet werden?

Gebet: O Maria, allein gelingt es mir nicht, in der Reinheit zu verharren. Bewahre Du mich vor jeglicher Sünde der Unreinheit. Amen.

– 10. Gebot – Dtn 5,21

     10. Gebot      Dtn 5,21

„Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, nicht sein Feld, seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel, nichts, was deinem Nächsten gehört.“

Katechese: Das 10. Gebot lehrt uns, sich über das Glück und Wohlergehen des Mitmenschen zu freuen, auch wenn es ihm besser geht als einem selbst. Es warnt uns vor Gefühlen des Neids und der Eifersucht, was zu Streit, Hass, Feindschaften, Raub und Mord führen kann. Auf der anderen Seite mahnt es uns, sich vor Schadenfreude über das Unglück des anderen zu hüten.

Überlegung: Die Söhne Jakobs beneideten Josef, weil er von seinem Vater mehr geliebt wurde als sie. Das führte dazu, dass sie ihn zuerst töten wollten, ihn dann aber als Sklaven nach Ägypten verkauften. – Gönne ich meinem Nachbarn das bessere Haus, Auto, Kleid usw.? – Freue ich mich mit den anderen Menschen, die mehr Talente und Begabungen haben als ich? – Tröste ich Menschen, denen das Schicksal übel mitgespielt hat und bete für sie?

Gebet: Jesus, Du hast trotz Deiner Leiden auf dem Kreuzweg sogar die weinenden Frauen getröstet. Lehre mich zu lieben! Amen.

– Demut vor Gott – Mt 5,3

     Demut vor Gott      Mt 5,3

„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“

Katechese: In den Seligpreisungen lehrt uns Jesus die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Als erste Stufe der Gottesliebe können wir die Armut im Geiste bezeichnen. Der Mensch erkennt sein Nichts, seine Hilflosigkeit, Schwäche, Kleinheit, Sündhaftigkeit und streckt voll Vertrauen seine Hände zu Gott aus wie ein Bettler. Die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, die der Mensch vor Gott bringt, zieht Seine allmächtige Hilfe auf ihn herab.

Überlegung: „Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ (hl. Abt Antonius) – Wende ich mich mit all meinen Problemen, Versuchungen und Plänen im vertrauensvollen Gebet an den Herrn? – Bitte ich den Herrn, dass er mich vor allem Bösen bewahren möge?

Gebet: Himmlischer Vater, von meiner Schwäche fürchte ich alles, von Deiner Allmacht aber erhoffe ich alles. Alles lege ich voll Vertrauen in Deine Hände. Amen.

– Trauer über die Sünde – Mt 5,4

     Trauer über die Sünde      Mt 5,4

Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“

Katechese: Es geht hier nicht um die weltliche Traurigkeit über den Verlust von Menschen und Dingen, oder wenn Wünsche und Pläne nicht erfüllt werden, sondern um eine tiefe Reue über die eigenen Sünden. Sie drückt sich aus im tiefen Schmerz der Seele, dass man Gott, die Unendliche Liebe, beleidigt hat. Sie wird begleitet vom Abscheu über die begangenen Sünden und dem festen Vorsatz, Gott nicht mehr zu beleidigen, auch nicht mit der kleinsten Sünde.

Überlegung:So viele Beichten sind ungültig wegen der fehlenden Reue“, klagte die hl. Teresa von Avila. – Bin ich mir bewusst, dass ich mit meinen Sünden Jesus geißle, mit Dornen kröne und kreuzige? – Bitte ich vor der Beichte um eine tiefe Reue über meine Sünden?

Gebet: Was Du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last; ich hab es verschuldet, was du getragen hast. Schau her hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat; gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad. (GL 178)

– Gottes Wille – Mt 5,6

     Gottes Wille      Mt 5,6

„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.“

Katechese: Nach der Reue besteht die Gottesliebe im Verlangen, nicht mehr den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des über alles geliebten Herrn. Die Menschen, die sich wirklich lieben, warten nicht erst auf einen Befehl. Sie lesen die Wünsche des Geliebten von seinen Augen ab. Jesus selbst sah immer auf den Himmlischen Vater und war von großem Verlangen erfüllt in allem Ihm zu gefallen.

Überlegung: Die modernen Medien stacheln die Sinne und somit unsere schlechten Begierden und Leidenschaften an. Die Folge davon ist eine Flut von Gewalt, Ausleben der Sexualität und des Egoismus. Die Betrachtung des Wortes Gottes zeigt uns die wahren Werte, nach denen wir streben sollten: Wahrheit, Demut, Liebe, Barmherzigkeit. – Wie viel Zeit verwende ich täglich, um meinen Sinnen zu huldigen durch seichte und schlechte Fernseh- oder Internetprogramme? – Ist mir bewusst, dass ich meine Zeit für Gott und die Erfüllung Seines Willens investieren sollte?

Gebet: Herr, schenke uns Hunger nach einem Wort von Dir (Am 8,11). Denn Dein Wort schenkt Glück und Herzensfreude (Jer 15,16). Amen.

– Reines Herz – Mt 5,8

     Reines Herz      Mt 5,8

„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“

Katechese: Die vierte Stufe der Gottesliebe besteht darin, den Willen Gottes nicht nur äußerlich zu erfüllen, sondern innerlich mit ganzem Herzen und allen Gedanken. Das Herz ist das Zentrum des Menschen, dem Ursprung allen Denkens, Wollens und Fühlens. Diese Mitte soll rein sein und mit Gott und Seinem Willen übereinstimmen.

Überlegung:Die Gelegenheit macht Diebe!“ sagt ein Sprichwort. Bevor etwas durch die äußere Tat verwirklicht wird, wird es im Herzen überlegt und angestrebt. Unrein macht, was gegen Gottes Gebot gerichtet ist. Rein ist das, was mit dem Willen Gottes übereinstimmt. – Kontrolliere und wache ich über meine Gedanken, damit ich nicht mit dem Bösen liebäugele? – Ist mir bewusst, dass das Lebendige Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert einst über die Regungen und Gedanken meines Herzens richten wird (vgl. Hebr 4,12)?

Gebet: Herr, mein Gott, erschaffe mir ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist, der Dich über alles liebt (vgl. Ps 51,12). Amen.

– Leiden für den Willen Gottes – Mt 5,10

     Leiden für den Willen Gottes      Mt 5,10

„Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.“

Katechese: Die fünfte Stufe der Gottesliebe besteht darin, nicht nur für Gott da zu sein, sondern auch bereit zu sein, für Seinen Willen zu leiden. Wer den Willen Gottes tut, darf nicht damit rechnen, dass er von allen Menschen dafür gelobt wird. Er muss sich einstellen auf Ablehnung, Spott, Verfolgung, Leiden, ja sogar auf den Martertod.

Überlegung: Der hl. Johannes der Täufer tadelte den König Herodes, weil er im Ehebruch mit Herodias lebte und wegen anderer Schand­taten, die er verübt hatte. So trat er mutig für den Willen Gottes ein, wurde dafür von Herodes gefangen genommen und enthauptet (vgl. Mt 14,3-12). – Bin ich bereit, Spott und Leid zu ertragen, weil ich für die Zehn Gebote Gottes eintrete? – Bezeuge ich mutig meine Glaubensüberzeugungen, auch wenn ich scheinbar alleine da stehe?

Gebet: Herr, gib mir Kraft, die Heiligen nachzuahmen, die mutig Deinen Willen gelebt, verkündet und auch dafür gelitten haben. Amen.

– Sanftmut – Mt 5,5

     Sanftmut      Mt 5,5

„Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.“

Katechese: In der ersten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, bei zwischenmenschlichen Spannungen und Konflikten die Emotionen wie Wut, Zorn, Neid, Überheblichkeit, Ablehnung usw. zu beherrschen und dem Nächsten mit Ruhe, Wohlwollen und Anerkennung zu begegnen. Sanftmut bedeutet nicht, alles teilnahmslos mit sich geschehen zu lassen, sondern sein Temperament zu zügeln und in der Hand zu haben.

Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten seiner Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Gehe ich mit allem Frust und Ärger sofort zu Jesus und erzähle Ihm alles, um von Ihm Kraft zu schöpfen? – Versuche ich, wie die kleine hl. Therese, Jesus im Nächsten zu sehen und ihn trotz seiner Schwächen in Liebe anzunehmen?

Gebet: Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig. Schenke mir die Gnade Dich auch im letzten meiner Brüder zu lieben. Amen.

– Barmherzigkeit – Mt 5,7

     Barmherzigkeit      Mt 5,7

„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“

Katechese: In der zweiten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, offene Augen und Mitleid für die Not des anderen zu haben, eigennützige Überlegungen zurückzustellen und wirksam zu helfen wie der barmherzige Samariter. Die barmherzige Liebe ist die wichtigste Anforderung, die Gott in Seiner Liebe uns stellt und nach deren Ausübung Er uns einst richten wird.

Überlegung: Eine Form der Barmherzigkeit, die von Jesus besonders betont wird, ist das Verzeihen. Der Mitmensch, der mir Unrecht getan hat und der bei mir in Schuld ist, hängt ab von meiner Vergebung. Ohne sie kann ein harmonisches Zusammenleben nicht wiederher­gestellt werden. – Segne und vergebe ich dem, der mich verletzt hat? – Bin ich täglich barmherzig in Worten, Taten und Gebeten?

Gebet: Jesus, bewahre mich vor der Unbarmherzigkeit eines Pharisäers und somit vor Kritiksucht, Lieblosigkeit und Trägheit. Amen.

– Frieden stiften – Mt 5,9

     Frieden stiften      Mt 5,9

„Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“

Katechese: Jesus Christus ist selbst der Friede. Er stiftete Frieden zwischen Gott und den Menschen. In der dritten Stufe der Nächstenliebe lädt uns Jesus ein, wie Er zum Friedenstifter zu werden. Der Friede ist eine Frucht der gelebten Sanftmut und Barmherzigkeit. So wird aus dem erbitterten Gegeneinander und dem kühlen Nebeneinander das lebendige Miteinander.

Überlegung: Jesus stiftete den Frieden am Kreuz durch Seine Leiden. So kostet auch uns das Friedenstiften oft Mühe und Leiden und verlangt von uns das Aufgeben jeglicher Rechthaberei. – Lass ich mich sofort entmutigen, wenn ich jemand die Versöhnung anbiete, dieser sie aber ausschlägt? – Überlege ich, wen ich selbst um Verzeihung bitten sollte? – Vergebe ich beim Friedensgruß in der Kirche allen, die mir weh getan und mich zutiefst verletzt haben?

Gebet: Herr, Du bist der Friedensfürst! Hilf uns, das Böse zu meiden, das Gute zu tun, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen. (Ps 34,15) Amen.