– Versuchung durch Petrus – Mt 16,22
Jesus sagte seinen Jüngern, er müsse vieles erleiden. „Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!“
Katechese: Die Jünger erwarteten die politischen Erfolge Jesu. Als Jesus ihnen jedoch erklärte, dass auf Ihn Kreuz und Leiden warteten, versuchte Petrus Jesus von diesem Weg abzubringen. Er merkte nicht, dass der Satan ihn dabei als Werkzeug benutzte. Jesus gebot dem Satan zu weichen und sagte zu Petrus: „Du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen!“ (Mt 16,23)
Überlegung: Immer mehr wird es zur Mode, im Namen der Menschlichkeit Sterbehilfe und Euthanasie anzubieten. Vielen Menschen ist der tiefe Sinn der Leiden verlorengegangen. – Da Jesus durch Leiden die Welt erlöst hat und mich zur Nachfolge einlädt, vereine ich meine Leiden mit Seinen Leiden, um an Seinem Erlösungswerk teilzunehmen?
Gebet: Jesus, „durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“ (Apg 14,22) Bewahre uns vor Selbsttäuschung und Selbstmitleid! Amen.
– Versuchung in der Todesangst – Mt 26,37-39
„Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit. … Er ging ein Stück weiter … und betete: mein VATER, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“
Katechese: Im Ölgarten Getsemani, wo Jesus oft betete, durchlebte Er das ganze Ausmaß der bevorstehenden Qualen, so dass Er sogar Blut schwitzte. Besonders schmerzlich traf Ihn dabei die Lauheit vieler Menschen, die Sein Gnadenangebot ausschlagen und verloren gehen. Das Gebet zum VATER gab Ihm Kraft, zu diesem Leidensweg „Ja!“ zu sagen.
Überlegung: „Hilf Mir, Seelen zu retten! Vereine deine Leiden mit Meinen Leiden und opfere sie dem Himmlischen VATER auf für die Sünder!“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Bitte ich den VATER um Kraft, die Widerwärtigkeiten des Alltags, die Demütigungen und Schmähungen mit Jesus aufzuopfern und die Versuchung der Hoffnungslosigkeit zu überwinden?
Gebet: Jesus, wie oft befällt uns Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, ja sogar Hoffnungslosigkeit. Gib uns Kraft, immer auf Dich zu vertrauen! Amen.
– Der Sieg Jesu – Phil 2,6b-9
Jesus „wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. … Er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen.“
Katechese: Jesus bestand siegreich alle Versuchungen: Das Sklavendasein als Mensch gewordener Sohn Gottes bis zum schmählichen Kreuzestod. In allem sündigte Er nicht, sondern war dem Willen des VATERS gehorsam, indem er alles in Liebe und Demut ertrug und so den Hass und Stolz des Satans bezwang. So entmachtete er den „Fürst dieser Welt“ und wurde zum König der Könige, vor dem alle Knie sich beugen.
Überlegung: „Leiden! Was hat es zu bedeuten? Es ist nur für kurze Zeit. Könnten wir acht Tage im Himmel verbringen, wir würden den Wert dieses gegenwärtigen Leidens begreifen. Wir würden das Kreuz nicht zu schwer, die Prüfung nicht zu schmerzlich finden.“ (hl. Pfarrer v. Ars)
Gebet: Jesus, hilf uns, Deine Jünger zu werden und alle Versuchungen durchzustehen, damit auch wir einmal dort sein dürfen, wo Du bist! Amen.
– Der Kampf mit Gottes Hilfe – Eph 6,10-12
„Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! … Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.“
Katechese: Der hl. Paulus rief die Christen zum Kampf gegen die schlechten Versuchungen auf. Auch wenn wir es dabei mit mächtigen, bösen Geistern zu tun haben, die unsere Triebe zum Bösen entfachen oder negative Stimmungen in uns zu stärken versuchen, können wir sie durch die Kraft des Herrn überwinden. Denn Gott ist stärker als die ganze Hölle zusammen und alles vermögen wir in Jesus, der uns den Sieg verleiht.
Überlegung: Die Mönchsväter der ersten Jahrhunderte, unter ihnen auch der hl. Antonius, haben den Kampf mit den Versuchungen nicht gescheut und sind zu großer geistiger Vollkommenheit gelangt. Hinter den Versuchungen sahen sie Dämonen, d.h. gefallene Engel. Sie bekämpften diese in der Kraft und Macht des Herrn. Ihr Kampf bestand in Gebet und Arbeit, verbunden mit Fasten und der Betrachtung des Wortes Gottes.
Gebet: Jesus, Dir vertraue ich meine Kämpfe an, denn Du rettest mich aus den Schlingen des Jägers und aus allem Verderben! (vgl. Ps 91,3) Amen.
– Der Sieg über das Böse! – Eph 6,14-15
„Seid also standhaft: Gürtet euch mit Wahrheit, zieht als Panzer die Gerechtigkeit an und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium vom Frieden zu kämpfen.“
Katechese: Im Kampf gegen das Böse hilft uns eine gute Gewissenserforschung, um zur Selbsterkenntnis zu gelangen. Wenn wir dann unser Elend erkennen, dürfen wir die Gerechtigkeit Gottes empfangen, die in der Vergebung der Sünden besteht (vgl. Röm 3,25). Den Sieg über das Böse erlangen wir, wenn Gottes Wort in uns lebt.
Überlegung: „Der Mensch in der schweren Sünde ist ein Nichts, denn Gott, das einzig wahre Sein, ist durch Seine Gnade nicht in ihm.“ (hl. Antonius v. Padua) – Wenn ich die traurige Wahrheit über meinen Seelenzustand erkenne, lege ich vertrauensvoll mein Elend in den Ozean der Barmherzigkeit Gottes? – Öffne ich Gott meine Herzenstüre durch eine gute Beichte? – Empfange ich gerne Jesus in der Hl. Kommunion, der mein Nichts erfüllt?
Gebet: Jesus, Du bist selbst die Wahrheit. Gib uns den Mut und die Kraft, uns Deiner freimachenden und heilenden Wahrheit zu stellen! (vgl. Joh 8,32) Amen.
– Schild des Glaubens – Eph 6,16
„Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen.“
Katechese: Entmutigung, Ratlosigkeit, Ohnmacht, Zweifel sind nur einige dieser feurigen Geschosse des Bösen, die uns vom guten Vorhaben, gegen die Versuchungen anzukämpfen, abbringen wollen. Gerade in unserer Schwäche dürfen wir voll Glauben und Vertrauen auf Jesus schauen, Ihm unsere Hilflosigkeit übergeben und auf Seine Hilfe bauen.
Überlegung: „Wenn du krank und mit Schmerzen behaftet bist, wenn du von sündhaften, verzweifelnden Gedanken geplagt wirst, sprich entweder den Namen Jesus kräftig aus oder denke Ihn. In Gefahren, in Schrecken, im Hause oder auf dem Wege, wo immer du dich befindest, so sprich den Namen Jesus, unseres Erlösers, aus, aber nicht allein mit dem Munde, sondern auch mit dem Herzen, mit Andacht; denn dieser Name hat die Kraft, welche das Herz stärkt, die Andacht fördert und das Gemüt desjenigen, der Ihn anruft, zur Gottseligkeit bereitet.“ (hl. Laurentius)
Gebet: Herr, niemand, der auf Dich hofft, wird zuschanden; zuschanden wird, wer Dir schnöde die Treue bricht! (vgl. Ps 25,3) Amen.
– Schwert des Geistes – Eph 6,17-18
„Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes. Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus …“
Katechese: Im Kampf gegen die Versuchungen, gegen die negativen Regungen und Gedanken sollen wir das Schwert des Geistes benützen. Dieses Schwert ist das lebendige Wort Gottes. Es demaskiert alle Fehlhaltungen. Wenn wir es gläubig aufnehmen und im Herzen bewahren, vertreibt es alle finsteren sündhaften Gedanken.
Überlegung: „Maria bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.“ (Lk 2,19) – Beschäftige ich mich ernsthaft mit der Hl. Schrift? – Entlarve ich damit meine falschen Meinungen und Haltungen und bekämpfe sie mit dem lebendigen Wort Jesu? – Bemühe ich mich, bewusst in der Gegenwart Gottes zu leben, der durch die Gnade in mir lebt und auf meine vertraute Zwiesprache wartet?
Gebet: „Herr, von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; denn ich will Dein Wort befolgen!“ (Ps 119,101) Amen.
– Versuchung zur Unmäßigkeit im Essen – Röm 13,13
„Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken …“
Katechese: Wie leicht artet der Essenstrieb in Essgier und Trunksucht aus. Man schlingt alles, ob gesund oder nicht, in sich hinein, vergisst das rechte Maß und fällt in viele unnötige Krankheiten. Wenn wir diesem Trieb nachgeben, folgen ihm auf dem Fuß viele andere Versuchungen: Trägheit, Unreinheit, Aggressionen etc. Vor dem Fasten hält uns oft die falsche Besorgnis um die Gesundheit ab, obwohl gerade ein gesundes Fasten jeder Arzt empfiehlt. Ratsam wäre gerade das Fasten am Freitag.
Überlegung: „Unser Bauch gleicht einem Erpresser, denn er verlangt mit lautem Geschrei, dass wir unserer Essgier den Tribut zahlen. Doch ein guter Christ achtet nicht auf sein Geschrei, denn er folgt ihm nur soweit, als die Notwendigkeit und nicht, als die Gier es verlangt.“ (hl. Antonius v. Padua) – Wenn ich von meiner Ess- und Trinksucht nicht loskomme, bringe ich Jesus meine Schwäche und bitte Ihn inständig, dass Er mir helfen möge?
Gebet: Jesus, wir danken Dir für das tägliche Brot! Bewahre uns davor, es wegzuwerfen, und hilf uns, es mit den Hungrigen zu teilen! Amen.
– Versuchung zur Unzucht – Eph 5,3
„Von Unzucht aber und Schamlosigkeit jeder Art oder von Habgier soll bei euch, wie es sich für Heilige gehört, nicht einmal die Rede sein.“
Katechese: Die Weitergabe des menschlichen Lebens ist von Gott gewollt und auch mit einer gewissen Freude ausgestattet worden. Doch führt gerade diese Freude den Menschen in starke Versuchung, sie entgegen ihrem tiefen Sinn auszuleben. Der Körper wird so leicht zum Objekt der lüsternen Begierde. Da die Sünde der Unzucht im Denken beginnt, warnt uns Jesus bereits vor den lüsternen, unreinen Blicken (vgl. Mt 5,28).
Überlegung: „Die Augen der Unzüchtigen sind erfüllt von Ehebruch, sie brennen vor Gier. Gleich Spinnen umgarnen sie andere mit den Netzen ihrer Worte und Versprechungen und reißen sie mit sich hinab in den Abgrund.“ (hl. Antonius v. Padua) – Bemühe ich mich, die Person des Anderen zu achten und zu lieben und ihn/sie nicht zum Objekt meiner Triebe zu erniedrigen? – Bitte ich die Muttergottes um Bewahrung vor Unkeuschheit?
Gebet: Jesus, hilf mir, den Körper, den Du mir mit all seinen wunderbaren Kräften anvertraut hast, nach Deinem Willen gut zu nützen! Amen.
– Versuchung zur Habsucht – 1 Tim 6,10
„Die Wurzel aller Übel ist die Habsucht. Nicht wenige, die ihr verfielen, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich viele Qualen bereitet.“
Katechese: Das Geld an sich ist weder gut noch schlecht, es hängt davon ab, wie man es benützt. Als Christen sollten wir damit Schätze für den Himmel sammeln, indem wir den Armen helfen (vgl. Mt 6,20). Doch die Versuchung der Habsucht treibt uns an, immer mehr zu besitzen. Sie versteckt sich oft hinter vielen ängstlichen und übertriebenen Sorgen (z.B. eventuelle Arbeitslosigkeit, Krankheiten, Angst vor Armut, etc.).
Überlegung: „In langer, mühseliger Arbeit raffen sie das dreckige Geld zusammen; dann verfällt die Seele dem Teufel, der Leib den Würmern, der Reichtum den Verwandten.“ – „Freiwillig und freudig ertragene Armut gibt dem Menschen Kraft; Genuss und Reichtum hingegen nerven ihn und machen ihn schlaff.“ (hl. Antonius v. Padua) – Teile ich meinen Überfluss mit den Armen?
Gebet: Jesus, hilf mir den Geiz zu bekämpfen, damit ich nicht vom Glauben abirre und Götzendienst in meinem Herzen betreibe! (vgl. Kol 3,5) Amen.