– Mit der Gnade mitwirken – 1 Kor 15,10
„Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht – nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.“
Katechese: Die Schwäche hat den hl. Paulus nicht zur Untätigkeit geführt. Immer wieder mühte er sich ab und ließ sich vom lebendigen Wort Gottes verwandeln. Auch die ersten Mönche in der Wüste bekämpften mit Hilfe verschiedener Worte aus der Bibel ihre schlechten Gedanken und Gewohnheiten.
Überlegung: „Man darf nicht glauben, dass es auf Erden irgendeinen Ort gibt, wo wir dem Kampf gegen den Teufel entkommen könnten. Wir werden unseren Widersacher überall finden, und überall wird er versuchen, uns den Himmel zu entreißen. Aber immer und überall können wir Sieger bleiben. Es ist nicht anders als bei sonstigen Kämpfen. Bei zwei Parteien gibt es immer einen Besiegten. Wenn wir wollen, können wir mit der Gnade Gottes, die uns nie verweigert wird, immer triumphieren.“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Mit welchem Wort der Hl. Schrift kann ich meine Schwächen bekämpfen?
Gebet: Herr, Dein Wort ist mir Glück und Herzensfreude. (vgl. Jer 15,16) Lenke Du mit Deinem Wort und Deiner Kraft meine guten Vorsätze! Amen.
– Nachfolge Christi – Gal 2,19-20
„Ich bin mit Christus gekreuzigt worden; nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“
Katechese: Das Ziel unserer Umkehr ist die Nachfolge Jesu. Als Christen sollen wir Jesus ähnlich werden in unserem Denken, Reden und Tun. So „kreuzigte“ der hl. Paulus all sein irdisches Denken, seine Leidenschaften und Begierden und stellte sich in allem Gott zur Verfügung.
Überlegung: „Häufig ermahnte der hl. Dominikus in Wort und Brief die Brüder, ohne Unterlass das Neue und das Alte Testament zu studieren. Er trug stets das Matthäusevangelium und die Paulusbriefe bei sich und studierte viel in ihnen, so dass er sie fast auswendig kannte.“ (SB Lektionar II/6) – Nehme ich gerne das Evangelium in die Hand, um von Jesu Worten zu lernen und Sein Vorbild der Liebe nachzuahmen?
Gebet: Jesus, ich will Dir nachfolgen und mich von Deinem Wort verwandeln lassen. Nimm Du immer mehr Gestalt in mir an! Amen.
– Einladung zur Versöhnung mit Gott – 2 Kor 5,20
„Wir sind also Gesandte an Christi Statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi Statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!“
Katechese: Mit flammenden Worten ruft der hl. Paulus zur Versöhnung mit Gott auf, die im demütigen Bekenntnis der Sünden mit der Bitte um Vergebung besteht. Es ist ein wahrer Bußakt, denn niemand fällt es leicht, die Masken der Scheinheiligkeit von sich zu nehmen und sich in Demut so zu zeigen, wie man wirklich ist. Doch gerade in der Erniedrigung vor Gott liegt die Erhöhung, die Gott dem Demütigen schenkt.
Überlegung: „Manchem fehlt bei der Beichte die Sprache und er murmelt seine Sünden daher. Er schämt sich nur, dass er sie bekennen soll, nicht, dass er sie begangen hat.“ (hl. Antonius v. Padua) – „Hat jemand gebeichtet und seine Sünden bekannt, so hat er großen Frieden und Ruhe. Woher kommt diese Wandlung? Daher, dass dieser Mensch seine Wunden bloßgelegt und das Heilmittel dafür erhalten hat.“ (hl. Vinzenz von Paul)
Gebet: Jesus, wir danken Dir, dass Du uns das Sakrament der Versöhnung geschenkt hast, in dem wir Vergebung unserer Sünden empfangen dürfen. Gib uns die Demut, uns zu den eigenen Verfehlungen zu bekennen! Amen.
– Der Sündenbock – das Lamm Gottes – Lev 16,21
„Aaron soll seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes legen und über ihm alle Sünden der Israeliten, alle ihre Frevel und alle ihre Fehler bekennen.“
Katechese: Beim Volk Israel gab es den Brauch, die Sünden einem „Sündenbock“ aufzulegen und diesen dann in die Wüste zu jagen. Im Neuen Bund macht sich Jesus selbst zum „Lamm Gottes“: Er lädt die Sünden aller Menschen auf Sich und trägt sie ans Kreuz, um sie dort zu vernichten und uns mit reichem Segen zu beschenken.
Überlegung: „Gott wirft unsere Sünden im Augenblick der Lossprechung hinter Seine Schulter, das heißt, Er vergisst sie, Er vernichtet sie, sie werden niemals wieder erscheinen.“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Ist mir bewusst, dass meine Sünden, die ich in der hl. Beichte bekenne, nicht nur zugedeckt, sondern wirklich getilgt werden? – Danke ich Jesus, dass Er in der hl. Beichte meine Sünden auf Sich nimmt und mir die Kindschaft Gottes neu schenkt?
Gebet: Jesus, Du hast den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen. Du hast ihn dadurch getilgt, dass Du ihn an das Kreuz geheftet hast. (vgl. Kol 2,14) Wir danken Dir dafür! Amen.
– Sündenbekenntnis bei Johannes dem Täufer – Mk 1,5
„Alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.“
Katechese: Der hl. Johannes der Täufer predigte den Menschen die Umkehr von ihren Sünden. Mit Zerknirschung kamen sie in Scharen und bekannten ihm öffentlich ihre Sünden. Die Sündenvergebung jedoch konnte er noch nicht erteilen. Sie wurde erst durch Jesus geschenkt, der als „Lamm Gottes“ die Sünden auf sich nahm.
Überlegung: „Es reicht nicht zu sagen: ‚Das ist eine Sünde!’, sondern: ‚Ich habe gesündigt!’“ (hl. Pfarrer v. Ars) – „Wie wenig bekannt sind doch die Güte und die barmherzige Liebe des Herzens Jesu! Freilich muss man, um diese Schätze zu genießen, sich verdemütigen, sein Nichts erkennen, und das ist es, was viele Seelen nicht tun wollen.“ (hl. Therese v. Lisieux) – Beschönige ich mein Sündenbekenntnis oder nenne ich die Sünden ehrlich beim Namen?
Gebet: Herr, schenk mir die Demut, alle Masken abzulegen und mich mutig zu meinem Elend vor Dir zu bekennen! Amen.
– Sündenbekenntnis in der Kirche – 1 Joh 1,9
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.“
Katechese: „Es ist Vorschrift der Kirche, dass jeder Gläubige nach Erreichen des Unterscheidungsalters die schweren Sünden, deren er sich bewusst ist, wenigstens einmal im Jahr beichtet. Wer sich bewusst ist, eine Todsünde begangen zu haben, darf selbst dann, wenn er tiefe Reue empfindet, die heilige Kommunion nicht empfangen, bevor er die sakramentale Absolution erhalten hat. … Die Kinder müssen, bevor sie zum ersten Mal die heilige Kommunion empfangen, zur Beichte gehen.“ (KKK 1457)
Überlegung: „Wenn man zur Beichte geht, muss man verstehen, was man tun wird. Man kann sagen, dass man unseren Herrn entnageln wird.“ (hl. Pfarrer v. Ars) – Nehme ich die Einladung zur jährlichen Beichte gerne an? Will ich auch die Gnadenquelle der monatlichen Beichte wahrnehmen?
Gebet: Jesus, es fällt uns so schwer, unsere Sünden zu bekennen, um Vergebung zu erhalten. Gib uns die Kraft zum regelmäßigen Seelenbad! Amen.
– Vollständiges Sündenbekenntnis – Ps 32,5
„Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir. Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und du hast mir die Schuld vergeben.“
Katechese: In der Beichte darf ich nichts aus falscher Scham verheimlichen, was einer Lüge gleichkäme. Der Beichtpflicht unterliegen alle schweren Sünden gegen die Zehn Gebote. Sünden sind mit Zecken zu vergleichen, die sich an uns festkrallen und uns auslaugen. Es sollte keine von ihnen zurückbleiben. Denn Jesus, der Seelenarzt, will uns ganz heil machen.
Überlegung: „Es gibt Menschen, die das Beichtsakrament durch mangelnde Aufrichtigkeit entheiligen. Sie verschweigen Todsünden seit zehn oder zwanzig Jahren. Immer sind sie verängstigt, immer ist die Sünde ihrem Geist gegenwärtig, immer haben sie den Gedanken, es zu sagen, und immer schieben sie es auf: Es ist eine Hölle!“ (hl. Pfarrer v. Ars)
Gebet: Jesus, schenk mir Mut und Demut, alle meine Sünden vor Dich hinzulegen, denn dann fühle ich die Freude des neuen Menschen! Amen.
– Demütiges Sündenbekenntnis – Lk 15,21
„Da sagte der Sohn: VATER, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.“
Katechese: In der Beichte klage ich nicht die Sünden meiner Mitmenschen an, sondern schaue mit Demut auf die eigenen Fehler, Sünden und Schwächen. In der Beichte begegnet mir immer der Barmherzige VATER, dem ich voll Vertrauen mein ganzes Elend bekennen darf.
Überlegung: „Wenn der Priester uns die Lossprechung gibt, darf man nur an eines denken, nämlich, dass das Blut des lieben Gottes auf unsere Seele fließt, um sie zu reinigen und sie genauso schön zu machen, wie sie nach der Taufe war.“ (hl. Pfarrer v. Ars) – „Über jene, die Jesus lieben und die nach jedem Fehler sich Ihm in die Arme werfen und Ihn um Verzeihung bitten, jubelt der Herr. Er sagt zu Seinen Engeln, was der Vater des verlorenen Sohnes zu seinen Dienern sagte: ‚Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an.‘ (Lk 15,22)“ (hl. Therese v. Lisieux)
Gebet: Jesus, ich danke Dir! Bei jeder hl. Wandlung in der hl. Messe darf ich dabei sein, wenn Du Dein Kostbares Blut vergießt zur Vergebung der Sünden. Wasche mich rein von meinen Sünden! Amen.
– Umkehr zu Jesus – Apg 3,19
„Kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden.“
Katechese: Oftmals riefen die Propheten die Menschen zur Umkehr und Buße auf. Ein Bußprediger war Jonas, der Ninive den Untergang predigen musste. Doch die Bewohner von Ninive hörten auf seine Mahnung und kehrten um von ihren bösen Taten. Später rief Petrus die Juden, die Jesus gekreuzigt hatten, zur Buße auf. Viele nahmen Jesus als Erlöser an; ihre Bußwerke bestanden aus Gebet, Fasten und Werken der Nächstenliebe.
Überlegung: „Oh, wie liebe ich diese kleinen Opfer, die von niemandem gesehen werden, wie zum Beispiel eine Viertelstunde eher aufstehen, oder sogar in der Nacht für einen kurzen Augenblick das Bett verlassen, um zu beten. … Man kann auch manchen Leckerbissen bei Mahlzeiten entbehren oder auf dem Weg durch die Stadt darauf verzichten, seinen Blick auf alles attraktiv Schöne zu richten. Lasst uns stattdessen unseren Herrn betrachten, wie Er vor uns Sein Kreuz trägt, die hl. Jungfrau, die uns anblickt, und unseren Schutzengel, der uns begleitet.“ (hl. Pfarrer v. Ars)
Gebet: O Herr, wir haben wirklich viel gesündigt und es fällt uns schwer, alles Böse wieder gutzumachen. Schenk uns wahre Bußgesinnung! Amen.
– Die Buße der Dankbarkeit – Gal 6,14
„Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“
Katechese: Jesus Christus hat all unsere Sünden ans Holz des Kreuzes getragen und damit fast unsere ganze Buße übernommen. Unser Anteil ist der dankbare Glaube an Ihn, unseren Erlöser und Heiland. Mit ergriffener Dankbarkeit dürfen wir immer wieder auf Seine Erlösungstat schauen und Ihm zuliebe der Welt der Gottlosigkeit absagen.
Überlegung: „Eine Stunde lang Meine schmerzlichen Leiden zu betrachten ist größerer Verdienst, als sich ein Jahr lang bis aufs Blut zu geißeln.“ (Jesus zur hl. Sr. Faustina) – Könnte ich als Bußwerk dankbar die Leiden Jesu betrachten, indem ich den schmerzhaften Rosenkranz bete, den Kreuzweg gehe oder ergriffen auf das Kreuz Jesu schaue? – Meide ich die gottlosen Umtriebe dieser Welt, um Jesus nicht erneut zu kreuzigen?
Gebet: O Jesus, all Dein Kreuz und Pein lass an mir doch nicht vergebens gewesen sein. Schenke mir Reue und Umkehr! Amen.