– Leiden für Jesus – Mt 5,11-12
„Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.“
Katechese: Jesus beschließt die Seligpreisungen mit der Freude und dem Jubel im Himmel all derer, die im Leben auf der Erde treu zu Ihm und Seinem Wort gestanden sind, sowohl in Freud als auch in Leid.
Überlegung: „Leiden oder Sterben für Christus!“ war der Leitsatz der großen hl. Teresa von Avila. Die ersten Jünger, die ausgepeitscht wurden, freuten sich darüber, dass sie gewürdigt worden waren für den Namen Jesu Schmach zu erleiden (vgl. Apg 5,41). – Ist mir bewusst, dass der größte Ausdruck der Liebe die Treue im Leid ist? – Weiß ich, dass Jesus sich vor Seinem Vater nur dann zu mir bekennen wird, wenn ich mich jetzt vor den Menschen zu Ihm bekenne und Ihn nicht verrate? (vgl. Mt 10,33)
Gebet: Herr, schenke mir den Mut der Veronika, die nicht auf den Spott der Menge achtete, sondern Dich auf dem Kreuzweg begleitete und Dir mit großer Liebe das Schweißtuch reichte. Amen.
– Gesinnung der Kinder Gottes – Mt 5,48
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer VATER ist.“
Katechese: Gott ist ohne jeglichen Fehler, ganz und gar gut. So will Jesus auch von den Kindern Gottes, dass sie durch und durch gut werden. Das geschieht, wenn sie die Gebote Gottes nicht halbherzig, rein äußerlich, sondern mit dem Herzen leben. Darum ergänzt Jesus die Gebote und führt uns in ihre wunderbare Tiefe.
Überlegung: „Ich habe niemanden getötet, nicht die Ehe gebrochen, nicht gestohlen!“ so hört man oft Menschen reden. – Folge ich der Einladung Jesu die Gebote innerlich zu leben: keinen Groll zu haben, nicht lüstern auf das andere Geschlecht zu schauen, wahrhaftig zu sein im Reden, sofort Frieden zu schließen, sich nicht zu rächen und sogar seinen Feinden Gutes zu tun und sie zu segnen?
Gebet: Herr, Deine Weisung ist vollkommen und erquickt den Menschen, der danach lebt. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (Ps 19,8) Amen.
– Gesinnung der rechten Erfüllung der Gebote – Mt 6,1
„Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“
Katechese: Das Grundproblem des Menschen ist sein Hochmut. Leicht vergisst er, dass Gott die Quelle allen Gutes ist und eignet sich den Ruhm an, der nur Gott gebührt. So wird selbst das Gute, das er tut – wie Fasten, Beten, Almosengeben – seiner Schönheit beraubt, weil das Ziel nicht mehr Gott ist, sondern die eigene Ruhmsucht. Durch die Sünde verliert das gute Werk auch seinen Ewigkeitswert.
Überlegung: Nach der ersten Umkehr von den schweren Sünden hin zu Gott beginnt die zweite Umkehr vom Stolz hin zu Gott. Es ist der Weg der Demut, der in der Wahrheit gründet, dass Gott der Geber alles Guten ist. – Versuche ich das Gute im Verborgenen zu tun, allein zur Ehre Gottes? – Wenn die Menschen meine guten Werke loben, gebe ich dann Gott die Ehre ab? – Sehe ich mich als unnützen Knecht, der nur seine Schuldigkeit getan hat?
Gebet: Herr, der Hochmut ist dir verhasst (Sir 10,7). Schenke mir ein demütiges Herz, das Dich immer lobt und preist. Amen.
– Loslösung vom Reichtum – Mt 6,19-21
„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel ... Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Katechese: Jesus erinnert uns an den eigentlichen Schatz des Lebens: Es ist Gott selbst, Sein lebendiges Wort und das kommende Himmelreich. Doch die Anhäufung irdischer Güter verdunkelt unseren Verstand, schwächt unseren Willen und lässt uns Gott vergessen.
Überlegung: „In unserem Herzen wäre mehr Himmel, wenn sich darin nicht so viel Erde befände.“ (hl. Vinzenz Pallotti). Deshalb fragte ein Einsiedler alle Neuankömmlinge: „Bringst du ein leeres Herz mit, damit es Gott füllen kann?“
– Beschränke ich mich auf das Wesentliche, um Gott nicht aus den Augen zu verlieren? – Von welcher ungesunden Anhänglichkeit an Personen oder Dinge sollte ich mich loslösen? – Könnte ich den Notleidenden helfen?
Gebet: Herr, „Du allein genügst!“, denn wenn wir Dich im Herzen haben, erfüllst Du uns mit der vollkommenen Freude. Amen.
– Verhältnis zum Nächsten – Mt 7,5
„Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“
Katechese: Jesus verurteilt aufs Schärfste das hochmütige Verhalten zum Nächsten und lädt ein zur demütigen und barmherzigen Liebe. Denn der Mensch erhebt sich oft wie ein Pharisäer unbarmherzig über den anderen, verachtet und kritisiert ihn und übersieht dabei seine eigenen groben Fehler und schweren Versagen.
Überlegung: Kritiksucht, Ironie, Spott und Verachtung: In uns allen lebt ein großes Stück dieses Pharisäers, der sich selbst erhöht und andere verachtet, sogar während dem Gebet („Ich danke dir, dass ich nicht bin wie der da!“). – Könnte ich Gott bei jedem lieblosen Wort um Vergebung für meinen Stolz bitten? – Bitte ich um die Gnade der Selbsterkenntnis, damit ich meine eigenen Fehler sehe?
Gebet: Herr bewahre uns vor Kritiksucht; denn Du wirst einst das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen, die Absichten der Herzen aufdecken und jedem nach seinen Taten vergelten (vgl. 1 Kor 4,5). Amen.
– Tatbereite Entschiedenheit – Mt 7,13-14
„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.“
Katechese: Jesus beendet die Bergpredigt mit der Einladung uns klar zu entscheiden. Der Weg zum Leben ist eng und schmal: Er ist Jesus Christus selbst. Unser Leben sollen wir auf den Felsen bauen, nicht auf Sand: Der Fels ist das Wort Gottes selbst. Alle Menschen, die uns einen leichten und bequemen Weg vorgaukeln, der in den Himmel führen soll, sind leider „falsche Propheten“.
Überlegung: „Hier ist mein Leben, dort ist mein Glaube“, sagte eine krebskranke Frau. In ihrem Leid lernte sie Jesus immer mehr kennen und Ihm zu vertrauen. In ihren unerträglichen Schmerzen nahm sie das Bild vom Barmherzigen Heiland in die Hand und fand so Kraft und Mut. – Ist der Glaube an Jesus fester Bestandteil meines Lebens? – Nehme ich Jesus demütig an wie ein kleines Kind?
Gebet: Herr, erst wenn uns die Not drückt suchen wir Dich. Doch ab heute will ich Dich für immer in mein Leben einladen; sei Du mein ständiger Begleiter zum Vater. Amen.
– Weg der Vollkommenheit – Mt 19,21
„Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach.“
Katechese: Jesus lädt immer wieder Menschen ein, Ihm auf besonders enge Weise im geweihten Leben nachzufolgen. Es ist eine große Auserwählung, Gott ganz gehören zu dürfen. Der reiche Jüngling verstand diese Einladung Jesu nicht und ging traurig weg. Doch an seiner Stelle antworteten viele Menschen auf diesen Ruf Gottes und ahmten Jesus nach in Armut, Gehorsam und Keuschheit.
Überlegung: Der hl. Antonius hörte beim Sonntagsgottesdienst diese Worte, die Jesus dem reichen Jüngling sagte. Auch er war sehr reich. Doch das Wort Jesu traf mitten in sein Herz. Sofort schenkte er seinen ganzen Besitz den Armen und folgte Jesus. Er übte sich in ständigem Gebet und Bußwerken. – Bete ich um Priester- und Ordensberufungen? – Versuche ich in meinem Stand Jesus so gut wie möglich nachzufolgen?
Gebet: Herr, schenke vielen jungen Menschen die Sehnsucht, Dir zu gehören und lass sie Deiner Auserwählung mit Freude folgen. Amen.
– Armut Jesu – Mt 8,20
„Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er Sein Haupt hinlegen kann.“
Katechese: Mit radikaler Armut verweist uns Jesus auf den Himmel. Als Messias wollte Er in einem Stall geboren werden, nicht in einem Palast. Er wählte eine arme, einfache Familie, um in ihr aufzuwachsen. Als Erwachsener baute Er sich nicht ein schönes Haus, sondern richtete das zerstörte Haus Gottes in den Menschenherzen wieder auf.
Überlegung: In der Wirtschaftskrise nahm sich ein Manager das Leben, weil er von seinen vier Milliarden Guthaben eine Milliarde verloren hat. – An was hängt mein Herz, an Gott oder an meinem Besitz? – Bin ich bereit, alles Überflüssige mit den Armen zu teilen? – Weiß ich, dass Anhänglichkeit an irdischen Reichtum mich von Gott entfernt?
Gebet: Jesus, aus Liebe zu uns hast Du arm auf der Erde gelebt, um durch Deine Armut uns im Himmel reich zu machen (vgl. 2 Kor 8,9). Befreie uns von aller Anhänglichkeit ans Irdische! Amen.
– Gehorsam Jesu – Hebr 5,8-9
„Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die Ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.“
Katechese: Durch den Ungehorsam der Stammeltern Adam und Eva war der Himmel verschlossen, denn sie folgten nicht Gott, sondern ihren schlechten Begierden und somit dem Satan. Jesus öffnete den Himmel wieder durch Seinen vollkommenen Gehorsam zum VATER: Aus Liebe zu uns verzichtete Er auf ein schönes Leben, gab Sein Leben hin und verharrte in dieser selbstlosen Liebe bis zum Tod.
Überlegung: Die eigenen Wünsche und Pläne führen uns oft in die Irre. Dazu täuscht uns der Teufel verkleidet im Gewand des Lichtengels durch scheinbar Gutes und falsche Offenbarungen. – Suche ich einen Priester als Seelenführer, der selbst Jesus treu ist und mir hilft, den Willen Gottes zu erkennen? – Bete ich um Licht und Kraft für meinen Bischof und den Papst und gehorche ihnen gerne?
Gebet: Jesus, es fällt uns schwer zu gehorchen. Gib uns ein hörendes Herz und leite Du uns durch Deine Stellvertreter auf Erden! Amen.
– Keuschheit Jesu – Mt 19,12
„Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig … und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.“
Katechese: Jesus lädt Seine Jünger zur Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen ein. Sie macht das Herz des Menschen in einzigartiger Weise frei für eine größere Liebe zu Gott und zu allen Menschen (vgl. 1 Kor 7). Darum ist sie ein besonderes Zeichen für die himmlischen Güter (PC 12).
Überlegung: Es gibt den Ehebund zwischen Mann und Frau, es gibt
ebenso den „Ehebund“ der Kirche mit Christus. In diesem Sinne leben manche Menschen ganz für Christus, widmen sich mit Eifer dem göttlichen Dienst und den Werken des Apostolats (PC 12). – Verteidige ich mutig das Zölibat der Priester, wenn es von Menschen in den Schmutz gezogen wird? – Bete ich für die Priester und Ordensleute, dass sie treu ihre Berufung leben können? – Ermutige ich junge Menschen dazu?
Gebet: Herr, bewahre alle jungfräulich lebenden Menschen, die Dir in der Keuschheit nachfolgen, vor jeglicher Sünde und Untreue! Amen.