– Anbetung der Engel – Jes 6,1-3
„Ich sah den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. … Serafim standen über ihm. … Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von Seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.“
Katechese: Dem Propheten Jesaja war das Glück beschieden, dass er dem Lobpreis der heiligen Engel im Himmel hören durfte. Ihr Lobpreis geht bereits über in tiefste Anbetung. Die Anbetung erschließt uns das Innerste der Herrlichkeit Gottes. Es ist das unaussprechliche Glück des Einsseins mit dem über alles geliebten Gott, der selbst die Liebe ist.
Überlegung: Wir beten den Lobpreis bei jeder hl. Messe: „Heilig, heilig, heilig, Gott aller Mächte und Gewalten! Erfüllt sind Himmel und Erde von Deiner Herrlichkeit!“ – Die tägliche Anbetung schenkt unserem Leben einen neuen, tiefen Sinn. Könnte ich gemeinsam mit meinem Schutzengel Gott anbeten?
Gebet: O Gott, Du bist dreimal heilig! Mit allen Engelchören stimmen wir ein in den Lobpreis Deiner Herrlichkeit: Heilig, Heilig, Heilig! Amen.
– Die Engel loben Gott allein – Tob 12,6
Der Engel Rafael sagte: „Preist Gott, und lobt Ihn! Gebt Ihm die Ehre, und bezeugt vor allen Menschen, was er für euch getan hat. Es ist gut, Gott zu preisen und Seinen NAMEN zu verherrlichen und voll Ehrfurcht Seine Taten zu verkünden. Hört nie auf, Ihn zu preisen.“
Katechese: Der Erzengel Rafael wurde von Gott gesandt, um den jungen Tobias auf seiner gefährlichen Reise zu begleiten. Er bewahrte ihn vor Unglück, heilte seine Braut von dämonischer Umsessenheit und seinen Vater von Blindheit. Als die Familie ihm dafür danken wollte, lehnte er dies strikt ab. Er ermahnte sie jedoch, Gott als den Urheber alles Guten zu loben und Zeugnis davon abzulegen.
Überlegung: Unsere Engel schauen stets das Antlitz Gottes (vgl. Mt 18,10). Sie sind ständig im Lobpreis Gottes versunken, erkennen im Lichte Gottes aber sofort unsere Not und eilen uns zu Hilfe. – Stimme ich gerne mit ein in den unablässigen Lobpreis Gottes der heiligen Engel? – Gebe ich vor anderen Zeugnis von der Hilfe meines Schutzengels?
Gebet: VATER, Herr der Himmlischen Heerscharen. Wir danken Dir für den heiligen Schutzengel. Mit ihm wollen wir Dich loben und preisen. Amen.
– Unsinnige Prahlerei – Jes 10,15
„Prahlt denn die Axt gegenüber dem, der mit ihr hackt, oder brüstet die Säge sich vor dem, der mit ihr sägt? Das wäre, wie wenn der Stock den Mann schwingt, der ihn hochhebt, oder wie wenn der Knüppel den hochhebt, der nicht aus Holz ist.“
Katechese: Wir Menschen sind sehr kurzsichtig. Wir sehen die wunderbare Wirkung, vergessen aber Gott, der uns das Wollen und Vollbringen schenkt (vgl. Phil 2,13). Ohne Gott können wir wirklich nichts Gutes tun (vgl. Joh 15,5). Aber alles können wir in Jesus, der uns stets die Kraft für das Gute gibt (vgl. Phil 4,13). So gebührt alle Ehre nur dem Herrn.
Überlegung: Die kleine hl. Therese sah sich selbst als „Besen“ Gottes. „Wenn Er ihn benötigt, nimmt er ihn aus der Ecke und vollbringt große Taten. Wenn die Arbeit vollbracht ist, wird der Besen von Gott wieder in die Ecke gestellt.“ – Bin ich bereit Gott als Werkzeug zur Verfügung zu stehen?
Gebet: Herr, lass uns dieses nie vergessen: Wenn nicht Du das Haus baust, müht sich jeder umsonst, der daran baut. Wenn nicht Du die Stadt bewachst, wacht der Wächter umsonst (vgl. Ps 127,1). Amen.
– Ehre sei Gott in der Höhe – Lk 2,13-14
„Plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen Seiner Gnade.“
Katechese: Die Engel, die den Hirten von Bethlehem die Geburt des Messias verkündeten, lobten Gott für dieses große Ereignis: Für den Beginn des Sieges der Liebe Gottes über den Hass in der Welt. Zugleich zeigen sie, wie wir den wahren Frieden finden können: Alle, die Gott die Ehre geben und nicht mehr um die eigene Ehre streiten, werden den tiefen Frieden Gottes erfahren.
Überlegung: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen auf Erden!“ beten oder singen wir bei jeder Sonntagsmesse. – Ehre ich Gott durch mein Leben oder kämpfe ich noch um meine eigene Anerkennung und werde sofort traurig oder ärgerlich, wenn ich von anderen nicht gelobt oder bemerkt werde? – Danke ich Gott für alles?
Gebet: VATER, nicht uns bring zu Ehren, sondern Deinen Heiligen NAMEN (vgl. Ps 115,1). Uns aber schenke Deinen tiefen Frieden! Amen.
– Gotteslob für alles Gute – Mt 5,16
„So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Katechese: In der Bergpredigt ruft uns Jesus auf, die Augen auf den VATER zu richten, der alles Gute bewirkt. Jesus selbst wirkte in der Kraft des VATERS viele Wunder: Er heilte Kranke, trieb Dämonen aus, weckte Tote auf. Dafür lobten die Juden aber nicht Jesus, sondern den VATER im Himmel, der Ihm als Mensch eine solche Vollmacht verliehen hat (vgl. Mt 9,8).
Überlegung: Auch die Heiligen sahen sich nur als Werkzeuge der Liebe Gottes an. Sie zeigten immer wieder auf Gott, dem allein das Lob gebührt. – Verlange ich noch nach dem „Weihrauch“ des menschlichen Lobes für mich oder gebe ich das Lob der Menschen an Gott weiter? – Bin ich mir bewusst, dass Gott alles Gute in mir bewirkt?
Gebet: VATER, Du bist immer noch am Werk und wir dürfen Deine Werkzeuge sein. Gib uns den Mut und die Kraft Dir alle Ehre abzugeben, die wir erhalten! Amen.
– Ehrsucht verhindert Glauben – Joh 5,44
„Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?“
Katechese: Viele angesehene Juden wagten es aus Menschenfurcht nicht, sich zu den Jüngern Jesu zu zählen. Die Ehre in den Augen der Menschen war ihnen wichtiger als die Ehre, Kinder Gottes zu werden. Nikodemus, einer von der hohen Priesterklasse, suchte Jesus nur heimlich in der Nacht auf, damit niemand es merke. Demütige Menschen, die sich nicht um das Gerede der Menschen kümmerten, folgten Jesus nach.
Überlegung: Die Moslems legen ihren Gebetsteppich aus, um Allah zu loben, egal was die Menschen von ihnen denken. – Wage ich mich im Beisein anderer Menschen Gott zu danken, zum Beispiel beim Tischgebet im Gasthaus? – Bekenne ich mich zu Jesus in der Öffentlichkeit?
Gebet: VATER, oft verleugnen wir aus Menschenfurcht den Glauben an Dich und machen faule Kompromisse. Stärke unseren Glauben, damit wir immer bereit sind, Dich zu loben, auch wenn wir dafür verspottet werden. Amen.
– Gotteslob wider den Mainstream – Lk 6,26
„Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.“
Katechese: Jesus erinnert in den Seligpreisungen daran, dass für uns Christen andere Werte wichtig sind, nämlich die Verherrlichung Gottes und das Leben nach Seinen Geboten. Es gab aber immer wieder Propheten, die den Menschen nach dem Mund redeten und ihnen schmeichelten, nur um ihre Gunst zu gewinnen. Jesus dagegen verkündete den Menschen mutig die unbequeme Wahrheit.
Überlegung: Die Welt lobt die ihren, aber nicht Gott. Die anderen werden ausgegrenzt, geächtet, getötet. – Suche ich zuerst die Verherrlichung Gottes, indem ich mutig zu meinen christlichen Überzeugungen stehe oder suche ich noch faule Kompromisse? – Sage ich immer mutig die Wahrheit und vermeide jegliche Notlüge?
Gebet: VATER, schütze mich davor, den Menschen zu schmeicheln, nur um ihre Gunst zu gewinnen. Gib mir Kraft, für Deinen Namen auch Schweres zu ertragen und Dich so durch mein Leben zu lobpreisen! Amen.
– Dankbarkeit für Hilfe – Lk 17,15-16
Einer von den Aussätzigen „kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte Ihm. Dieser Mann war aus Samarien.“
Katechese: Zu Jesus kamen zehn Aussätzige und flehten um ihre Heilung. Nur einer von ihnen, dazu ein Samariter, von einem Volksstamm, der von den Juden verachtet wurde, kehrte zurück, um Gott für die Gesundheit zu danken und in Ihm Gott anzubeten.
Überlegung: „Die Not lehrt beten“, sagt ein Sprichwort. Sobald die Not an die Tür klopft, wird der ganze Himmel bestürmt. Wenn Gott uns in Seiner Huld beschenkt, wer denkt dann noch ans Danken? Der hl. Vinzenz Pallotti machte sich zur Gewohnheit Gott ebenso lange zu danken, wie er Ihn um Gnaden gebeten hat. – Danke ich dem VATER innig für jede Gnade: Für meine Familie, Arbeit, Gesundheit usw.?
Gebet: Herr, Du erhörst immer jedes Gebet, wenn auch oft anders als ich es erwartet habe. Voll Ehrfurcht werfe ich mich vor Dir nieder und danke Dir für all Deine Hilfe! Amen.
– Löchriger Geldbeutel – Mt 6,2
„Wenn du Almosen gibst, lass es nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.“
Katechese: Jesus lädt uns ein, durch Almosengeben Schätze für den Himmel zu sammeln. Doch wenn das Motiv unseres Gebens nicht die Ehre Gottes allein ist, sondern wir von den Menschen Lob dafür erwarten, dann haben wir mit dem Lob unseren Lohn bereits erhalten.
Überlegung: Jedes menschliche Lob, das wir für unsere guten Taten erwarten, reißt ein Loch in den „Geldbeutel“, mit dem wir Verdienste für den Himmel sammeln. – Ist mir bewusst, dass empfangene Ehre von Menschen bewirkt, dass man mit leeren Händen vor Gott erscheint? Sollte ich als Verwalter der Güter Gottes auf Erden meine Liebespflicht nicht in Bescheidenheit und Demut erfüllen?
Gebet: Vater im Himmel hilf uns, unser Almosen so zu geben, dass die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut. Denn Du siehst und vergiltst das Verborgene, das wir aus Liebe zu Dir und zu Deiner Ehre tun. Amen.
– Fasten zur Ehre des Vaters – Mt 6,16
„Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.“
Katechese: Jesus selbst fastete 40 Tage und 40 Nächte, aber nicht um sich bei den Menschen wichtig zu machen, sondern um Kraft für Seine Mission zu schöpfen. Nach der Fastenzeit kehrte Er mit der Kraft des Hl. Geistes erfüllt aus der Wüste zurück und verherrlichte den Vater in allem, bis zu Seinem Tod am Kreuz.
Überlegung: Viele Heilige suchten Gott durch Fasten und Beten. – Was ist mein Fastenmotiv? Will ich von den Menschen bemerkt und bewundert werden? Faste ich nur um der Figur willen? Oder faste ich allein zur Ehre Gottes, um Gott damit zu verherrlichen und geistige Kraft zu schöpfen? Danke ich Gott dafür, wenn ich fasten kann?
Gebet: VATER im Himmel, schenke mir den Geist des wahren Fastens im Verborgenen, allein zu Deinem Ruhm und Deiner Ehre! Amen.