Events from Von der Rache zur Feindesliebe category

Jesus brachte uns das Neue Gebot der Liebe,

so zu lieben, wie Er uns geliebt hat.

Es ist ein Weg von der Rache - der Selbstjustiz -

bis hin zur segnenden, vergebenden Feindesliebe.

Events List

– Verzicht auf Rache – 2 Sam 16,11-12

     Verzicht auf  Rache      2 Sam 16,11-12

„Lasst ihn fluchen! … Vielleicht sieht der Herr mein Elend an und erweist mir Gutes für den Fluch, der mich heute trifft.“

Katechese: König David war auf der Flucht, als er von seinem Feind Schimi verflucht und ununterbrochen mit Steinen beworfen wurde. Seine Begleiter wollten ihn deshalb töten, er aber verwehrte es ihnen mit obigen Worten. So widersetzte sich David dem damals üblichen Brauch, das erlittene Unrecht zu vergelten und durch einen Racheakt die angegriffene Ehre des Königs wieder herzustellen.

Überlegung: „Im Himmel gibt es keine Rachsucht. Daher beginnen jene guten und demütigen Seelen – die Ungerechtigkeiten und Beleidigungen mit Freude und Gleichmut hinnehmen – schon in dieser Welt ihr Leben im Himmel.“ (hl. Pfarrer v. Ars)Weiß ich, dass der Fluch mir nicht schaden kann, wenn ich in der Liebe Gottes geborgen bin und wie Jesus meine Feinde liebe, sie segne, ihnen vergebe und für sie bete?

Gebet: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, und verzeihe, wo man sich beleidigt. Amen.“ (hl. Franz v. Assisi)

– Wertschätzung des Feindes – 1 Sam 26,9.11

     Wertschätzung des Feindes      1 Sam 26,9.11

„Bring ihn nicht um! Denn wer hat je seine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhoben und ist ungestraft geblieben? … Mich aber bewahre der Herr davor, dass ich meine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhebe.“

Katechese: David war auf der Flucht vor dem König Saul, der mit einem Heer ausgerückt war, um ihn zu töten. In der Nacht gelang es ihm zum schlafenden König vorzudringen. Doch David schenkte seinem Feind das Leben. Gerührt vom Wohlwollen Davids ließ Saul von seinem Vorhaben ab.

Überlegung: „Lass dir das nicht gefallen!“„Das muss er/sie mir büßen!“ sind häufige Reaktionsmuster auf empfangenes Unrecht. Damit wird die Spirale der Gewalt nur noch intensiver. – Ist in mir schon der Geist der vergebenden Liebe Jesu? – Räche ich mich mit „kaltem Krieg“, spiele den Beleidigten oder vergebe ich meinen Gegnern von Herzen?

Gebet: Herr, wie oft fällt es uns schwer, unseren Peinigern das empfangene Leid nicht heimzuzahlen. Schenke uns Deine Liebe! Amen.

– Kein Feindbild hegen – Mt 5,43-44

     Kein Feindbild hegen      Mt 5,43-44

„Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen.“

Katechese: Zu jeder Zeit wurden Feindbilder aufgebaut, gehegt und in Krisenzeiten führten sie oft zu Unheil und Krieg. Zur Zeit Jesu war es zum einen die Besatzungsmacht der Römer, zum anderen der Volksstamm der Samariter, die von den Juden verachtet wurden. Doch Jesus lehrte, diesen Hass zu überwinden und alle in Liebe anzunehmen.

Überlegung: Hitler baute ein Feindbild gegen die Juden auf, die er dann grausam bekämpfen konnte. Heute sind Moslems wegen ihres Glaubens in Gefahr, ausgegrenzt zu werden. Leichtfertig werden unliebsame Ausländer als potentielle Verbrecher, Terroristen oder Diebe gebrandmarkt. – Habe ich schon jegliches Feindbild in der Liebe Christi überwunden oder spreche ich abfällig und lieblos von Ausländern? – Wenn unter ihnen wirklich böse Menschen sind, bete ich für sie um ihre Bekehrung?

Gebet: Herr, lehre uns, nach der Goldenen Regel zu handeln und alle Ausländer so zu behandeln, wie wir von ihnen behandelt werden wollen! Amen.

– Vergebung ohne Grenzen – Lk 6,36

     Vergebung ohne Grenzen       Lk 6,36

„Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“

Katechese: Im Gleichnis vom verlorenen Sohn stellt uns Gott Seine barmherzige Liebe zur Nachahmung vor Augen: Die Vergebung des Himmlischen VATERS kennt keine Grenzen, auch wenn der Mensch das Schlimmste angerichtet hat. Leider ist der Mensch nicht so weit in der Vergebung und setzt innerlich fest, wem er was vergibt und wem nicht.

Überlegung: Rudolf Höß, der KZ-Kommandant von Auschwitz, war bekannt als menschliche Bestie. Er war höchst radikal und unmenschlich. Doch im Gefängnis bekehrte er sich und nahm die Todesstrafe als gerechte Strafe für seine Vergehen an. Zuvor bat er alle um Vergebung. Dabei sagte er: „Gott hat mir vergeben. Doch viele Menschen werden mir nicht vergeben.“ – Wo sind meine Grenzen der Vergebungsbereitschaft? – Bitte ich Gott um ein weites und barmherziges Herz, das bereit ist, alles zu vergeben?

Gebet: Jesus, wie oft begrenzen wir unsere Bereitschaft zur Vergebung durch ein enges, hartes Herz. Schenke uns Deine Liebe! Amen.

– Überwindung des Grolls – Mt 5,21-22

     Überwindung des Grolls      Mt 5,21-22

„Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.“

Katechese: Jesus verlangt von Seinen Jüngern nicht nur von Mord abzulassen, sondern ebenso von jeglichen innerem Groll, der oft in zornigen Verwünschungen und Flüchen zum Ausdruck kommt. An der Härte der Strafe erkennen wir die verborgene Bosheit der Unversöhnlichkeit.

Überlegung: „Du Depp, kannst du nicht besser aufpassen!“ entfuhr es einem erbosten Autofahrer. Bei der Beichte fragte ihn der hl. Pater Pio: „Hast du alles gebeichtet? Und dass du jemanden einen Depp genannt hast, das willst du nicht beichten?“ – Bitte ich Gott um die verzeihende Liebe im Straßenverkehr, in der Arbeit und zuhause? – Bin ich mir bewusst, dass Flüche und Verwünschungen unheilvollen Schaden anrichten? – Segne ich meine Feinde, vergebe ihnen und bete um ihre Umkehr?

Gebet: Herr, schenke uns ein wahrhaft liebendes Herz und bewahre uns vor Groll, Abneigung und Rachegefühl! Amen.

– Überwindung der Abneigung – Mt 5,46-47

     Überwindung der Abneigung      Mt 5,46-47

„Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? … Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes?“

Katechese: Jesus tritt entschieden der Mentalität entgegen, nur enge Freunde, Verwandte und Bekannte zu lieben, zu grüßen und einzuladen. Von Seinen Jüngern verlangt Er, Barrieren niederzureißen und auch auf Menschen zuzugehen, die einem unsympathisch und zuwider sind.

Überlegung: „Eine Mitschwester missfiel mir in allem. Ich entdeckte so viel Unangenehmes an ihr, doch wollte ich der natürlichen Abneigung nicht nachgeben. Ich sagte mir: Die wahre Liebe besteht nicht in Gefühlen, sondern in Werken. Sooft ich ihr nun begegnete, betete ich für sie und opferte Gott all ihre Verdienste und Tugenden auf. Ich bemühte mich, ihr so viele Liebesdienste zu erweisen als nur möglich. Wenn ich in Versuchung war, ihr unfreundlich zu antworten, gab ich ihr schnell ein liebenswürdiges Lächeln. Eines Tages fragte sie mich strahlend: ‚Sr. Theresia, was ist es, was Sie so sehr an mich zieht? Ich begegne Ihnen nie, ohne dass ich das reizendste Lächeln von Ihnen empfange.‘ ‚Oh, was mich anzog, war der verborgene Herr auf dem Grund ihrer Seele, der auch das Bitterste süß werden lässt.‘“ (hl. Therese v. Lisieux)

Gebet: Jesus, lass mich in jedem Menschen Dich sehen und lieben! Amen.

– Hilfsbereitschaft für den Feind – Mt 5,41-42

     Hilfsbereitschaft für den Feind      Mt 5,41-42

„Wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.“

Katechese: Barsch nötigten die Römer die Juden, eine Meile weit ihr Gepäck zu tragen. Jesus lud alle ein, die widerlichen Unterdrücker mit unerwartetem Entgegenkommen zu verblüffen und mit der verzeihenden Liebe Christi ihre harten Herzen anzurühren.

Überlegung: „Ich ahne jetzt, dass die wahre Liebe darin besteht, alle Fehler des Nächsten zu ertragen, sich über seine Schwächen nicht zu wundern, an den kleinsten Tugenden sich zu erbauen, und vor allem, dass die Liebe nicht im Herzen verborgen bleiben darf.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Nütze ich jede Gelegenheit, um auch dem Feind die vergebende Liebe Jesu zu schenken?

Gebet: Jesus, nur widerwillig hat Simon von Cyrene sich zwingen lassen, Dir das Kreuz zu tragen. Lass uns erkennen, dass wir im Nächsten Dir helfen! Amen.

– Gott sorgt für das Recht – Mt 5,40

     Gott sorgt für das Recht      Mt 5,40

„Wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel.“

Katechese: Der Mantel war für die armen Juden sehr wichtig. Es galt die Rechtsvorschrift, den gepfändeten Mantel bis zum Abend wieder zurückzuerstatten, denn er diente als Schutz gegen die Kälte der Nacht. Jeder, der den Mantel nicht zurückbekam und zu Gott schrie, versprach Gott Mitleid und Hilfe (vgl. Ex 22,25-26). Jesus lädt ein, im Fall eines Prozesses auf die Hilfe Gottes zu vertrauen, der selbst für Gerechtigkeit sorgen wird. Das schließt unsererseits die Liebe ein, die dem Ankläger verzeiht.

Überlegung: Schaue ich auf Jesus, der ungerecht vor dem Gericht stand, zum Tode verurteilt wurde, sein Gewand dahingab und dennoch allen vergeben hat? – Vermeide ich Erbstreitigkeiten, die zu Unversöhnlichkeiten führen und die Familien entzweien? – Vertraue ich dem Wort Jesu, dass Er mir alles dazugeben wird, was ich zum Leben brauche, wenn ich mich um die verzeihende Liebe kümmere (vgl. Mt 6,33)?

Gebet: Jesus, Du hast alles dahingegeben: Dein Gewand, Dein Leben, Deine Ehre. Dafür hat Gott Dich erhöht. Lass uns Dir in allem vertrauen! Amen.

– Die Gerechtigkeit Gottes – Röm 12,19

     Die Gerechtigkeit Gottes      Röm 12,19

„Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift steht: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr.“

Katechese: Die christliche Antwort auf erlittenes Unrecht ist Vergebung. Damit wird die Gerechtigkeit Gottes jedoch nicht aufgehoben. Lässt der Täter von seinem bösen Handeln ab, schenkt Gott ihm die Verzeihung. Hält er aber hartnäckig am Bösen fest, dann wird er in die Hände des gerechten Gottes fallen (vgl. Hebr 10,31), dem nichts entgangen ist.

Überlegung: Während der Aufdeckung der Missbrauchsfälle gegen Kinder, wurde in der Öffentlichkeit der Ruf nach der strafenden Gerechtigkeit Gottes laut. – Ist mir bewusst, dass Gott am Tag des Letzten Gerichts ein gerechter Richter sein wird, der jedem nach seinem Tun vergilt (vgl. Röm 2,6)? – Bete ich um die Bekehrung der Sünder?

Gebet: Herr, da ich will, dass Du mir ein barmherziger Richter sein mögest, bitte ich Dich: Rechne meinen Feinden ihre Schuld nicht an! Amen.