– Die Gabe der Erkenntnis – Phil 3,8
„Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen.“
Katechese: Der göttliche Geist macht den Verstand gelehrig, weich, biegsam und geneigt, die Absichten anderer anzunehmen, die den eigenen widerstreben, besonders wenn es sich um Erkenntnisse von Vorgesetzten handelt. Der böse Geist dagegen verführt zu Trotz und Widerspenstigkeit gegenüber den Lehren des Evangeliums und der Kirche Jesu.
Überlegung: „Als das Blut der Märtyrer floss, hat der Teufel gewütet wie ein wilder Löwe, als die Irrlehren sich verbreiteten, hat er versteckt angegriffen wie eine schleichende Schlange.“ – „Die Hölle stellt zwei Schlachtreihen auf: durch Drohung versucht sie einzuschüchtern, durch Schmeicheln zu Fall zu bringen.“ (hl. Augustinus) – Bitte ich den Hl. Geist um Klarheit und Licht?
Gebet: Hl. Geist, gib mir die Gabe der Erkenntnis, durch die Du mich innerlich erleuchtest, dass ich mich selbst, die Fallstricke der Eigenliebe, der Leidenschaften, des Teufels und der Welt erkennen kann und die geeigneten Mittel wähle, sie zu überwinden! Amen.
– Die Gabe der Frömmigkeit – Weish 1,1
„Liebt Gerechtigkeit, ihr Herrscher der Erde, denkt in Frömmigkeit an den Herrn, sucht ihn mit reinem Herzen!“
Katechese: In der falsch verstandenen Frömmigkeit treibt der Teufel den Menschen zum Übermaß im Guten an, ohne Rücksicht zu nehmen auf die erforderliche Zeit, den passenden Ort, die gesundheitlichen Verhältnisse und richtet sich oft gegen die Standes- und Berufspflichten.
Überlegung: „Anders muss ein Handwerker fromm sein … anders eine Witwe als ein unverheiratetes Mädchen oder eine in der Ehe lebende Frau. Auch die Ausübung der Frömmigkeit selbst muss der Kraft, der Tätigkeit und der Aufgabe eines jeden in besonderer Weise angepasst sein.“ (hl. Franz v. Sales) – Weiß ich, dass die wahre Frömmigkeit keine Form von Beruf oder Tätigkeit zerstört, sondern sie sogar gefälliger und schöner macht und durch sie die Sorge für die Familie friedvoller, die gegenseitige Liebe von Mann und Frau lauterer und alle Tätigkeiten angenehmer werden?
Gebet: Hl. Geist, gib mir die Gabe der Frömmigkeit, die mir Ehrfurcht vor Gott und göttlichen Dingen und Freude am Umgang mit Ihm einflößt. Amen.
– Die Gabe der Gottesfurcht – 1 Petr 1,17
„Wenn ihr den als VATER anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht.“
Katechese: Die Gottesfurcht ist der Anfang der Weisheit (vgl. Sir 1,14), sie macht das Herz froh, gibt Freude, Frohsinn und ein langes Leben (vgl. Sir 1,12). Sie hält von Sünden fern, wer in ihr verbleibt, vertreibt allen Zorn (vgl. Sir 1,21). Sie ist nicht das Gegenteil von Gottesliebe, sondern von Gottlosigkeit. Gott ist ein liebender Gott. Er ist aber auch allmächtig, groß und heilig, ein Gott, vor dem wir uns in Ehrfurcht neigen sollen.
Überlegung: Der hl. Franziskus hatte eine so tiefe Ehrfurcht vor der Hl. Schrift, dass er sie nur in kniender Haltung las. – Ist meine Kniebeuge vor dem Herrn ein Ausdruck meiner kindlichen Ehrfurcht? – Könnte ich voll dankbarer Ehrfurcht das Bildnis des gekreuzigten Heilands küssen? – Spreche ich den Namen Gottes ehrfürchtig aus?
Gebet: Hl. Geist, schenke mir die Gabe der Gottesfurcht, jener kindlichen Furcht, die kein anderes Unglück fürchtet als das, Gott zu missfallen und die daher die Sünde als das größte Übel flieht! Amen.
– Die Frucht des Heiligen Geistes – Gal 5,24-25
„Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen.“
Katechese: Der hl. Paulus lädt uns ein, als Christen alle Versuchungen zum Bösen zu „kreuzigen“, damit Christus in uns immer mehr Gestalt annehmen kann. Mit Christus zieht dann Sein Geist in uns ein mit der Frucht der „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“ (Gal 5,22-23)
Überlegung: Kreuzige ich mit der Kraft des Hl. Geistes alle Werke des „Fleisches“, d.h. unsere schlechten Leidenschaften und Begierden: „Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage“ (Gal 5,19-21)? – Frage ich in zweifelhaften Fällen meinen Schutzengel, was ich tun soll?
Gebet: „Komm, o Heiliger Geist! Erleuchte meinen Verstand, damit ich Deine Gebote erkenne; mach mein Herz stark gegen die Anschläge des Feindes; entflamme meinen Willen ... Ich habe Deine Stimme gehört, und ich möchte nicht hart werden und Widerstand leisten, indem ich sage: später, morgen. ‚Nunc coepi!‘ Jetzt, damit mir das Morgen nicht vielleicht fehlt. O Geist der Wahrheit und der Weisheit, Geist des Verstandes und des Rates, Geist des Jubels und des Friedens! Ich will, was Du willst; ich will, wie Du willst; ich will, wann Du willst. Amen.“ (hl. Josemaría Escrivá)
– Der Böse – Person und Wirklichkeit – Mt 6,9.13
„So sollt ihr beten: Unser VATER im Himmel … rette uns vor dem Bösen.“
Katechese: Wie es der neue Katechismus lehrt, gibt es das Böse wirklich. Die Existenz des Gegenspielers Gottes, des Teufels, ist kein Mythos, kein erfundenes Märchen, um uns Angst zu machen, sondern eine Wirklichkeit, eine Person. Mit dem Bösen ist der Satan gemeint und alle abtrünnigen Engel, die ihm gefolgt sind. Wir brauchen jedoch keine Angst vor ihm zu haben, wenn wir Jesus als Retter angenommen haben. Durch den Kreuzestod Jesu ist er ein besiegter Feind.
Überlegung: Präsident George W. Bush hat im Jahr 2002, der „Achse des Bösen“ den Krieg angesagt, um die „Terroristen“ auszurotten. Doch die Terroristen schossen dadurch erst recht aus dem Boden, wie Pilze nach dem Regen. – Ist es nicht sinnvoller, den Satan als Urheber des Bösen zu sehen, mit Gebet zu bekämpfen und Gott um Schutz vor dem Bösen zu bitten? – Sollten wir nicht wie Jesus für die menschlichen Werkzeuge des Teufels beten und eventuell auch für sie leiden, damit sie sich bekehren?
Gebet: Herr, behüte mich vor allem Bösen, behüte mein Leben! Behüte mich, wenn ich fortgehe und wiederkomme, von nun an bis in Ewigkeit. (vgl. Ps 121,7-8) Amen.
– Engelsturz – Lk 10,18
Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“
Katechese: Jesus erzählt Seinen Jüngern über den Engelsturz, über den später der hl. Johannes schrieb: „Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel. Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen." (Offb 12,7-9)
Überlegung: In einem Schulbuch für Kinder wird das Fest Halloween fol-gendermaßen erklärt: Ein Lichtengel musste den Himmel verlassen und wurde auf die Erde geworfen. Um ihn zu trösten, gehen Kinder mit Kürbissen durch die Straßen. – Sollten wir nicht besser den Kindern das Gebet zum Erzengel Michael lehren, um sie vor der Bosheit des Teufels zu schützen?
Gebet: Hl. Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe; gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels, sei unser Schutz. „Gott gebiete ihm“, so bitten wir flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die anderen bösen Geister, die in der Welt umherschleichen, um die Seelen zu verderben, durch die Kraft Gottes in die Hölle. Amen.
– Der Herrscher dieser Welt – Joh 14,30
„Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht.“
Katechese: Der Engel, der auf die Erde gestürzt wurde, ist Satan. Er wird von Jesus als Herrscher dieser Welt bezeichnet. Sein Reich besteht aus Lüge, Hass, Betrug und Bosheit. Seine Reichtümer gibt er denen, die ihn anbeten. Über Jesus hatte er keine Macht, denn Er hat alle Versuchungen überwunden und blieb in der Liebe und Demut treu bis zum Tod.
Überlegung: Vor seinem Sterben sah der hl. Martin den Teufel in der Nähe stehen. Da sprach er: „Was stehst du da, blutige Bestie? Du Finsterer, an mir wirst du nichts finden; mich nimmt der Schoß Abrahams auf!“ – Hat der Teufel noch Macht über mich durch Hass oder Unversöhnlichkeit?
Gebet: Heilige Maria, Mutter Gottes, Du Besiegerin des Teufels, bitte für mich, jetzt und in der Stunde meines Todes! Amen.
– Jesus besiegt den Satan – Joh 12,31
„Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.“
Katechese: Mit dem Kommen Jesu in die Welt wird das uneingeschränkte Herrschertum des Fürsten der Finsternis, des Teufels beendet. Jesus richtet mit Seinem Leben, Leiden und mit Seiner Auferstehung das Reich des Lichtes und der Liebe auf. Vom Kreuz herab herrscht unser Gott! Das Kreuz ist das Siegeszeichen. Am Kreuz bricht sich die Macht des Bösen, das heißt in der Liebe und Demut Jesu Christi.
Überlegung: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.“ (Joh 12,32) – Mache ich immer wieder voll Glauben das Kreuzzeichen über mich und andere Menschen, um in Jesus Geborgenheit und Schutz zu finden vor den Gefahren des Bösen? – Wenn ich Jesus durch die Sünde verlasse, kehre ich dann mit einem Reuegebet schnell wieder zu Ihm zurück, damit der Böse mir nicht schaden kann?
Gebet: VATER, ich opfere Dir die Heiligen Wunden Jesu auf und das Blut, das Er vergossen hat, als Sühne für meine Sünden. Birg mich in Jesu Wunden, damit der böse Feind mich nicht mehr finden und mir nicht schaden kann! Amen.
– Engel des Lichts – 2 Kor 11,14
„Kein Wunder, denn auch der Satan tarnt sich als Engel des Lichts.“
Katechese: Obwohl der Satan von Jesus besiegt wurde, hat er noch Macht durch seine Werkzeuge, die Menschen, die sich ihm zu Diensten stellen. Dabei ist es seine listige Art, dass er sich im ehemaligen Kleid des Lichtengels zeigt, um die Menschen zu täuschen. Er wird auch gerne „Affe Gottes“ genannt, da er nicht fähig ist, etwas Neues zu erfinden, sondern die Heiligen Dinge verdreht und in den Dreck zieht.
Überlegung: Statt dem Glauben baut der Satan die Welt des Aberglaubens auf: Horoskope, Wahrsagerei, weiße Magie, Abbeterei, alternative Heilmethoden durch esoterische Mittel etc. – Ist mir bewusst, dass dem Teufel nicht so viel am menschlichen Leib liegt, sondern dass er die Seele für sich gewinnen will? – Ist mir schon aufgefallen, dass esoterische Mittel den Glauben an den wahren Gott verdunkeln und erschweren?
Gebet: Jesus, Dir leb ich! Jesus, Dir sterb ich! Jesus, Dein bin ich in alle Ewigkeit! Jesus, sei mir barmherzig und rette mich! Amen.
– Lügner von Anfang an – Joh 8,44
Der Teufel „war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge.“
Katechese: Bereits im Paradies belog der Satan Adam und Eva. Genauso belügt er alle Menschen, verspricht ihnen Reichtum, Ehre und Macht, aber nur für kurze Zeit. Viele Menschen gewinnt der Teufel durch die Lüge, dass er und die Hölle nicht existieren. Andere gewinnt er durch die Lüge, dass für alles Unheil, Leid und Katastrophen Gott schuldig ist.
Überlegung: In einem Film kommt der Teufel als Händler in eine Stadt und bietet den Menschen als Geschenk ihre unerfüllten Wünsche an. Als Preis verlangt er eine versteckte böse Tat, wobei andere dabei verdächtigt und bekämpft werden. Erst als die Menschen den Satan als Urheber des Bösen entdecken und ihm absagen, werden sie von dessen Macht befreit.
Gebet: Jesus, hilf uns, alle hinterlistigen Geschosse des Satans zu entdecken und mit dem demütigen Glauben an Dich zu bekämpfen! Amen.