– Petrus bereut seinen Stolz – Lk 5,8
„Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.“
Katechese: Die Sünde des Petrus bestand darin, dass er Jesus nicht vertraute und sich über dessen scheinbar unsinnige Anordnung ärgerte, nach dem erfolglosen nächtlichen Fischfang erneut zum Fischen auszufahren. Der darauf folgende überreiche Fischfang offenbarte ihm jedoch seinen Unglauben dem allvermögenden Wort Jesu gegenüber. Betroffen bat er Jesus um Vergebung für seine Besserwisserei.
Überlegung: „Das Herz des Herrn wird durch die tausend kleinen Unvollkommenheiten Seiner Freunde weit mehr betrübt als selbst durch schwere Fehler, die Seine Feinde begehen.“ (hl. Therese v. Lisieux) Die Lieblosigkeiten und Unaufmerksamkeiten eines Freundes sind besonders schmerzlich. – Ist mir bewusst, dass unser Misstrauen Jesus und Seinen Anordnungen im Evangelium gegenüber Ihm sehr weh tut, da Er uns so sehr liebt?
Gebet: Jesus, immer wieder zeigst Du mir, wie sehr Du mich liebst. Ich aber falle oft in meine Sünden zurück! Vergib mir und heile mich! Amen.
– Die Umkehr des Schächers – Lk 23,41-42
„Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; … Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“
Katechese: Als Jesus gekreuzigt wurde, erhielten auch zwei Verbrecher die Todesstrafe durch Kreuzigung. Einer von ihnen bekannte sich zu seiner Schuld und bat Jesus um Erbarmen. Jesus versprach ihm daraufhin, dass er mit Ihm im Paradies sein wird. Heute verehren wir ihn als hl. Dismas. Er gilt als Vorbild bei der Erweckung der Vollkommenen Reue und als Patron der zum Tode Verurteilten.
Überlegung: In der Todesstunde entscheidet sich unser ewiges Los. Wenn wir dann mit Vertrauen auf Jesus schauen und demütig um Seine Barmherzigkeit bitten, neigt sich Jesus auch uns zu und öffnet uns Sein Reich. – Erwecke ich oft die Reue über meine Sünden aus Liebe zu Jesus? – Bitte ich Ihn um eine gute Sterbestunde? – Nehme ich Krankheiten und Leiden als gerechte Buße für meine Sünden an und ertrage sie geduldig mit dem leidenden Jesus?
Gebet: VATER, durch Jesu schmerzhaftes Leiden hab Erbarmen mit uns und mit den Sterbenden der ganzen Welt! Amen.
– Jesus offenbart die Sünde – Joh 3,16
„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“
Katechese: Die Größe der Sünde können wir daran erkennen, dass Gott selbst Mensch wird, um den Menschen vor der „Hölle“ zu retten. Die Sünde ist die Abwendung von Gott und Seiner Liebe, verbunden mit der egoistischen Hinwendung zu sich selbst. Leider nehmen viele Gottes Angebot der Erlösung nicht an. So ist die größte Sünde die Ablehnung Jesu als Retter und der Unglaube Seinen heilenden Worten gegenüber (vgl. Joh 16,9).
Überlegung: Jonas wurde nach Ninive gesandt, um die Bewohner zur Umkehr zu bewegen und so die Stadt vor dem Untergang zu retten. Die Menschen hörten auf Jonas, bekehrten sich, taten Buße und wurden gerettet. – Ist mir bewusst, dass Jesus uns zur Umkehr ruft, weil Er nicht will, dass jemand von uns verlorengeht? – Was muss ich in meinem Leben ändern, damit Jesus über mich nicht weinend klagen muss: Er/Sie hat die Zeit der Gnade nicht erkannt (vgl. Lk 19,44)?
Gebet: Jesus, Du wirfst uns den Rettungsanker zu, an dem wir aus der Verdorbenheit der Welt befreit werden können. Lass uns Ernst machen mit der täglichen Umkehr und Dir nachfolgen! Amen.
– Das Böse im Menschen – Joh 2,24-25
„Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen ist.“
Katechese: Immer wieder verweist uns Jesus auf die Bosheit, die in den menschlichen Herzen ist (vgl. Mt 7,11). Der Mensch wurde von Gott her gut geschaffen. Durch die Erbsünde hat er eine gefallene Natur, mit der er auf sich selbst und auf die Verwirklichung seiner egoistischen Pläne und Wünsche gerichtet ist. Jesus möchte unsere Herzen verwandeln, das Böse entfernen und das Gute in uns kräftigen.
Überlegung: „Du siehst, was du aus dir selbst bist, aber sei deshalb nicht entsetzt. Wollte Ich dir dein ganzes Elend enthüllen, das du bist, würdest du vor Entsetzen sterben. Doch wisse, was du bist.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Nehme ich mein Elend demütig an und halte es Gott hin, damit Er Sich meiner erbarme? – Weiß ich, dass Gott mich so liebt wie ich bin, Er aber auf meine Umkehr wartet?
Gebet: „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir: Herr, höre meine Stimme! Wende Dein Ohr mir zu, achte auf mein lautes Flehen!“ (Ps 130,1-2) Amen.
– Aus dem Herzen kommt das Böse – Mk 7,21-22
„Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft.“
Katechese: Jesus enthüllt uns mit diesem Wort etwas von diesem Elend, das in uns lebt. Bevor die Sünde in der Tat „geboren wird“, entsteht sie in unseren Gedanken und Gefühlen. Vor Gott ist nichts verborgen. Er kennt unsere heimlichen Gedanken und Regungen des Herzens und wird einst – beim Weltgericht – darüber richten (vgl. Hebr 4,12).
Überlegung: „Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.“ (1 Sam 16,7) – Wehre ich mich gegen böse Gedanken, wenn sie auftauchen, und bitte die Gottesmutter und die heiligen Engel, mir zu helfen, meine Gedanken für Gott und das Gute zu öffnen?
Gebet: Herr, lass uns Dich nicht nur mit unseren Lippen lieben, sondern mit ganzem Herzen und mit all unseren Gedanken! Amen.
– Sünde des Stolzes – Mt 23,27
„Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung.“
Katechese: Mit diesem Vergleich verwies Jesus die Pharisäer auf ihre Falschheit und Scheinheiligkeit. Nach außen erscheinen sie den Menschen gerecht, weil sie scheinbar viel beten, fasten und Almosen bringen. Doch in ihrem Stolz lehnten sie Jesus als Erlöser ab wie auch Sein Lebendiges Wort. In ihrem Hochmut verachteten und kritisierten sie lieblos und unbarmherzig ihre Mitmenschen.
Überlegung: In einer Seelenschau offenbarte Gott dem hl. Pfarrer von Ars sein inneres Elend: Er sah sich als Organismus, der durch und durch von Würmern zerfressen war. – Habe ich den Mut, mich zu meinen Fehlern zu bekennen? – Bitte ich Gott um Vergebung für meinen Stolz, wenn ich auf meinen Nächsten herabschaue, ihn verachte und lieblos kritisiere?
Gebet: Herr, schenk mir ein demütiges und zerknirschtes Herz, damit ich in Deinen Augen Gefallen finde und Hilfe erlange! Amen.
– Sünde der Unversöhnlichkeit – Mt 18,28
„Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist!“
Katechese: Diese ungerechte Haltung hatte der Knecht, dem sein Herr zuvor alle Schulden nachgelassen hat. Doch dieser war nicht bereit, seinem Mitknecht Barmherzigkeit zu erweisen. Wegen seiner Hartherzigkeit widerfuhr ihm eine harte Bestrafung.
Überlegung: Wenn wir dem Nächsten nicht vergeben, „verschließt sich unser Herz und seine Härte wird undurchdringbar für die barmherzige Liebe des VATERS.“ (KKK 2840) – Bitte ich Gott um Vergebung für meine Unversöhnlichkeit, meinen Groll und Hass? – Öffne ich durch mein Sündenbekenntnis mein Herz wieder für die Gnade Gottes? – Wem muss ich heute noch aufrichtig vergeben oder vielleicht die Hand zum Frieden reichen?
Gebet: Herr, in Deinem Namen und mit Deiner Kraft, mit meiner geht es nicht, verzeihe ich allen, so wie Du es willst. Segne sie und rette uns alle! Amen.
– Unterlassungssünden – Lk 10,30-31
„Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter.“
Katechese: Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter erzählt Jesus, um anzudeuten, wer unser Nächster ist. Am Tag des Weltgerichtes wird Er uns nach den Werken der Nächstenliebe richten. Alles, was wir dem Geringsten unserer Brüder und Schwestern nicht getan haben, das haben wir auch Jesus nicht getan (vgl. Mt 25,45).
Überlegung: „Ich verlange von dir Taten der Barmherzigkeit, die aus deiner Liebe zu Mir hervorgehen sollen. Barmherzigkeit sollst du immer und überall deinen Nächsten erweisen. Du kannst dich davor weder drücken noch ausreden oder entschuldigen.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Bitte ich Gott um Vergebung für alles Gute, das ich unterlassen habe?
Gebet: Jesus, Du lehrst uns die Barmherzigkeit zu üben in der Tat, durch das Wort und das Gebet. Lass uns jede Gelegenheit dazu nützen! Amen.
– Zungensünden – Mt 12,36-37
„Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen; denn aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen, und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden.“
Katechese: „Die Zunge ist voll von tödlichem Gift. Mit ihr preisen wir den Herrn und VATER und mit ihr verfluchen wir die Menschen. Aus ein und demselben Mund kommen Segen und Fluch. Meine Brüder, so darf es nicht sein!“ (Jak 3,9-10)
Überlegung: „Ich zitterte beim Gedanken, dass ich über meine Zunge Rechenschaft ablegen soll. In der Zunge ist Leben und auch Tod. Manches Mal töten wir mit der Zunge. Das sind keine kleinen Sachen.“ (hl. Sr. Faustina) Bitte ich Gott um Vergebung für alle Worte, mit denen ich Böses angerichtet, Streit entfacht, andere lieblos kritisiert, verwünscht oder verflucht habe?
Gebet: Herr, hilf mir, dass über meine Lippen kein böses Wort kommt, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, stärkt und dem, der es hört, Nutzen bringt! (vgl. Eph 4,29) Amen.
– Veruntreuung der Talente – Mt 25,18
„Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.“
Katechese: Gott beschenkt uns unentwegt mit vielen Gaben. Auch die Krankheiten, Konfliktsituationen und Misserfolge können solch eine Gabe darstellen, die uns für Seine Gnade öffnen und so zu kostbaren Bausteinen in unserem Leben werden. Der Mensch, der sie annimmt und Gott hinhält, erfährt die Wunder der Allmacht Gottes.
Überlegung: „Denen, die Gott lieben, gereicht alles zum Guten, selbst die Sünde.“ (hl. Augustinus) – Weiß ich, dass Jesus auf mein Leben schaut, das vielleicht voller Misserfolge, Konflikte, Sorgen, missglückter Versuche und Schwierigkeiten im äußeren und inneren Leben ist? – Erkenne ich darin die Chance, um Gott zu finden und zu lieben? – Bin ich dankbar für alle Fügungen und Ereignisse meines Lebens? – Nütze ich sinnvoll meine Fähigkeiten zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen?
Gebet: VATER, „dass ich gedemütigt wurde, war für mich gut; denn so lernte ich Deine Gesetze.“ (Ps 119,71) Hilf mir, Deine Gaben gut zu nützen! Amen.